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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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noch leckerere Sahneschnittchen.«
    »Noch leckerere? Ich glaube, das würde ich nicht überleben.«
    »Ich bin enttäuscht«, sagte Lula. »Ich hatte mich schon so auf deine Bewertung der Kandidaten gefreut.«
    Niemals hätte sie meine Bewertung zu hören bekommen, aber ihren Wunsch konnte ich verstehen.
    »Wie war denn dein Date gestern Abend?«, fragte ich sie.
    »Die totale Pleite. Wir sind ins Kino gegangen, und er ist während der Vorstellung eingeschlafen. Die Leute haben sich beschwert, weil er geschnarcht hat. Dann kam der Geschäftsführer und hat uns aufgefordert, den Saal zu verlassen. Aber er wollte nicht gehen, bevor er nicht sein Eintrittsgeld zurückbekam, was eigentlich unfair war, weil er den Film ja eh verschlafen hätte. Der Geschäftsführer hat darauf die Polizei gerufen, und das war für mich Grund zu gehen. Mit Schnarchblasen will ich nichts zu tun haben. Es war, als säße man neben einem Güterzug. Schade eigentlich, ich hatte mich ja mit meiner Federboa extra aufgedonnert.«
    Ich schaute aus dem Fenster des Wohnmobils; das Absperrband zur Tatortsicherung war immer noch gespannt, und zwei Männer in Khakihosen und Windjacken mit dem Aufdruck »Spurensicherung« machten sich auf dem Platz zu schaffen. »Was geht da eigentlich vor?«, fragte ich Connie.
    »Ich weiß auch nicht. Sie haben ein Raster abgesteckt, und jetzt graben sie die einzelnen Felder um. Die wollen sich vergewissern, dass da nicht noch mehr Leichen liegen. Vielleicht sammeln sie auch einfach nur Beweisstücke. Als ich heute Morgen zur Arbeit kam, war Morelli kurz da, aber der ist jetzt weg.«
    »Sah er glücklich aus?«, fragte ich.
    »Nicht besonders. Er hatte eher so eine Geschäftsmiene. Er war zusammen mit Terry Gilman hier. Sie haben kurz mit den Spusi-Leuten gesprochen, dann sind sie wieder abgezogen.«
    Ich hatte das Gefühl, als würde alle Luft aus meiner Lunge entweichen. Terry Gilman ist blond und schön, und manchmal habe ich Morelli in Verdacht, dass er mit ihr fremdgeht. Terry hat außerdem Verbindungen zur Mafia, nur wie die momentan genau aussahen, war nicht ganz klar.
    »Ich glaube, Terry Gilman und Lou Dugan sind verwandt«, sagte Connie. »Cousin zweiten Grades oder so. Bestimmt hat sie auch irgendwann mal für ihn gearbeitet.«
    Lula drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt. »Eins sage ich euch, wenn die hier noch eine Leiche entdecken, bin ich weg und komme nicht mehr wieder.«
    »Für dich gibt es hier sowieso nichts zu tun«, sagte Connie. »Wir haben keine Aktenschränke, und Akten zum Ablegen haben wir auch nicht im Überfluss. Die Geschäfte gehen gerade flau.«
    »Aber mein Gehalt kriege ich doch noch, oder? Ich habe nämlich finanzielle Verpflichtungen. Ich habe mir eine Handtasche zurücklegen lassen, Ratenzahlung.«
    Vinnie rief an, Connie schaltete die Freisprechfunktion ein.
    »Ich bin im Gericht. Kann mal jemand kommen und ein Paket für mich abholen«, sagte Vinnie.
    »Was für ein Paket?«
    »Ein großes Paket. Es passt nicht in mein Auto. Mooner soll mit dem Wohnmobil kommen.«
    »Mooner ist den ganzen Tag auf einem Herr-der-Ringe- Filmfestival.«
    »Dann fährt eben jemand anders den Bus.«
    »Und wer?«, frage Connie.
    »Was weiß ich. So schwer wird es doch wohl nicht sein, wenn selbst Mooner das kann.«
    »Was soll’s. Ich mach’s«, sagte Lula. »Ich wollte schon immer mal einen Bus fahren.«
    Ich wollte auch schon immer mal fliegen, aber ohne Flügel würde das wohl kaum gehen. »Braucht man dafür nicht einen speziellen Busführerschein?«
    Lula war bereits aufgestanden und begab sich zum Fahrersitz. »Meiner Meinung nach ist das eindeutig ein Wohnmobil, dafür braucht man keine besondere Fahrerlaubnis.« Sie setzte sich hinters Steuer und sah sich um. »Was hätten wir denn da? Gaspedal. Bremse. Schaltknüppel oder wie das heißt. Und der Schlüssel steckt im Anlasser. Das wird eine Spazierfahrt.«
    »Ist der Bus versichert?«, fragte ich Connie.
    Connie stopfte in Windeseile ihren Laptop und einige Akten in ihre Tragetasche. »Ich ziehe in den Coffeeshop neben dem Krankenhaus. Da gibt es freien Internetzugang, die Luft ist besser, und es ist auch nicht immer so finster wie hier.«
    Lula ließ den Motor an. »Alle Mann angeschnallt?«
    Connie zwängte sich an mir vorbei zur Tür. »Fahr nicht schneller als zwanzig Stundenkilometer«, ermahnte sie Lula. »Setz den Bus nicht gegen einen Baum. Und wenn doch, ruf mich ja nicht an.«
    Ich schnappte mir meine Tasche und

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