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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zweiflügelige Tür an dessen Ende weit aufgestoßen, um sich dem dahinterliegenden Raum zu widmen. Als Erstes waren die Fenster an der Reihe gewesen, und dann hatte sie voller Inbrunst gefegt und gefeudelt, abgestaubt und poliert, das Bett abgezogen und wieder neu gemacht und dabei die ganze Zeit unentwegt geplappert und erzählt. Amanda hatte ihr geholfen, hatte aufmerksam zugehört und gelernt.
    Als sie und Martin sich am vergangenen Abend zur Nachtruhe zurückgezogen hatten und er sie gefragt hatte, welchen Raum Allie denn nun für ihn hergerichtet habe, hatte Amanda auf ebendieses Zimmer gezeigt. Sie hatte sehr wohl Martins Zögern bemerkt, hatte sich aber nichts davon anmerken lassen, sondern lediglich müde gelächelt und ihm eine gute Nacht gewünscht. Dann war sie in ihr Zimmer gegangen, hatte die Tür geschlossen und mit angehaltenem Atem gehorcht; nach einem kurzen Augenblick war Martin den Korridor hinuntergegangen, dann hatte sie die Tür an dessen Ende aufgehen hören.
    Danach hatte erst einmal eine ganze Weile tiefe Stille geherrscht, bis die Tür dann schließlich wieder geschlossen worden war.
    Vorsichtig hatte Amanda in den Korridor hinausgespäht und festgestellt, dass Martin in dem bewussten Raum verschwunden war. Daraufhin hatte sie sich zu Bett begeben und endlos darüber spekuliert, wie ihm nun wohl zu Mute sein mochte, welche Empfindungen ihn wohl bewegten, was ihm wohl alles durch den Kopf ging. Sie war stark versucht gewesen, zu ihm zu gehen und alles das herauszufinden, hatte aber tief in ihrem Inneren gewusst, dass es dafür noch zu früh war, dass Martin erst noch Zeit brauchte. Und außerdem war sie körperlich zu erschöpft gewesen, um zu viel mehr im Stande zu sein, als sich in die Kissen zu kuscheln und zu schlafen. Und das hatte sie dann auch getan, tief und lange und gründlich.
    Und nun... Sie hatte zwar das Gefühl, dass sie Martins Beziehung zu seiner Mutter inzwischen verstand, aber welches Verhältnis er zu seinem Vater gehabt hatte, das lag nach wie vor völlig im Dunkeln. Und dennoch hatte Martin in der vergangenen Nacht in jenem Raum am Ende des Korridors geschlafen, der zuvor das Zimmer seines Vaters gewesen war. Das zumindest - dass er der Sohn seines Vaters war - schien er also schon einmal akzeptiert zu haben.
    Als Amanda nun diesen Raum betrat, sah sie sich nach irgendeinem Beweis dafür um, dass Martin darin etwas verändert hatte, nach irgendeinem Anzeichen dafür, dass er das Zimmer in Besitz genommen, ihm seinen persönlichen Stempel aufgedrückt hatte. Auf dem Frisiertisch lagen seine Bürsten, und der Spiegel über dem Vertiko war verschoben worden.
    Allie, die gerade damit beschäftigt war, die Kopfkissen aufzuschütteln, sah, wie Amanda die Veränderungen zur Kenntnis nahm. »Ja - er wird sich schon wieder beruhigen.« Sie beäugte Amanda einen Moment schweigend, dann fragte sie: »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr überhaupt nicht damit gerechnet hattet, hier zu landen?«
    »Richtig. Es war purer Zufall, dass der Straßenräuber in so unmittelbarer Nähe von hier zuschlug. Ich wollte eigentlich nach Schottland, zu meinem Cousin und dessen Ehefrau. Martin, äh...war mir gefolgt.«
    »Ah ja.« Der Ton, in dem Allie dies sagte, ließ erkennen, dass sie nur zu gut verstand. Sie hatte lediglich Minuten gebraucht, um zu erraten, wie es um die Beziehung zwischen Amanda und ihrem ehemaligen Zögling bestellt war. Obgleich Allie zwar nichts sagte, oder zumindest nicht direkt, war Amanda sich sehr wohl bewusst, dass sie am Tag zuvor eingehend unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren geprüft worden war, und dass sie Allies Anerkennung gefunden hatte.
    Die ältere Frau wandte sich vom Bett ab, dann hielt sie abrupt inne und starrte zum Fenster hinaus. »Also, ich wüsste doch zu gerne, was...«
    Amanda trat ans Fenster und sah, wie Martin auf einem der Pferde zum Hoftor hinausritt. »Ich nehme mal an, er will runter ins Dorf...«
    Allie trat neben sie, einen nachdenklichen Ausdruck in ihren alten Augen, als sie beobachtete, wie Martin die Auffahrt hinunter verschwand. Dann nickte sie brüsk. »Aber ja, natürlich! Er will bestimmt zum Friedhof.«
    »Zum Friedhof? Ich dachte, ich hätte in den Wäldern ein Mausoleum gesehen.«
    »Oh ja, dort liegen seine Eltern begraben.« Allie schüttelte ihr Staubtuch aus und nahm die hohe Kommode in Angriff. »Aber als Erstes wird er sicherlich Sarah besuchen wollen. Mit dem Drama um das Mädchen hat ja damals schließlich

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