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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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glaubst, du seist dafür verantwortlich?" „Ja. Ich hätte mit ihr in Kontakt bleiben müssen." „Hast du ..." Cassie musste sich einen Ruck geben, um weiterzusprechen. „Hast du sie geliebt?"
    „Am Anfang dachte ich es jedenfalls. Aber nachdem ich mich von ihr getrennt hatte, wurde mir klar, dass es eine sehr unreife Liebe war. Genau das hat uns dann ja auch in Schwierigkeiten gebracht."
    „Deswegen warst du so streng mit den Kinseys." „Ja. Ich konnte nicht mit ansehen, dass die beiden den gleichen Fehler machten wie ich damals. Manchmal wünschte ich, ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen." Er seufzte. „Es ist so bitter. Ich war bei seinem letzten Atemzug dabei, aber nicht bei seinem ersten. Und ich versuche seit dreizehn Jahren vergeblich, darüber hinwegzukommen."
    Cassie nahm seine Hände in ihre. Tränen standen ihr in den Augen. „Es tut mir so Leid, Brendan. Aber ich bin froh, dass du es mir gesagt hast."
    „Vielleicht war es doch keine so gute Idee. Jetzt bist du traurig."
    „Natürlich bin ich traurig. Alles, was dich traurig macht, macht auch mich traurig."
    „Es ist nicht dein Problem, Cassie."
    Sie ließ seine Hände los und lehnte sich zurück. „Aber es beeinflusst unsere Beziehung. Es hat auch sonst alles beeinflusst, was du tust. Deswegen hast du dich auf die Behandlung von Frühgeburten spezialisiert, deswegen hast du solche Angst, dass unseren Kindern etwas zustoßen könnte. Aber du wirst versuchen müssen, damit fertig zu werden, Brendan."
    Er wünschte, das wäre ihm möglich. Aber er wusste, dass ihm das nicht gelingen würde, bis seine Kinder nicht gesund auf die Welt gekommen waren. „Du musst mich verstehen, Cassie. Eine Mehrlingsgeburt bringt hohe Risiken mit sich. Alles Mögliche könnte schief gehen bei deiner Schwangerschaft."
    „Könnte nicht auch alles Mögliche wunderbar laufen?"
    Brendan starrte in seine halb leere Tasse. „Doch, sicher, wahr scheinlich tut es das sogar, aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich kann nicht über meinen Schatten springen.
    Vielleicht sollen die Zwillinge eine Strafe für mich sein."
    „Ein Strafe?" rief Cassie verärgert. „Es tut mir sehr Leid, dass du in unseren Babys eine Strafe siehst."
    Brendan hätte sich für seine Bemerkung am liebsten geohr feigt. „So habe ich das nicht gemeint."
    Sie stand abrupt auf. „Lass uns eins klarstellen. Ich hatte nichts von alldem hier geplant, aber es ist nun mal geschehen, und ich bin froh darüber. Ich liebe unsere Babys von ganzem Herzen, und ich möchte, dass du das respektierst. Mir ist natürlich klar, dass unsere Kinder niemals deinen Sohn ersetzen können. Kein Kind kann das. Wie vielen Babys du auch auf die Welt verhilfst, Brendan, ihn kannst du nicht zurückholen."
    „Das weiß ich."
    „Ich muss dir noch etwas sagen. Mir wird klar, dass ich mich genau wie du an die Vergangenheit geklammert habe. Ich habe mit einem Vater gelebt, der mir die Schuld daran gibt, dass seine Frau ihn verlassen hat. Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, es ihm recht zu machen und ihm zu beweisen, dass ich seine Liebe verdiene. Aber weißt du, was? Ich bin es müde, die Männer in meinem Leben davon zu überzeugen, dass ich auch Bedürfnisse habe."
    Brendan zuckte innerlich zusammen. Es entging ihm nicht, dass Cassie ihn mit ihrem Vater auf eine Stufe stellte - einen Mann, der ihr nicht gegeben hatte, was sie brauchte, als sie ein Kind gewesen war. Offenbar tat er genau das Gleiche wie ihr Vater - er gab ihr nicht, was sie jetzt brauchte.
    Cassie legte beschützend die Hand auf ihren Bauch. „Ich betrachte diese Schwangerschaft nicht als eine Art Strafe, Brendan. Für mich ist sie ein wundervolles Geschenk, und ich kann nur hoffen, dass du das eines Tages auch so siehst. Ganz unabhängig davon, was aus uns beiden wird."
    Damit drehte sie sich um und ging ins Schlafzimmer und ließ ihn mit einem tiefen Gefühl der Reue zur ück. Was tat er nur? Cassie war seine Frau. Heute Nacht war sie es in jedem Sinn des Wortes geworden, aber jetzt hatte er das Gefühl, dass er gleichzeitig seine beste Freundin verloren hatte.
    Brendan barg das Gesicht in den Händen und kämpfte gegen die Tränen an, die er um seinen Sohn nie geweint hatte. Er wagte es nicht, sich gehen zu lassen, aus Furcht, sich dann nicht mehr fangen zu können.
    Cassie musste ständig an Brendans Enthüllungen denken, obwohl sich die Arbeit in ihrem Büro stapelte. Er war gestern Nacht nicht ins Bett gekommen. Am Morgen

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