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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gleich hier und jetzt dazu verführte, sich in ihn zu verlieben, oder erst, nachdem sie verheiratet waren, machte, was seinen Plan betraf, überhaupt keinen Unterschied. Zumal es ihn auch herzlich wenig interessierte, ob Amelia nun tatsächlich glaubte, dass er sie nur wegen ihres Geldes heiratete. Das Ganze war ja schließlich ihr Vorschlag gewesen. Dass allerdings auch die Londoner Gesellschaft vermuten könnte, ihre Heirat beruhe auf rein finanziellen Erwägungen… dieser Gedanke war ihm wiederum regelrecht zuwider. Denn das wäre nach seinen Ehrbegriffen ein durch nichts zu rechtfertigendes Verhalten; ein Verhalten, das einem Gentleman einfach nicht geziemte. Im Übrigen würden sie beide damit der Öffentlichkeit auch ein vollkommen falsches Bild von ihrer Beziehung bieten, und, schlimmer noch, die Vorstellung, dass er Amelia nur aus finanziellen Gründen heiratete und keinerlei echte Zuneigung für sie empfände, würde auch Amelias Ansehen schaden. Besonders, wenn ihre Eheschließung schon so kurz nach Amandas und Martins stattfand, die offenkundig eine Liebesheirat gewesen war.
    Lucs Ansicht nach hatte Amelia wirklich etwas Besseres verdient.
    Amelia warf hochmütig ihre Locken zurück und ging weiter. Luc folgte ihr, schlich einem Raubtier gleich hinter ihr her, während er mit seinen längeren Schritten trotz seines gemächlichen Tempos die Distanz zwischen ihnen beiden immer weiter verringerte.
    Amelia war es einfach wert, umworben zu werden. Wenngleich sie diesem Vorhaben zweifellos immer noch sehr ablehnend gegenüberstand. Widerwillig und misstrauisch, ungeduldig und leicht verächtlich, wie sie in derlei gekünstelten Angelegenheiten nun einmal war. Zugleich aber würde gerade das ihm die Möglichkeit bieten, die er brauchte, um Amelia noch mit etwas anderem als bloß mit nüchternem Pragmatismus an sich zu binden. Er würde sie mit Ketten an sich fesseln, gegen die die rein finanziellen Erwägungen von geradezu verschwindend geringer Bedeutung wären.
    Doch trotz all dieser Überlegungen weigerte Luc sich im Augenblick noch entschieden, genauer darüber nachzudenken, womit er diese Ketten schmieden wollte. Er hoffte einfach, dass diese geheime Kraft, die Amelia schließlich auf ewig an ihn binden würde, noch für eine Weile in ihrem gerade erst aufkeimenden, flüchtigen Stadium verharren würde - denn dann ließe sich damit zumindest vorerst noch ein wenig leichter umgehen. Die Frage, warum ein solch bezwingendes Gefühl ausgerechnet jetzt zu Tage getreten war, warum es sich so auf Amelia konzentrierte, die plötzliche Erkenntnis, dass sie die einzige Ehefrau war, die er sich jemals an seiner Seite vorstellen konnte, all das verstärkte sein unterschwelliges Unbehagen nur noch. Denn bei aller Sehnsucht, die Amelia und diese Empfindung in ihm auslösten - Amelia hatte keinerlei Anzeichen dafür erkennen lassen, dass seine Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten.
    Zumindest noch nicht.
    Luc trat neben sie und ergriff ihre Hand, erwiderte ihren Blick, als sie zu ihm aufsah. »Ich werde mich wohl bald mal wieder zu Emily und Anne gesellen müssen - es wäre besser, wenn sie uns nicht zusammen sähen.«
    Amelia hob fragend eine Braue. »Du meinst, es wäre besser, wenn sie nicht mitbekommen würden, wie wir hier gerade geheime Pläne schmieden?«
    »Ganz genau.« Luc blickte Amelia noch einmal tief in die Augen. Dann verbeugte er sich: »Wir sehen uns dann heute Abend bei den Mountfords.«
    Amelia zögerte einen kurzen Moment, schließlich nickte sie: »Bis heute Abend.«
    Er drückte kurz ihre Finger, dann ließ er ihre Hand sanft aus der seinen entgleiten. Amelia wandte sich ab und studierte den Schaukasten.
    Zwei Herzschläge lang verweilte er noch bei ihrem Anblick, dann entfernte er sich mit raschen Schritten von ihr.

    Es gab nur eine einzige Person, der er die Wahrheit über diese ganze Scharade erzählen musste. Kaum dass Luc nach Hause zurückgekehrt war, schaute er hastig nach der Uhrzeit, zog sich dann aber zunächst noch einmal in sein Arbeitszimmer zurück und beschäftigte sich mit den diversen finanziellen Angelegenheiten, die seiner Aufmerksamkeit harrten. Erst als die Uhr vier schlug, legte er die Unterlagen beiseite und ging die Treppe zu dem privaten Wohnzimmer seiner Mutter hinauf.
    Mit Sicherheit hatte sie ein kleines Mittagsschläfchen gehalten, doch gegen vier Uhr stand sie für gewöhnlich wieder auf. Als Luc die obere Galerie erreichte, konnte er einen raschen Blick auf Mrs. Higgs

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