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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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aus. »Das heißt dann wohl, dass es ihm wieder besser geht, nicht wahr?«
    »Ja, aber die Sonne ist doch noch nicht einmal richtig aufgegangen. Lass ihn schlafen.« Damit ließ Martin sich wieder zurücksinken. »Komm her«, bat er sie schläfrig.
    Nach einem letzten Blick auf Reggie kehrte Amanda zu ihrem behelfsmäßigen Bett zurück. Sie schlüpfte wieder unter die Decke, legte sich abermals so hin, dass sie Reggie im Auge behalten konnte, und flüsterte: »Ich habe sein Gesicht berührt, und da hat er wohl gedacht, ich wäre irgendeine junge Dame namens Daisy. Und er sagte ›später‹.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    Nach einem Moment fragte sie: »Meinst du, er ist noch immer bewusstlos?«
    »Es klingt mir eher so, als wäre er schon wieder bei Sinnen und nur noch ein bisschen schwach.«
    Sie legte die Stirn in Falten. Dann drehte Martin sich um und nahm sie abermals in seine Arme. Und da spürte sie...
    Amanda riss die Augen auf.
    »Jetzt schlaf endlich wieder.«
    Martin klang sogar noch mürrischer als Reggie. Sie fragte sich... dann aber lächelte sie, schloss die Augen und schlummerte wieder ein.

19
    Am nächsten Morgen lagen sie noch immer eng aneinandergekuschelt und in die wärmende Tagesdecke seiner Mutter eingewickelt vor dem Kamin, als Martin Colly die Treppe herauftrotten hörte. Martin war schon seit einer Weile wach; er hielt die Augen jedoch noch geschlossen, ließ seine Sinne noch für einen allerletzten Augenblick in dem schlichten Frieden schwelgen, in der reinen, unverfälschten Freude, die ihn und Amanda umfangen hielt. Ihren Kopf auf seine Brust gebettet, war Amanda nichtsdestotrotz inzwischen ebenso hellwach wie er und zugleich doch ebenso unwillig, sich zu rühren und aufzustehen. Ihr Körper blieb vollkommen bewegungslos und entspannt, während sie eng an Martin geschmiegt dalag - und den höchstwahrscheinlich letzten Augenblick ruhigen, ungestörten Zusammenseins auszukosten versuchte, der ihnen an diesem Tag wohl beschieden sein würde.
    Doch es nützte alles nichts; der Morgen rief, es gab noch so unendlich viel zu tun. Mit einem Seufzer rührte Martin sich, dann erhob er sich von dem behelfsmäßigen Lager und half auch Amanda beim Aufstehen. Als Colly an die Tür klopfte, machte Martin denn auch sogleich auf. Der alte Mann hatte einen kleinen Krug mit Wasser und eine Waschschüssel heraufgebracht. Martin ließ sich Zeit, und Reggie wollten sie besser so lange schlafen lassen, bis er von allein aufwachte. Dann folgte Martin Colly hinunter in die Küche.
    Auf dem Weg ins Erdgeschoss unterzog er die örtlichen Gegebenheiten im Geiste einer gründlichen Prüfung; als er dann schließlich die Küche betrat, war seine Stirn nachdenklich gerunzelt. »Wir werden mindestens noch ein paar Tage hier bleiben. Und deshalb müssen wir dringend noch ein paar mehr Räume wieder herrichten - die Spinnweben wegfegen, den Staub beseitigen -, also die Zimmer wenigstens so weit wieder in Ordnung bringen, dass man sich darin einigermaßen wohl fühlt.«
    Colly blickte ihn voller Bestürzung an. »Ihr meint, den Salon?«
    Der Salon war geradezu riesenhaft. »Nein. Das kleine Wohnzimmer wird’s auch tun.«
    »Ich werd mich gleich nach dem Frühstück an die Arbeit machen«, erklärte Colly und warf dabei einen unschlüssigen Blick auf den Herd. »Aber, ehrlich gesagt, mit dem Kochen ist’s bei mir nicht sonderlich weit her.«
    Martin seufzte. »Was hast du denn an Vorräten da?«
    Im Laufe seiner vielen Reisen hatte Martin sich Fertigkeiten angeeignet, die für den Sohn eines Grafen für gewöhnlich nicht auf dem Lehrplan standen. Als Amanda zu ihnen in die Küche herunterkam, stand Martin gerade vor dem Herd, damit beschäftigt, einen Topf mit Porridge umzurühren. »Colly hat noch etwas Honig aufgestöbert, damit müsste der Haferbrei einigermaßen genießbar sein.«
    Amanda warf einen Blick in den Topf. »Hmmm.«
    Aber sie aß den Porridge, ohne zu murren; vermutlich, so nahm Martin an, weil sie ebenso ausgehungert war wie er. Auf sein Beharren hin nahmen auch Colly und Onslow am Tisch Platz, um gemeinsam mit ihnen zu essen. Onslow war sehr ruhig. Colly hatte bereits die Schusswunde des Kutschers gewaschen und wieder neu verbunden. Martin nutzte unterdessen die Zeit, um sich eine ungefähre Vorstellung vom Zustand der Speisekammer zu verschaffen.
    »Im Keller haben wir noch ein paar Reste von diesem und jenem und etwas Kohl. Und dann noch ein Stück Wildpastete, die von letzter Woche

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