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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht mehr erlauben, hier anzuhalten.«
    Amanda sagte nichts, erwiderte nur wortlos den Druck seiner Finger. Schließlich atmete Martin einmal tief durch und hob den Blick von dem Grab. Dann schaute er Amanda an. Sie erwiderte seinen Blick. Er betrachtete ihre Augen, dann wies er mit einer Kopfbewegung nach vorn.
    Er führte sie von der kleinen Parzelle fort und zu einer Anhäufung von Felsblöcken an der Ecke der Friedhofsmauer. Hob Amanda hoch, um sie auf einen der Felsbrocken zu setzen, und hievte sich dann neben ihr hinauf.
    Gemeinsam schauten sie über das in Sonnenschein getauchte Tal hinweg zu der Stelle hoch oben auf der Anhöhe, wo das Haus stand, im Rücken die steile Felswand. Das Licht der Sonne fiel genau auf die Fenster, ließ sie blinken und funkeln.
    Amanda brauchte Martin nicht erst zu fragen, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging; sie wusste auch so, dass sie beide gerade genau das Gleiche dachten.
    »Welche Klippe war es?« Sie drehte sich um und betrachtete die zerklüfteten Felsen, die den Hintergrund des Dorfes bildeten.
    Martin zeigte auf einen hoch aufragenden Steilhang. »Die dort. Froggat Edge.«
    Amanda betrachtete die Felswand, schätzte die Entfernung zum Dorf, musterte den Rand des Hanges, der jäh zu dem unebenen, zerklüfteten Gelände in der Tiefe hin abfiel. »Erzähl mir doch noch einmal, was genau an dem Morgen passiert ist, als du dich auf den Weg machtest, um Sarahs Vater zu finden.«
    Martin zögerte nur einen ganz kurzen Augenblick, dann wandte er sich um und zeigte auf ein Cottage, das an eine schmale Straße grenzte. »Ich ging zuerst zu Buxtons Haus. Als die Haushälterin mir sagte, dass er zu einem Spaziergang aufgebrochen wäre, überlegte ich einen Moment und nahm dann den Weg dort drüben.« Er wies auf einen offenbar häufig benutzten, ausgetretenen Weg, der quer durch die Felder führte und genau auf den Steilhang zulief. »Er windet sich an der Seite von Froggat Edge hinauf und führt bis ganz nach oben, wo er dann ein gutes Stück vom Klippenrand entfernt endet.«
    Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort: »Ich habe an dem Morgen nichts und niemanden gehört oder gesehen, aber der Pfad führt an diesem steilen Spalt dort hinauf, und da muss man sich schon ganz schön konzentrieren, um nicht zu stürzen - das ist kein gemütlicher Sonntagsspaziergang. Obendrein war ich auch noch ziemlich in Rage, einen Schuss hätte ich also möglicherweise noch gehört, aber irgendein gedämpfteres, weniger auffälliges Geräusch wäre vermutlich gar nicht bis in mein Bewusstsein vorgedrungen.
    Als ich schließlich oben auf der Kuppe ankam, war sie menschenleer, wie ich es eigentlich auch nicht anders erwartet hatte. Ich war auch nur deshalb hinaufgeklettert, weil ich von dort aus Buxton hätte sehen können, wenn er irgendwo in der näheren Umgebung gewesen wäre. Ich ging also zum Rand des Steilhangs und suchte das Gelände in der Tiefe ab. Schaute in sämtliche Richtungen. Aber ich sah keine Menschenseele, wohin ich auch blickte. Ich weiß noch, wie mir mit einem Mal ganz kalt wurde, wie mir ganz plötzlich ein eisiger Schauder den Rücken runterrieselte. Und dann bemerkte ich die Bussarde. Sie kreisten über einer Stelle irgendwo unterhalb des Klippenrandes. Ich trat bis ganz nach vorn an die Abbruchkante und spähte in die Tiefe.«
    Martin verstummte abrupt. Nach einer kleinen Weile, als er noch immer nicht zu sprechen fortfuhr, fragte Amanda schließlich: »Wo ist denn diese Stelle, wo Buxton lag?«
    Martin zeigte auf den Fuß des Steilhangs, auf eine Stelle, wo der Boden holprig und uneben war, durchsetzt mit aus dem Erdreich emporragendem Felsgestein und übersät mit Felsbrocken. »Zwischen den Felsen dort klafft ein Spalt. Man kann erst dann hineinsehen, wenn man unmittelbar davorsteht - oder wenn man oben auf dem Hang steht und von dort aus in den Spalt hinunterschaut. Ich weiß noch, die Gestalt, die da in der Tiefe lag, sah aus wie Buxton, und der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war, dass ich froh war, dass er den Tod gefunden hatte. Ich dachte mir, dass er sich wohl voller Reue und Schuldbewusstsein von der Klippe gestürzt haben müsste.«
    »Und dann bist du hinuntergestiegen, um nachzuschauen.«
    »Ja. Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob es wirklich Buxton war. Der Mann lag dort mit dem Gesicht nach unten, und außerdem - was, wenn er gar nicht tot war? Ich konnte ihn doch nicht einfach dort liegen lassen.«
    »Wie bist du den

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