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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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über Amelias Empfindungen für ihn herauszubekommen. Ein paar Monate hatte er noch. Bis Ende September. Es gab also überhaupt keinen Grund, weshalb er vorzeitig in Panik ausbrechen sollte.
    Eine Ehe war eine Verbindung auf Lebenszeit. Und nichts war Luc in seinem Leben momentan wichtiger, als Amelia davon zu überzeugen, ihm endlich ihre Liebe zu schenken - und ihm dies auch zu zeigen. Wenigstens einen kleinen Hinweis wünschte er sich. Damit er wusste, dass ihre Gefühle für ihn tief und echt waren. Damit er sich wieder sicher fühlen konnte und emotional geborgen.
    Luc verließ ihr Schlafzimmer und wandte sich wieder zur Treppe um, wollte gerade hinabgehen, blieb dann aber verwirrt plötzlich wieder stehen. Wo war sie bloß? Er ging auf die Balustrade zu, setzte einen Fuß auf die oberste Stufe - und hörte mit einem Mal ein leises Geräusch. Es war nur ganz schwach und weit entfernt. Er konnte es nicht genau lokalisieren. Dann hörte er es noch einmal und schaute zur Zimmerdecke empor.
    Nur eine knappe Sekunde später machte er kehrt und marschierte die Treppe ins Obergeschoss hinauf.
    Die Tür unmittelbar zu Beginn der Galerie stand weit offen. Dahinter, mit Blick über das Tal, lag das Kinderzimmer. Luc näherte sich langsam der Tür. Dank des dicken Teppichs nahm Amelia seine Schritte nicht wahr. Eine Schulter gegen den Türpfosten gelehnt, beobachtete er sie.
    Amelia stand halb von ihm abgewandt und inspizierte gerade die Wiege, die zwischen den beiden Fenstern platziert worden war. Sie machte sich Notizen.
    Fast wäre Luc bei diesem Anblick das Herz stehen geblieben. Rasch rechnete er nach... aber, nein, noch nicht jetzt. Das Gefühl, das ihn ergriff, war ihm zwar bereits wohl bekannt, hatte in seinem Inneren jedoch noch nie so hohe Wellen geschlagen wie in diesem Moment, als er Amelia vor der Wiege stehen sah. Er hatte das sehnsüchtige Bedürfnis, sie mit seinem Kind in den Armen zu sehen. Und dieses Bedürfnis war absolut, war intensiv und mittlerweile sogar schon zu einem bestimmenden Teil seines ganzen Wesens geworden. Zumindest aber war dies, Gott sei Dank, endlich einmal eine Facette seiner Liebe für Amelia, die er nicht vor ihr verbergen musste.
    Amelia hob den Kopf. Luc musterte das kleine Notizbuch in ihrer Hand. Noch hatte sie ihn nicht entdeckt und las noch einmal konzentriert das Geschriebene durch. Dann ließ sie das Büchlein und den Stift in ihre Tasche gleiten.
    Sie wandte sich von der Wiege ab und ging zu der niedrigen kleinen Kommode hinüber, die unter einem der beiden Fenster stand. Sie zog die Schubladen auf, schaute kurz hinein und schloss sie wieder. Dann ließ sie den Blick über das Fenster schweifen, inspizierte es genau, streckte den Arm aus und ruckelte prüfend an den schützenden Querstangen, die in den Fensterrahmen eingespannt waren.
    Lucs Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten, kleinen Lächeln. »Die sind stabil. Dafür kann ich mich persönlich verbürgen.«
    Amelia ließ die Stangen los und schaute ihn an. »Hast du etwa versucht, die herauszubrechen?«
    »Nur ein einziges Mal.« Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf sie zu. »Und nicht nur ich habe das versucht, sondern auch Edward. Wir beide zusammen, um genau zu sein.«
    Mit neuer Achtung vor dem Werk des Schreiners ließ Amelia abermals den Blick über die Holzstangen wandern. »Also, wenn die selbst euren vereinten Kräften standgehalten haben, dann müssen sie wohl tatsächlich sicher sein.«
    Dicht neben ihr blieb Luc stehen. Sie drehte sich nicht um, sah ihn nicht an. »Was tust du hier eigentlich?«, wollte er wissen.
    Amelia machte eine weit ausholende Geste, wollte vor ihm ausweichen, doch Luc packte ihre gestikulierende Hand und schlang die Finger um ihr Handgelenk. Mit einem leichten Stirnrunzeln blickte Amelia auf seine fest geschlossene Faust hinab, dann sah sie hastig auf in sein Gesicht. »Ich hab eine Liste all der Dinge erstellt, die unbedingt noch erledigt werden müssen. Mrs. Higgs und ich hatten diese Räume bei unserer ersten Erkundungstour ausgelassen.« Sie sah sich um und fuchtelte mit ihrer anderen, freien Hand durch die Luft. »Das Zimmer hier muss in jedem Fall erst einmal renoviert werden. Das dürfte selbst dir auffallen. Wie lange ist es jetzt her, dass hier zuletzt ein Baby geschlafen hat? Zwölf Jahre?«
    Luc schaute sie ruhig und unverwandt an, hielt ihren Blick geradezu gefangen und hob, ohne zu blinzeln, ihr Handgelenk an seine Lippen. »Du würdest es mir doch sagen,

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