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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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–»
    Ein gellendes Kreischen durchschnitt die Luft und ein Paar wohlgeformte Beine schoben sich aus dem Luftschacht. Die Hexe.
    «Schnell, Angelica!», kreischte Mari. «Sie entkommen.»
    Ihr Verrat ließ Christians Miene zu Eis erstarren. Blaines Magen krampfte sich zusammen, als er die Qual in den Augen seines Freundes sah. Mari hatte ihn die ganze Zeit über nur benutzt.
    Die Hexe ließ sich aus dem Schacht fallen. Sie trug Designerjeans, die ihren festen Po umschmeichelten, und ein silberfarbenes Tank-Top, das ihre Oberweite, die ein Resultat vieler, vieler Experimente war, bestens in Szene setzte. Sie legte ihre Hand mit einer Zärtlichkeit auf Maris Schulter, wie sie sie den Männern gegenüber nie zeigte. Ihr blondes Haar hatte sie sich über die Schulter geworfen und ihre Augen leuchteten in einem kalten Grün. Blaine sah das unbarmherzige Lächeln, das auf ihren Lippen lag, und seine Faust ging aus einem Selbstverteidigungsreflex heraus in Flammen auf.
    «Ihr Jungs habt euch ziemlich wacker geschlagen. Ich bin beeindruckt.»
    «Christian!», schrie Blaine und kämpfte gegen den zerrenden Nebel an, der ihn vom Fenster fortzog. Er bekam den Rahmen zu fassen und klammerte sich daran fest. «Los!»
    Sein Freund hechtete zum Fenster und versuchte, die Öffnung zu erreichen. Blaine griff hinein und erwischte Christians Handgelenk. Sein Freund klammerte sich an ihm fest, und Blaine hörte auf, gegen die Kräfte des Nebels anzukämpfen. Er saugte ihn von dem Gebäude fort und Blaine zog Christian langsam durch die Fensteröffnung.
    «Nein!», keifte die Hexe, riss ihre Arme hoch und machte eine Handbewegung. Aus ihrem Schädel platzte irgendein widerlicher Glibber und dann schossen Dutzende Tentakel mit Giftstacheln vor. Sie wickelten sich um Christians Brustkorb.
    Christian wurde aschfahl. Er sah Blaine an. «Zu spät. Es ist zu spät», japste er.
    «Nein! Verdammt! Halt dich fest!»
    Christians Hand wurde schlaff, sein Körper war völlig kraftlos und seine Haut kreidebleich. Blaine versuchte verzweifelt, seinen Kumpel festzuhalten, aber die Tentakel der Hexe waren zu stark und der Nebel zog ihn unerbittlich mit sich fort. Seine Finger glitten von Christians Handgelenk ab. «Verflixt noch mal, halte durch!»
    Christian hob mit letzter Kraft seinen Kopf und ihre Blicke trafen sich. «Leb für mich», wisperte er.
    Dann riss der Nebel sie auseinander.

Kapitel 4
    Trinity hatte Martin Lockfeed seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen und nun konnte sie an nichts anderes mehr denken als daran, wie sehr sie ihn geliebt hatte.
    Und das hieß, dass es nun Zeit für ihn wurde zu sterben. Welche Ironie.
    Trinity hetzte quer durch das Fünf-Sterne-Restaurant auf ihn zu. Martin riss die Augen weit auf und sie grinste. In ihrem Kopf schrie eine Stimme, sie solle stehen bleiben, aber sie schritt weiter unbeirrt über den luxuriösen Holzboden und der Ruf ging im Rauschen der Luft in ihren Ohren unter. Wie in einem Horrorfilm näherte sie sich ihm in Zeitlupe, trieb ihn in die Ecke, in seinen Tod.
    Sie musste damit aufhören. Irgendwie. Aber ihr Körper reagierte nicht. Er wurde von einer Gewalt angetrieben, die stärker war als die Kraft ihres eigenen Willens (Willenskraft? Selbstbeherrschung? Was ist das?). Sie war inzwischen weniger als zwei Meter von ihm entfernt und hob bereits die Hand, um sie ihm ins Herz zu rammen und -
    Plötzlich sprang ihr Vater ihn von der Seite an und riss ihn um. Die beiden Männer stürzten auf einen Tisch für zwei, und Trinitys Hand krachte an der Stelle, wo eben noch Martin gewesen war, in den leeren Stuhl. Sie hatte zu viel Schwung, raste an seinem Tisch vorbei und knallte gegen die Wand.
    Betäubt rappelte sie sich wieder auf die Füße und taumelte rückwärts. Abgebröckelte Putzstückchen, die nach alten Reiswaffeln schmeckten, verklebten ihr den Mund. Sie musste Martin suchen. Wo war er? Sie wirbelte herum, aber das Restaurant war ein einziges Durcheinander aus Schreien und Chaos. Überall rannten Menschen.
    «Trin!» Reina packte sie am Arm. «Was hast du angerichtet?»
    «Nichts. Noch nichts. Wo ist er?» Sie zitterte vor Verlangen, die Sache zu Ende zu bringen. Sie verzehrte sich danach, der Drang kroch ihr durch die Knochen, bis in ihre Zellen.
    «Sieh nur!», rief Reina und stieß sie unsanft durch das Gewühl. Zuerst sah Trinity nur ihren Vater. Er lag am Boden und aus einer Wunde an seinem Kopf tropfte Blut. «Dad!»
    Er wackelte mit dem kleinen Finger, und sie seufzte

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