Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
ihr Kaffee anbot.
„Nicht jetzt, Adam, danke. Ich kenne mich nicht so gut aus in London und möchte mir noch ein paar Hygieneartikel besorgen, denn mit der Übernachtung hatte ich ja nicht gerechnet."
„Machen wir das doch so", schlug Adam vor, als sie wieder beim Auto waren. „Ich hole dich um fünf Uhr bei Harrod's ab. Dann hast du vorher genügend Zeit, deine Besorgungen zu machen und vielleicht noch einen Tee zu trinken, und später gehen wir zusammen zum Dinner."
Rose sah ihn hilflos an. Er überrollte sie einfach mit seinen Vorschlägen, und sie hatte keine Möglichkeit, eigene Pläne zu machen.
„Überleg es dir erst mal, Rosalinda, ehe du sagst, dass du ganz gut allein zurechtkommst und nicht mit mir zu Abend essen willst. Du möchtest doch sicherlich wissen, für wen Ferrier Travel sich, bei der Auftragsvergabe entscheidet." Er lächelte über Roses empörten Gesichtsausdruck. „Meine Entscheidung hängt nicht davon ab, ob du zum Dinner mit mir gehst oder nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass du sie lieber bei einem angenehmen Essen erfährst als per Telefon."
Sie musste ihm Recht geben. „Warum sagst du mir nicht jetzt schon, wie du dich entschieden hast?"
„Das geht nicht. Der Vorstand trifft sich erst heute Nachmittag." Er hielt den Wagen an.
„Dann bis fünf, Rosalinda."
Rose sah dem Wagen nach, als Adam davonfuhr. Sie war sicher, es stand für ihn bereits fest, wer den Auftrag erhalten würde.
Das Warenhaus Harrod's war ein neues Erlebnis für Rose. Warwick hatte keine schlechten Geschäfte, aber dieses Angebot war einfach überwältigend. Rose schlenderte durch alle Stockwerke, erstand eine Zahnbürste und ein Nachthemd und landete schließlich in der Damenabteilung.
Ein Kleid gefiel ihr besonders gut. Er war aus naturfarbener Seide mit einem zart lindgrünen Muster. Der einfache Schnitt unterstrich das kostbare Material. Ein Blazer in entsprechendem Grün unterstrich den sanft schimmernden Ton der Seide. Das war genau das Richtige für das Dinner heute Abend. Ein Verkäufer kam auf sie zu, und fünf Minuten später war Rose um eine nicht unerhebliche Summe Geldes leichter, hatte aber das Kleid und dazu passende Schuhe in einer Einkaufstüte bei sich.
Bei einer Tasse Tee fragte Rose sich, ob sie sich da nicht verausgabt hatte. Würde sie je wieder Gelegenheit haben, dieses Kleid anzuziehen? Wahrscheinlich niemals. Wenn Design for Today den Auftrag nicht bekam, würde sie sich wahrscheinlich nach einer anderen Beschäftigung umsehen müssen und den heutigen Leichtsinn bereuen.
Jemand berührte leicht ihre Schulter. Sie sah auf und blickte in Adams lächelndes Gesicht.
„Ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde", sagte er.
„Du liebe Zeit, ist es schon fünf?" Sie stand so abrupt auf, dass ihre Einkaufstüten herunterfielen. Adam hob sie auf.
„Darf ich hoffen, dass du dir etwas gekauft hast, um dich für mich schön zu machen?"
Sie errötete und ärgerte sich darüber.
Er küsste sie auf die Nasenspitze, nahm Rose beim Ellbogen und ging mit ihr auf den Ausgang zu.
„Du bist entzückend, wenn du rot wirst, Rosalinda. Ich weiß, ich sollte dich nicht so aufziehen, aber ich konnte nicht widerstehen."
Sie blickte zu Adam auf, und ihr Herzschlag schien einmal auszusetzen, als sie das begehrliche Funkeln in seinen blauen Augen sah. Plötzlich war sie sehr froh, dass sie das Kleid gekauft hatte, auch wenn der Kauf ihr Bankkonto arg strapazierte.
„Bringst du mich zum Hotel?" fragte sie, nachdem Adam losgefahren war.
Da er nicht antwortete, verhielt Rose sich auch still. Ihre Frage war wohl dumm gewesen.
Wo sollte er sonst hinfahren?
Als sie nach einer Weile anhielten, erkannte Rose die Tiefgarage von Adams Apartmentgebäude wieder und sah ihn fragend an. Er stieg aus und öffnete die Wagentür für sie.
„Ja, es ist meine Wohnung, wie du gerade richtig feststellen wolltest, und du möchtest wissen, warum wir hier sind."
„Diesmal hast du meine Gedanken genau erraten", sagte Rose. „Ich dachte, du wolltest mich zum Hotel bringen?"
„Das kann ich machen, wenn du darauf bestehst. Aber ich habe ein, nein, sogar zwei sehr, schöne Gästezimmer. Da Thomas gern Gäste hat, würdest du ihm einen großen Gefallen tun, wenn du eins davon in Anspruch nehmen würdest."
„Würde ich dir einen Gefallen tun?" fragte Rose kaum hörbar.
„Das musst du entscheiden. Ich möchte nichts lieber, als mit dir schlafen, will dich jedoch nicht drängen."
Sie sah ihn lange
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