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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sogar Luc, ihr Bruder und Beschützer, sie des Diebstahls verdächtigten... Ganz gleich, ob man mit diesem Verdacht nun richtig lag oder nicht, so würde das Ergebnis in jedem Fall verheerend sein.
    Am darauffolgenden Tage herrschte bei der morgendlichen Zusammenkunft am Frühstückstisch wieder der ganz normale Ton. Es wurde viel gelacht, und helle Stimmen schallten aufgeregt durcheinander. Die Damen hatten sich, wie stets, schon morgens viel zu erzählen. Diesmal wurde das gut gelaunte Geplauder aber durch einen männlich-knurrigen Tenor verstärkt. Amelia saß auf ihrem gewohnten Platz am Kopfende des Tisches. Luc und Lucifer wiederum hatten sich ganz am anderen Ende niedergelassen. Amelia konnte also nicht hören, worüber die beiden diskutierten. Phyllida und Minerva tauschten sich derweil über Erlebnisse aus den Haushalten ihrer beiden Anwesen aus, während Miss Pink mit Argusaugen über Portia und Penelope wachte und offenbar auf den rechten Moment wartete, um ihre beiden Schützlinge wieder hinauf ins Schulzimmer zu bugsieren.
    Amelia wandte sich zu Emily um, die rechts von ihr saß; zu ihrer Linken hockte Anne. »Was haltet ihr davon, wenn wir heute Morgen einfach mal den Inhalt eurer Kleiderschränke inspizieren?« Mit einem raschen Seitenblick bezog sie auch Anne in ihre Unterhaltung mit ein. »Ihr könntet durchaus noch ein paar mehr Sommerkleider gebrauchen. Und wir sollten uns auch auf den Herbst vorbereiten, wenn wir wieder in die Stadt zurückkehren.«
    Es dauerte einen kurzen Moment, ehe Emily sich aus ihren Tagträumen um Lord Kirkpatrick lösen konnte. Sie dachte nun ständig an ihn, zumal ihr Schwarm und dessen Familie schon in ein paar Wochen auf Calverton Chase zu Besuch weilen sollten. Sie blinzelte erst, dann nickte sie. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber du hast Recht. Ich möchte schließlich nicht, dass wir, während Mark hier ist, plötzlich alle in Aufruhr geraten, nur weil wir nichts Passendes anzuziehen haben.«
    Amelia unterdrückte ein amüsiertes Lächeln. »Richtig.« Damit wandte sie sich zu Anne um. »Und wie gesagt, deine Sachen sollten wir auch einmal durchsehen.«
    Anne lächelte und neigte zustimmend den Kopf.
    Sie schien vollkommen einverstanden und ganz und gar nicht besorgt darüber, dass nun mit einem Mal eine Kontrolle ihres Kleiderschranks und dessen Inhalts anstand.
    Amelia ließ ihren Blick zum Ende des Tisches hinunterschweifen. Luc war noch immer in seine Unterhaltung mit Lucifer vertieft, und dennoch war ihm Amelias geschickter Winkelzug natürlich keineswegs entgangen. Sie erwiderte seinen düsteren Blick, und wenngleich er ihr nun natürlich nicht vor aller Augen zunicken konnte, so erahnte sie doch seine Zustimmung.
    Denn falls Anne tatsächlich Dinge gestohlen haben sollte, so durfte man sich doch fragen, was sie eigentlich mit den ganzen Sachen tat? Falls sie nur aus einem nicht kontrollierbaren Zwang heraus handelte, dann musste sie die Dinge doch auch irgendwo horten. Am logischsten wäre also ein Versteck in ihrem Zimmer. Alles andere war unwahrscheinlich, schließlich eilte doch ständig irgendjemand durch die Korridore und Räumlichkeiten von Calverton Chase - allen voran Mrs. Higgs, aber auch Annes Schwestern und die zahlreichen Hausmädchen. Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass sie die Stücke einfach aus dem Haus geschafft und verkauft hatte. Die Sache mit dem antiken Salzstreuer legte diesen Verdacht ja durchaus nahe. Doch selbst dann würde sie wohl nur schwerlich bereits alles an irgendwelche Hehler verhökert haben können.
    »Bietet das Dorf eigentlich irgendwelche Sehenswürdigkeiten?«, fragte Phyllida plötzlich.
    Amelia schaute auf. »Nein, eigentlich nicht. Aber es ist trotzdem ein netter Ort. Wenn du Lust hast, können wir ja nach dem Mittagessen mal einen kleinen Reitausflug in die Gegend machen.« Sie deutete mit einem knappen Nicken in Richtung ihrer beider Ehemänner. »Die beiden haben ja zweifellos bereits irgendwelche Angelegenheiten miteinander zu regeln.«
    Phyllida grinste. »Da hast du wohl Recht. Also gut, dann nach dem Mittagessen.« Sie schob ihren Stuhl zurück.
    Kurze Zeit darauf erhoben sich auch alle anderen Anwesenden. Phyllida und Minerva schlenderten in den Garten, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Miss Pink drängte ihre beiden Schülerinnen, sich nun endlich wieder in das Studierzimmer zu begeben, und Amelia, Emily und Anne machten sich auf den Weg in die Räume der Mädchen. Allein

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