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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verschwunden war. Dann warf sie sich ihren Mantel um die Schultern und stapfte nach Hause.

    »Zumindest zeigt das doch, dass er sich durchaus Gedanken um dich macht.«
    »Es zeigt nur, dass er ein unerträglicher Idiot ist - ein anmaßender, eingebildeter und arroganter Esel! Ein Wichtigtuer, der geradewegs dem Cynster-Clan entsprungen sein könnte.«
    »Tja, und nun?«
    »Nun beginne ich mit Plan B.«

    Die ausgleichende Gerechtigkeit für ihre Schimpfereien über Dexter ließ nicht lange auf sich warten und überrumpelte Amanda auf Mrs. Fawcetts Soiree. Mrs. Fawcett war eine Witwe von nicht ganz tadellosem Ruf, deren abendliche Vergnügungsangebote bei der Halbwelt hoch im Kurs standen.
    »Was, zum Teufel noch mal , hast du hier zu suchen?«
    Das kehlige Knurren war geradezu Musik in Amandas Ohren. Ohne sich von dem Kartenspiel, das zu verfolgen sie vorgab - und bei dem es um eine nicht unbeträchtliche Summe Geldes ging -, abzuwenden, warf sie einen raschen Blick über ihre Schulter und auf Dexter, der ummittelbar hinter ihr stand. »Ich amüsiere mich.«
    Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schaute sie wieder auf das Spiel.
    Nach einem Augenblick des brütenden Schweigens ertönte abermals ein dunkles Grollen: »Wenn du schon nicht an deinen Ruf denkst, dann denk wenigstens an den von Carmarthen. Du manövrierst ihn hier in eine äußerst unangenehme Lage.«
    Auch zu dieser Abendgesellschaft hatte Amanda wieder Reggie als ihren Begleiter abkommandiert; und der war gerade in eine scheinbar angeregte Diskussion mit einem Gentleman etwa gleichen Alters vertieft.
    »Sieht mir eigentlich nicht so aus, als ob er hier Gefahr liefe, seinen guten Ruf zu verlieren.« Sie hob eine Braue und schaute abermals zurück über ihre Schulter und in Dexters zunehmend zorniger blickende Augen. »Wäre es dir lieber, ich käme ohne ihn hierher?«
    »Mir wäre es am liebsten, du würdest dich hier überhaupt nicht herumtreiben. Und auch nicht an irgendwelchen anderen Orten dieser Art.«
    Amanda wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Kartenpartie zu und zuckte lediglich mit den Schultern. »Keine Ahnung, wie du auf den Gedanken kommst, dass deine Meinung mich in irgendeiner Weise umstimmen könnte.«
    »Aber du hattest mir versprochen, wenn ich dir all die Abenteuer liefere, die du dir gewünscht hattest - und ich habe wirklich jeden einzelnen deiner Wünsche erfüllt -, dass du dich dann für den Rest der Ballsaison von Orten wie diesen hier fernhalten würdest.«
    Martin stieß seine Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Amanda wandte sich um. Sie standen so dicht beieinander, dass ihre Brüste sacht an seinem Brustkorb entlangstreiften. Sie hob eine Hand und strich zart mit dem Finger über seine schmale Wange. Dann lächelte sie und blickte ihm ganz ungeniert in die Augen. »Nun denn, dann habe ich wohl gelogen.« Schließlich sah sie mit betont großen Augen zu ihm auf und fragte: »Aber warum sollte dich das überhaupt interessieren?« Mit einem spöttischen Gruß trat sie um ihn herum. »Wenn du mich jetzt also bitte entschuldigen würdest. Es gibt da einige Gentlemen, die ich gerne noch treffen würde.«
    Damit ließ sie Martin einfach stehen und schlenderte gemächlich davon. Aber ihr war nicht die abrupte Anspannung entgangen, die seinen großen Körper plötzlich erfasst hatte. Und auch der ihr geradezu den Rücken durchbohrende Blick, der sie für den Rest des Abends verfolgte, entzog sich nicht ihrer Wahrnehmung. Kaum war Amanda über die Schwelle zu Mrs. Swaynes Salon getreten, um, kurz innehaltend, ihren Blick über die Anwesenden schweifen zu lassen, da schlang Martin auch schon seine Finger um ihr Handgelenk. Er hatte genau beobachtet, wie sie in das Empfangszimmer geschlüpft war, und hatte sich dann dort quasi auf die Lauer gelegt. So tief war er nun also schon gesunken.
    Jetzt zog er sie aus dem Strom der Gäste heraus. »Dann erzähl mal, was ist eigentlich dein Plan?«
    Er war dicht bei der Wand stehen geblieben; Amanda riss betont verwundert die Augen auf. »Welcher Plan?«
    »Der Plan, der hinter deinem Vorgehen steht, den Großteil von Londons Lebemännern zu sabbernden Hunden zu erniedrigen, die nur darauf warten, dass du gnädigst einen von ihnen zu deinem Begleiter ernennst?«
    »Ah - den Plan meinst du.« Amanda ließ den Blick über die Schar verwegener Lebemänner und Verführer schweifen, die sich in dem kleinen Salon drängten.
    Grimmig bemühte Martin sich, seine Wut zu zügeln. Er

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