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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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frische Bergluft von Colorado ein. Sie war mit sich und der Welt im Reinen.
    Ihr Glücksgefühl rührte zum größten Teil daher, dass sie endlich wieder Klamotten trug, die ihr nicht wie eine zweite Haut am Körper klebten. Sie sah auf die khakifarbenen Shorts hinunter, deren weit geschnittene Beine eine Handbreit über ihrem Knie endeten, und auf das dazu passende T-Shirt. Es saß nicht ganz so locker wie die meisten der Sachen, die bei ihr zu Hause im Schrank hingen, aber schließlich fühlte sie sich, was ihren Körper betraf, auch nicht mehr so gehemmt wie noch vor einer Woche.
    Das Leben war wunderbar.
    »Du bescheuerter Vollidiot.«
    Catherine riss ihren Blick von der grandiosen Landschaft los, die an ihr vorüberzog, und sah Sam überrascht an. Seine dunklen Brauen stießen über der Nasenwurzel beinahe zusammen, und seine Augen wanderten unablässig zwischen der kurvenreichen Bergstraße und dem Rückspiegel hin und her. Beruhigt, dass seine Worte nicht ihr gegolten hatten, drehte sie sich auf ihrem Sitz nach hinten, um zu sehen, was ihn zu diesem Ausbruch veranlasst hatte.
    Eine große silberfarbene Limousine fuhr in kurzem Abstand hinter ihnen her, der sich sekündlich noch zu verringern schien.
    »So ein Armleuchter«, knurrte Sam. Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Bist du angeschnallt? Gut.« Dann richtete er seine Augen wieder auf die Straße und nahm den Fuß etwas vom Gas. »Der Idiot will uns anscheinend unbedingt überholen, bitte, hier hat er jede Menge Platz.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ihr Wagen von hinten gerammt wurde. Catherine schrie entsetzt auf, aber ihre Stimmbänder waren wie gelähmt, deshalb kam statt eines Schreis nur ein heiseres Krächzen aus ihrer Kehle. Sam stieß einen Fluch aus und umklammerte das Lenkrad, um den Wagen, der ins Schleudern geraten war und sich mit dem Heck auf den nicht durch Leitplanken gesicherten Seitenstreifen der Straße und den dahinter steil abfallenden Abhang zubewegt hatte, zurück in die Spur zu lenken.
    Wieder raste die silberne Limousine mit aufheulendem Motor heran und rammte ihre Stoßstange. Metall schrammte quietschend über Metall, und die Reifen auf Catherines Seite wirbelten eine riesige Wolke aus Staub und Kies auf, als sie von der Fahrbahn aufs Bankett gerieten.
    »Mein Gott, der muss doch betrunken sein! Was soll denn das?«, stieß Catherine atemlos hervor und drehte sich noch einmal um, um einen Blick auf den Fahrer des anderen Wagens zu werfen.
    Im selben Augenblick kam er ein weiteres Mal angeschossen, scherte auf die Gegenfahrbahn aus und zog auf gleiche Höhe mit ihnen.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte sie. »Das ist er, Sam, das ist Jimmy Chains. Wie hat er es bloß geschafft, uns zu finden?« Er fuhr jetzt direkt neben ihnen, und sie konnte sehen, dass er den Arm hob. »Sam, pass auf! Er hat eine Pistole!«
    Chains machte sich den Umstand zunutze, dass Sam damit beschäftigt war, gleichzeitig zu lenken und sich zu ducken, um keine ganz so große Zielscheibe abzugeben, und riss das Lenkrad seines schweren Wagens nach rechts herum. Er rammte den Wagen von Sam und Catherine auf der gesamten Länge und drängte ihn von der Straße.
    Sam versuchte gegenzulenken, damit er nicht zu dicht an den Abhang geriet. Die durchdrehenden Reifen wirbelten erneut Staub auf, und Sam hatte es gerade geschafft, den Wagen so weit zurück auf die Fahrbahn zu lenken, dass die Vorderräder wieder griffen, als Chains abbremste und ihren hinteren Kotflügel rammte. Das quer zur Straße stehende Heck des Wagens schleuderte auf den Abhang zu. Die Hinterräder wühlten die festgefahrene Erde auf dem Bankett auf, aber schon im nächsten Augenblick drehten sie im Leeren. Einen Lidschlag lang hing der Wagen waagrecht über der Kante des Abhangs. Dann begann mit einem leisen Knirschen die Schwerkraft zu wirken, und die Vorderräder hoben sich vom Boden. Es dauerte nicht lange, und die Motorhaube ragte gen Himmel.
    »Oh mein Gott, oh mein Gott«, flüsterte Catherine atemlos, als ihr Wagen langsam nach unten zu rutschen begann. Sie streckte die Arme nach dem Armaturenbrett aus, packte es und lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen, so als ob sie damit verhindern könnte, dass der Wagen nach hinten wegkippte und sich immer wieder überschlagend den Abhang hinunterstürzte. Sam hatte sich so weit über das Lenkrad gebeugt, wie es sein Sicherheitsgurt zuließ.
    Der Wagen verursachte einen ohrenbetäubenden Lärm, als er immer schneller über den

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