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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verfolgen. Glücklicherweise waren besonders die gefährlicheren unter Amandas Verehrern bereits auf ihre ehemalige Verbindung mit Dexter aufmerksam geworden, sodass ihr Selbsterhaltungstrieb sie einen gebührenden Abstand zu Amanda wahren ließen. Zwar hätte keiner sagen können, was genau sich eigentlich zwischen Amanda und Martin abgespielt hatte, doch nur wenige wollten es riskieren, ihm mit ihrem Verhalten womöglich auf die Zehen zu treten. Das war die einzige Waffe, die Martin noch besaß und mit der er Amanda beschützen konnte. Bislang zumindest funktionierte dieses Instrument anstandslos - und das war zugleich auch der einzige Sieg, den er je in dem Spiel, das sie miteinander eingegangen waren, hatte erringen können.
    Lässig an der Wand lehnend, musterte er auf Mrs. Emersons Abendgesellschaft jenen Kreis, dessen Mittelpunkt Amanda nun bildete. Irgendeine kleine Auseinandersetzung schien sich dort zusammenzubrauen, wenngleich das Thema dieser Diskussion offenbar eher ein intellektuelles war und kein sexuelles. Was an und für sich bereits merkwürdig war, zumindest, wenn man diese ganz spezielle Gesellschaft betrachtete. Andererseits aber war dies nun wiederum auch nicht allzu verwunderlich, wenn man jene Tatsache dagegenhielt, dass eine der Wortführerinnen in diesem Konflikt Amanda war.
    Schließlich zog Carmarthen sich aus der Gruppe zurück. Suchend ließ er den Blick über die Menge schweifen, während sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck wachsender Panik abzeichnete. Dann entdeckte er Martin.
    Zu dessen Überraschung kam Carmarthen sogleich auf ihn zugestürmt. Als er neben Martin angelangt war, verzichtete Reggie auf jegliche formelle Begrüßung und platzte sogleich heraus: »Ihr müsst irgendetwas unternehmen. Sie«, damit deutete er mit einer vagen Geste auf Amanda, »ist drauf und dran, sich endgültig zu verkalkulieren!«
    Ruhig erwiderte Martin Reggies ernsten Blick. »Dann haltet sie doch einfach davon ab.«
    Reggies Miene wurde immer ungeduldiger. »Wenn es in meiner Macht stünde, Amanda auch nur von irgendetwas abzuhalten, dann wäre sie mit Sicherheit gar nicht erst hier aufgetaucht! Das ist doch wohl klar. Aber sobald Amanda sich erst mal in eine Sache verbissen hat, sind mir die Hände gebunden.« Fast schon kriegerisch schaute er Martin in die Augen. »Und dass sie sich hier mal wieder in etwas verbissen hat, steht doch wohl außer Frage - alles hat in dem Moment angefangen, als Ihr Amanda angeboten hattet, ihr bei dieser Partie Whist beizustehen.«
    Deutlich konnte man den Vorwurf heraushören, der in dieser Erklärung mitschwang - aber Martin brauchte keine zusätzliche Gedächtnisstütze in Form von Reggie Carmarthen. Er fühlte sich doch ohnehin bereits verantwortlich - und das vor allem auch im moralischen Sinne - für Amanda und deren zunehmend schamloseres Auftreten, für ihre Ruhelosigkeit und ihre augenscheinlich unzufriedene Stimmung. Im Übrigen zweifelte er daran, ob Reggie sich eigentlich im Klaren darüber war, wie umfassend Martins Schuld in dieser Angelegenheit tatsächlich war.
    Im Grunde war es zwar logisch nicht so ganz nachvollziehbar, warum Martin glaubte, für Amanda verantwortlich zu sein. Letztendlich war es schließlich ihre Entscheidung, wo und wie sie ihre Abende zu verbringen gedachte. Dennoch spürte Martin tief in seinem Inneren, dass allein er ihr den Anstoß zu diesem Verhalten gegeben hatte.
    Starr und rechtschaffen blickte Reggie ihn an - und endlich rührte Martin sich, richtete sich auf und schaute zu der zunehmend lauter werdenden Gruppe hinüber. »Worum geht es denn bei ihrer Diskussion?«
    »Um irgendwelche Radierungen.«
    Martin blickte Reggie verwundert an. »Radierungen?«
    Angewidert nickte Reggie. »Ganz genau - und zwar um diese ganz spezielle Art von Radierungen. Bloß Amanda hat das noch immer nicht begriffen. Ein paar von den Kerlen dagegen haben Amandas Dummheit natürlich längst erkannt. Es kann sich also nur noch um Minuten handeln, bis sie unwissenderweise irgendeine von deren nur allzu sorgfältig vorformulierten Herausforderungen annimmt.« Ängstlich schaute Reggie zu der Gruppe hinüber. »Wenn sie das mal nicht schon getan hat.«
    Martin fluchte und folgte Reggies Blick, durfte dann aber voller Erleichterung feststellen, dass die Diskussion noch immer in vollem Gange war. Amanda hielt sich augenscheinlich ausgesprochen wacker. »Wenn sie klug sind, lassen sie Amanda sich erst einmal in ihren eigenen Behauptungen

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