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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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zum Teil auch ein Engel.» Sie huschte zu dem Handtuchstapel und platzierte obenauf das geschmolzene Häufchen Telefon. Hätte sie doch nur gestern Abend noch die Daten synchronisiert. In dem Telefon steckten die Ergebnisse der Experimente eines ganzen Tages.
    Er nahm sich den Becher mit der Aufschrift «Mädchen sind Spitze», legte einen Teebeutel hinein und goss Wasser dazu. «Du hast von mir gelernt, wie man schwarze Magie manipuliert», sagte er gedankenverloren und schien dabei über etwas nachzudenken.
    «Hauptsächlich hast du mich gelehrt, dass man Männern, die sich an Magie oder an Frauen versuchen, misstrauen sollte.» Der Telefonmatsch floss langsam an dem Handtuchstapel herunter. Schnell faltete sie das oberste Frottiertuch wie eine Serviette zusammen. Es konnte doch nicht so schwer sein, ein geschmolzenes Blackberry wieder in Ordnung zu bringen. Irgendwo hatte sie eine Notiz dazu ... im Telefon. Super.
    Er warf einen Zuckerwürfel in seinen Tee und spritzte das Spitzendeckchen voll, das einer ihrer Jungs handgeklöppelt hatte, kurz bevor er im Tunnel der Frigidität erfroren war. Sie liebte dieses Deckchen. Wetten, dass Nappy es mit Absicht schmutzig gemacht hatte? Spitzfindigkeiten und Beleidigungen, damit kannte er sich aus.
    Er klatschte einen zweiten Würfel in den Tee und verursachte noch mehr Spritzer. «Nicht wahr, du hast ein Schmuddelmonster geschaffen, das dir die Auraverunreinigungen, die deine Experimente hervorrufen, abnimmt. So sauber, wie du bist, musst du ihm jedes Fetzchen Schmutz, das du jemals verursacht hast, aufgebürdet haben.»
    «Ach Unsinn. Ich arbeite nur mit weißer Magie. Ich bin ein braves Mädchen.» Sie eilte mit einem Handtuch in der Hand zum Teetischchen, um die Spitzendecke zu retten. Da hatte sie Nappy aber eine fette Lüge aufgetischt. Der arme Charles Morgan. Dieser manipulative Immobilienmogul. Als Napoleon sie verlassen hatte, hatte er ihre Verletzlichkeit schamlos ausgenutzt. Dann hatte sie entdeckt, was für eine falsche Schlange er war, und zum Dank durfte er nun bis in alle Ewigkeit ihre «Schmutzwäsche» mit sich herumtragen. Sie hielt Schmuddy, wie sie ihn liebevoll zu nennen pflegte, sorgsam vor aller Augen verborgen und hatte ihm eine bombensichere Tarnung verpasst: Er musste bis in alle Ewigkeit ständig seine äußere Gestalt wechseln und war zudem noch unverwundbar.
    Napoleon hauchte ihr ins Ohr: «Liebling, wo hast du dein Schmuddelmonster versteckt?»
    Sie fuhr erschrocken zusammen und stieß mit dem Handtuch gegen die Teekanne. Sie konnte gerade noch verhindern, dass das silberne Gefäß umkippte. Sie war sich unschlüssig, was ihre Tollpatschigkeit begünstigt hatte: seine Frage oder die zärtliche Anrede. Sie rückte den Pott wieder zurecht und antwortete ihm: «Ich bin nicht dein Liebling.»
    Er verzog keine Miene. «Doch, das bist du und das wirst du auch immer sein. Ich bin hier, weil ich dich zurück will.»
    Sie wandte sich schnell ab und tat so, als wische sie das verschüttete Wasser auf. Wenn er wirklich deshalb dieses Verlorener-Sohn-Theater aufführte, dann war das wirklich bedenklich. So stark sie inzwischen auch geworden war, sie konnte sich nicht hundertprozentig sicher sein, dass sie einen Frontalangriff auf ihre Unabhängigkeit zurückschlagen konnte. «Du kannst mich aber nicht zurückhaben.»
    «Oh doch», sagte er in einem selbstzufriedenen Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
    Er sah hoch zufrieden aus. Sie umklammerte das Handtuch fester. Dieses gut bestückte Warzenschwein war sich seiner Sache sehr sicher.
    Er sah ihr tief in die Augen. «Und willst du auch wissen, weshalb?»
    «Nein. Eigentlich nicht.» Sie ließ die Teekanne Teekanne sein und hastete mit ihrem Handtuch voller Blackberrybrei zur Tür. Heilige breitschultrige Arroganz, wie wurde sie den bloß wieder los? Sich weiter mit ihm abzugeben, würde zu nichts Gutem führen. «Die Zeiten, in denen mir dein Interesse an meiner Person etwas bedeutet hat, sind lange vorbei.» Uh, wie überheblich das geklungen hatte. Sie war so gut.
    Er spielte mit seinem Teebeutel herum, als hätte er alle Zeit der Welt.
    «Die Stadtverwaltung hat mich als Fachberater engagiert.»
    «Gratulation.» Sie riss die Tür auf. «Du kennst ja den Weg nach draußen –»
    «In der Stadt treibt sich ein Gestaltwandlermonster herum, das Anderswelt-Wesen umbringt.»
    Angelica blieb mitten in der Tür stehen und konnte keinen Schritt mehr tun. «Und das ist für mich von Interesse, weil ..?» Wenn

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