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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Nicken deutete Martin auf das glühende Hufeisen, an dem der Schmied gearbeitet hatte.
    »Ja - nun gut, da habt Ihr zweifellos Recht.«
    Amanda und Martin durchquerten den Hof hinter der Schmiede. Plötzlich ging Martin langsamer und schaute in die Ferne. Amanda folgte seinem Blick zu dem Steilhang hinauf. Froggat Edge war deutlich zu erkennen. Und dennoch war es noch eine gewisse Entfernung - könnte also irgendjemand von hier aus tatsächlich mit Sicherheit sagen, was er dort oben gesehen hatte?
    »Die Menschen auf dem Land haben von jeher scharfe Augen«, murmelte Martin.
    »Hmmm.« Amanda ging mit ihm im Gleichschritt, als sie auf das Cottage zuhielten, das an den kopfsteingepflasterten Innenhof grenzte.
    Martin klopfte an die Tür. Eine dralle junge Frau öffnete ihm. Überrascht riss sie die Augen auf, als er ihr seinen Namen nannte und darum bat, Conlan sehen zu dürfen.
    »Gütiger Gott!« Sofort sank sie in einem kleinen Knicks vor ihm nieder. »Mylord, ich -« Sie schaute in den Raum hinter sich.
    »Wer ist denn da, Betsy?«
    Martin hob die Brauen. Ein wenig verwirrt wischte Betsy sich die Hände an ihrer Schürze ab und winkte Martin und Amanda herein.
    »Es ist Dexter, Conlan.«
    Der alte Mann in dem Armlehnensessel neben dem Kamin kniff die Augen zusammen und blinzelte in Richtung der Tür. Schließlich entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. »Eure Lordschaft? Seid es wirklich Ihr?«
    »Ist der Tat. Ich bin es.«
    »Gott sei’s gedankt!« Conlan kämpfte sich auf die Beine und verbeugte sich. »Willkommen zu Hause, M’lord. Und ich danke Gott, dass ich’s Euch endlich sagen kann. Es wart nicht Ihr, den ich damals gesehen habe.«

    »Wie kannst du dir da so sicher sein?« fragte Martin, nachdem sie sich alle gesetzt und Betsy die Tür geschlossen hatte. »Ich kann es ja verstehen, wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob du nun mich gesehen hast oder irgendjemand anderen. Aber wie kannst du dir so sicher sein, dass ich es in jedem Fall nicht war? Auf die Entfernung kannst selbst du unmöglich die Gesichtszüge eines Menschen erkennen.«
    »Stimmt schon, da habt Ihr natürlich Recht. Aber es waren ja auch nicht die Gesichtzüge, weshalb ich weiß, dass Ihr es nicht wart.« Conlan ließ sich in seinem Stuhl zurücksinken und versuchte, sich zu erinnern. »Lasst mich Euch alles so erzählen, wie’s war, dann werdet Ihr verstehen, wie diese Verwechslung zu Stande kommen konnte.«
    Mit einem knappen Nicken ließ Martin Conlan wissen, dass er einverstanden war.
    »Ich hab die beiden oben auf der Klippe gesehen, wie sie gekämpft haben und miteinander rangen. Und dann sah ich, wie der junge Gen’leman den alten Buxton runtergestoßen hat. Ich wusste, dass der eine Buxton war, weil der seine gelb gestreifte Weste anhatte. Ich bin gleich losgerannt und hab auch Simmons und Tucker und Morrissey mitgenommen. Und ein paar andere sind auch noch mit, als wir den Steilhang hochliefen. Tucker hatte gefragt, wer Buxton gestoßen hätte. Ich sagte, es wär ein junger Gen’leman gewesen, der so aussah wie Ihr. Na ja, Ihr wart ja außerdem auch der einzige junge Gen’leman, den wir hier in der Gegend hatten. Wir alle wussten, wie Ihr aussaht, selbst von weitem. Und ich bin auch heute noch bereit, einen Eid darauf zu schwören - der Gen’leman, der Buxton runtergestoßen hat, sah genauso aus wie Ihr. Mehr hatte ich in dem Moment aber erstmal nicht gesagt. Ich hab nur das behauptet, was ich auch mit Sicherheit wusste. Und dann haben wir Euch gefunden, und alles passte zusammen. Ihr wart es. Auch wenn Ihr hinterher gesagt habt, Ihr wärt es nicht gewesen... Aber was sollten wir denn denken, als Ihr da mit dem Stein in der Hand gestanden habt und Buxton tot vor Euern Füßen lag?
    Also haben wir Euch zu Euerm Da’ geschleift, und der hat dann ganz schnell gehandelt - das war ein Schock, das kann ich Euch aber sagen! Wir hätten nie gedacht, dass er gleich so aus der Haut fahren und Euch so kurzerhand und ohne viel Federlesens aus dem Land jagen würde. Aber da war die Sache auch schon beschlossen... Irgendwann sind wir dann alle wieder nach Hause gegangen.« Mit einem knappen Nicken deutete er zum Fenster hinüber. »Genau da hab ich gesessen und hab gehört, wie die Kutsche vorbeigerattert ist, die Euch nach Süden gebracht hat.«
    Conlan seufzte. »Ich hab dann versucht zu schlafen, aber irgendwas hat mir keine Ruhe gelassen, hat mich einfach nicht losgelassen. Im Geiste habe ich das alles immer wieder und wieder

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