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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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wie sie es meinte.
    Blaine hielt ihr Kinn fest und strich mit den Fingern über ihre Lippen. Seine Augen brannten und der Qualm, der von seiner Brust aufsteig, wurde dichter. «Ich vertraue ihr.»
    Christian beobachtete sie. «Du hast mit ihr geschlafen? Sie bringt deine beiden Denkzentren durcheinander und –»
    «Nein.» Blaine nahm die Hand von ihrem Gesicht und wandte sich an seinen Freund. «Wir retten dich.»
    «Lass es gut sein.» Christian versuchte, sich aufzusetzen, fiel aber mit einem schmerzerfüllten Stöhnen in sein Bett zurück. «Einer von uns muss frei sein. Du hast mein Versprechen, dass es keinen Grund für dich gibt, zurückzukommen. Ich sterbe und gedenke nicht etwas dagegen zu unternehmen –»
    «Nein.» Blaine hatte sich aufgerichtet und an seinem Hals pulsierte eine Ader. «Wenn ich komme und du bist tot, dann schleppe ich deinen Kadaver mit mir nach draußen, drapiere ihn in meinem Wohnzimmer und veranstalte die nächsten tausend Jahre Partys für ihn. Du kannst also auch genauso gut am Leben bleiben, denn ich komme dich so oder so holen.»
    Die Verzweiflung in Blaines Stimme schnürte ihr die Kehle zu. Er hatte Angst, dass Christian starb, bevor er ihm helfen konnte. Sie berührte seine Schulter. Seine Muskeln waren hart und seine Haut so heiß, als stünde er kurz vor der Selbstentzündung.
    Christian schüttelte nur abwehrend den Kopf. «Ich lasse es nicht zu, dass du dich für mich opferst. Ich bin am Ende, Trio.»
    Blaine fluchte. «Hör mal zu, du Schlappschwanz. Ich werde dich ab jetzt nicht mehr kontaktieren. Demnach werde ich auch nicht erfahren, ob du stirbst. Für den Fall, dass du bei meinem Eintreffen schon tot bist, dann kannst du die Schuldgefühle dafür, dass ich mein Leben für eine Leiche riskiert habe, mit ins Grab nehmen. Ich habe geschworen, dass ich dich holen werde, und genau das werde ich auch tun. Es ist deine Entscheidung, was ich mit zurücknehmen werde.» Dann nahm er abrupt seine Hand vom Kühlschrank und unterbrach so die Verbindung.
    Christian war verschwunden und das Küchengerät so kalt und leblos wie eh und je.
    Blaine stützte seinen Ellenbogen auf sein Knie und senkte den Kopf. Es schien, als würde er beten. Aber zu wem konnte ein Mann wie Blaine schon beten?
    Trinity trat hinter ihn, schlang ihre Arme um seine Taille und legte ihren Kopf an seinen gebeugten Rücken. Er nahm ihre Hand und hielt sie an sein Gesicht. «Du kannst es nachvollziehen.» Seine Stimme klang belegt. «Du und dein Vater, ihr opfert euch füreinander.»
    Sie rutschte vor ihn, schmiegte sich zwischen seine Knie und legte die Hände auf seine Wangen. «Ja, ich kann es sehr gut nachvollziehen», antwortete sie. «Und ich kann es verstehen.» Und das entsprach der Wahrheit. Einem Mann wie Blaine blieb gar keine andere Wahl, als zurückzugehen und alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um seinen Freund zu retten. Für genau diese Loyalität und diesen Mut bewunderte sie ihn so sehr.
    Er lehnte seine Stirn gegen ihre. «Wenn wir erst einmal wieder in der Höhle sind, dann wird sie uns nicht mehr gehen lassen und wir wissen nicht, wie wir sie vernichten können.»
    Trinity nickte. «Also bin ich alles, was ihr habt.»
    Blaine krallte seine Faust grob in ihr Haar. Hielt sie unerbittlich fest. Sie konnte sich nicht bewegen. War gefangen. «Ich darf dich nicht verlieren.»
    «Ich werde mein Versprechen nicht brechen. Sobald das Monster tot ist, gehöre ich dir. Und dann –» Sie ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen. Hatte er immer noch vor, sie zu töten?
    Sie seufzte, denn er erwiderte nichts. Die Tatsache, dass Trinity, sobald die Hexe erledigt war, einen Verteidigungsplan gegen ihn parat haben musste, verkomplizierte alles ungemein. Als gäbe es in ihrem Leben nicht schon genug Schwierigkeiten.
    Blaine nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und schickte sich an, sie zu küssen. Trinity versuchte, sich ihm zu entziehen. «Wir sollten lieber nicht –»
    «Ich brauche es», bat er gequält. Er sah vollkommen fertig aus. «Bitte.»
    Als sie hörte, wie stark er das Wort brauche betonte, bröckelte ihr Widerstand. Üblicherweise wurde sie von niemandem gebraucht und nun brauchte Blaine sie auf so vielerlei Weise. Und wenn sie ehrlich war, dann musste sie zugeben, dass sie Reina auch um jeden Preis davor gerettet hätte, qualvoll zu sterben. Der Blaine, in den sie möglicherweise verliebt war, ließ seinen Freund nicht hängen. Welche Ironie: Diese Charaktereigenschaft,

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