Kuesse - drei Mal taeglich
zu setzen?
Nach ihrer Geburt?"
Cassie hatte Brendan noch nie so wütend erlebt. Seine Augen blitzten vor Zorn. Warum nur hatte sie ihm nichts gesagt? Jetzt würde ihr Zögern wahrscheinlich ihre erste gemeinsame Nacht zerstören und vielleicht sogar ihre Beziehung.
Sie ging einige Schritte auf ihn zu. „Ich wollte es dir gestern Nacht sagen, im Bett. Aber dann bist du eingeschlafen."
Er stellte das Bierglas auf den Tisch und betrachtete sie eine Ewigkeit, wie ihr schien. „Du hättest es mir in dem Augenblick sagen müssen, als du es erfuhrst."
„Wie hätte ich das tun sollen, Brendan? Du warst zu meinem Arzttermin nicht erschienen."
„Du hättest mich anrufen können."
„Wie denn? Du fandest es ja nicht einmal nötig, mir ausrichten zu lassen, wo du bist. Das wäre das Mindeste gewesen, was du hättest tun können."
„Ich hatte zu tun, verdammt noch mal!"
„Ja, du kümmertest dich um alle, die dich brauchten. Um alle außer um mich."
Brendan sprang auf. „Das ist nicht fair, Cassie. Es ist mein Beruf. Da bleibt mir keine andere Wahl."
„Doch, du hast nur Angst, diese Wahl zu treffen. Du hast Angst davor, ein anderer außer deinen Patienten könnte dich brauchen und dass du ihn womöglich genauso nötig hättest wie er dich. Davor fürchtest du dich."
Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er dachte, aber im Augenblick war ihr das auch gleichgültig. Sie wollte nur, dass er endlich verstand.
„Versetz dich an meine Stelle, Brendan. In den letzten Mona ten habe ich immer wieder erlebt, wie besorgt du um deine Patienten bist. Und mich hast du wie ein rohes Ei behandelt, seit du von meine r Schwangerschaft weißt, dass ich nicht wusste, wie ich es dir sagen sollte, dass wir Zwillinge bekommen, ohne dir noch mehr Sorgen zu bereiten."
„Ich bin nicht so schwach. Ich wäre schon damit fertig geworden."
Sie ging auf ihn zu. „Wirklich? In diesem Moment wirst du jedenfalls nicht sehr gut damit fertig."
Er wandte sich ab. Sie hatte das Gefühl, er habe ihr eine Ohrfeige gegeben.
„Ich musste dir versprechen, dass wir immer ehrlich zueinander sein würden, Cassie."
„Das versuche ich ja auch zu sein, Brendan, aber irgendwie verschließt du dich mir. Etwas tief in dir drängt dich dazu, dich ganz und gar deinen Patienten zu verschreiben. Warum hast du Angst davor, jemanden an dich heranzulassen?"
„Vielleicht habe ich nicht mehr zu geben."
„Das kann ich nicht glauben."
„Dann lass mich dir sagen, was ich will. Ich will ..." Er brach ab und fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar.
„Was willst du, Brendan?"
„Ich weiß es selbst nicht mehr."
Cassie schlang die Arme um sich, wie um sich Halt zu geben. „Eins ist jedenfalls offensichtlich. Mich willst du nicht mehr." Damit drehte sie sich um und lief den Flur hinunter und in ihr Schlafzimmer. Sie zog ihre Schuhe aus und stellte sie in den Schrank. Dort betrachtete sie einen Moment die lange Reihe von Brendans Sachen, die neben ihren hingen.
Jeder andere würde das als Zeichen nehmen, dass hier ein Mann und eine Frau ganz normal zusammenlebten. Aber das war nur der Schein, wie alles an dieser Ehe.
„Entschuldige, Cassie."
Seine Stimme klang leise und sanft, doch noch überraschter war sie, als Brendan von hinten die Arme um sie legte.
„Du hast Recht", flüsterte er. „Ich kann verstehen, dass du es mir nicht gleich gesagt hast."
Brendan küsste ihre Wange. „Aber in einer Sache hast du nicht Recht. Ich will dich sogar sehr." Er fuhr mit der Zungenspitze an ihrem Ohr entlang, und sein warmer Atem streichelte ihren Nacken. „Zu jeder Tages-und Nacht zeit, wo immer ich auch bin, kann ich nur daran denken, dass ich dich lieben möchte, dass ich dich endlich wieder spüren möchte."
Seine sinnlichen Worte waren wie eine Liebkosung, seine starken Arme schützten und wärmten sie. Trotzdem zögerte Cassie noch. Brendan war nicht der erste Mann, der sie begehrte. Und sie hatte sich ihnen hingegeben, weil sie geglaubt hatte, dass körperliche Intimität zu Liebe führen würde. Aber sie war jedes Mal enttäuscht worden, denn diese Männer hatten nur ihren Körper gewollt.
Sicher, sie sehnte sich nach Brendans Körper, aber sie wollte viel mehr von ihm. Sie wollte auch Brendans Herz und seine Liebe.
Cassie seufzte. „Es wird nicht alles automatisch besser, wenn wir zusammen ins Bett gehen"
„Das weiß ich doch, aber es wäre ein Anfang."
Cassie wünschte sich verzweifelt, dass es wahr sei, dass leidenschaftlicher Sex sie
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