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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie, dass Luc das hochanständige Bild, das sie beide vermittelten, mit Sicherheit auch weiterhin aufrechterhalten wollte. Und im Stillen stimmte Amelia ihm da auch durchaus zu. Folglich übte sie sich, als das Haus eine gute Stunde vor Mitternacht endlich in seiner Nachtruhe zu versinken schien, in Geduld... und wartete.

    Ein leises Klappern an ihrem Fenster weckte sie. Sie war auf dem Stuhl vor dem Kamin eingenickt. Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie zur Uhr hinüber und erkannte in dem schwachen Licht der einzelnen Kerze, die sie hatte brennen lassen, dass es zehn Minuten nach Mitternacht war.
    Wieder hörte sie leises Klappern. Amelia blickte zur Tür hinüber, doch das ungewohnte Geräusch ertönte eindeutig aus der Richtung der Fenster; sie hatte die Vorhänge bereits fest zugezogen.
    Verwundert erhob Amelia sich, denn sie war sich ganz sicher, dass sie die Fenster früher am Abend fest geschlossen hatte. Auf Zehenspitzen schlich sie seitlich an eines der Flügelfenster heran und spähte zwischen den schweren Samtportieren hindurch...
    Sie erblickte einen ihr wohl bekannten dunklen Schopf. Mit einem leisen »Gütiger Himmel!« beeilte sie sich, die Vorhänge weit aufzuziehen und die beiden hohen Fensterflügel zu entriegeln. Luc stemmte sich hinauf, setzte sich auf das Fenstersims und schwang schließlich seine Beine ins Zimmer. Mit einer wortlosen Geste bedeutete er ihr, leise zu sein. Dann erhob er sich und schlich zur Tür hinüber. Doch Amelia war so überrascht gewesen, dass sie ihn ohnehin nur sprachlos hatte anstarren können. Verblüfft beobachtete sie, wie er ganz, ganz vorsichtig den Schlüssel im Schloss herumdrehte. Dann richtete er sich wieder auf und wandte sich zu ihr um. Amelia war sich sicher, dass er die Tür abgeschlossen hatte, und doch hatte sie nicht gehört, wie der Riegel eingerastet war.
    Sie trat ans Fensterbrett und spähte erst nach draußen und schließlich nach unten. Die Außenwand war von einer kräftigen Kletterpflanze überwachsen. Nun, damit erklärte sich wenigstens, wie Luc hinauf zu ihrem Fenster gelangt war. Warum er aber nicht einfach zur Tür hereingekommen war, war damit noch lange nicht geklärt.
    »Schließ die Fenster, und zieh die Vorhänge zu.«
    Aus den Schatten hinter ihr drang gedämpft und dunkel seine Stimme zu ihr herüber. Amelia ignorierte den leichten Schauer, der ihr in diesem Moment über den Rücken rieselte, und beeilte sich, seiner Anweisung Folge zu leisten. Dann wandte sie sich wieder um - und fand sich prompt in seinen Armen wieder. Sie wich ein kleines Stückchen zurück, musterte sein Gesicht und fragte: »Warum -«
    »Schschsch.« Luc beugte den Kopf zu ihr hinab und entgegnete flüsternd: »Über die Treppe konnte ich nicht kommen - Lady Mackintosh schleicht dort unten herum und hält anscheinend Wache.«
    Verdutzt stemmte Amelia sich noch etwas weiter von ihm fort und starrte ihn an. »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    Doch der Blick, mit dem er sie ansah, sprach Bände. »Du glaubst doch wohl nicht, dass ich diese verdammte Kletterpflanze nur deswegen hochgeklettert bin, um das Ganze noch ein bisschen romantischer zu machen, wie?«
    Amelia musste über seinen empörten Tonfall unwillkürlich kichern.
    Damit riss er sie wieder an sich und erstickte ihr leises Glucksen mit einem Kuss - einem Kuss, der sich von diesem zuerst nur rein praktischen Manöver rasch in einen verführerischen, intimen Austausch verwandelte, von einer zärtlichen Liebkosung in eine lange, langsame und explizite Eroberung von Amelias Mund.
    Als er seine Lippen schließlich wieder von den ihren löste, murmelte er: »Aber wir müssen ganz leise sein.«
    »Leise?«, fragte Amelia atemlos.
    Er küsste sie abermals, eindringlich. »Vollkommen und absolut lautlos«, bestätigte er. »Was auch immer passieren mag.«
    In diesem letzten Satz lag so ein gewisser Unterton, und federleicht und wie mit einem heißen Flüstern streiften seine Worte über ihre hungrigen Lippen. Es bestand kein Zweifel daran, dass er seine Ankündigung vom letzten Mal noch nicht vergessen hatte: Dieses Mal würde sie schreien.
    Der Widerspruch, der in seinem Versprechen und seiner Warnung lag, erfüllte Amelia mit wohliger Anspannung. Sie wünschte, sie könnte ihn einfach fragen, was er damit meinte, doch schon wieder küsste er sie mit schier unstillbarer Gier, zog sie immer tiefer in diesen intimen Austausch hinein, während er die Arme zunehmend fester um sie schloss.
    Als er schließlich

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