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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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einfältiges Grinsen zu unterdrücken ... ohne Erfolg.
    »Gibst du mir bitte meine Handtasche.« In der Fensteröffnung tauchte ihr Gesicht auf. »Warum grinst du denn so? Ich dachte, du machst dir Sorgen, dass du bei diesem Grillfest der Hauptgang werden könntest.«
    »Benzin entzündet sich nicht von selbst«, sagte er und reichte ihr die Handtasche durch das Fenster. »Geh ein Stück zurück.« Er griff an ihr vorbei und packte einen starken Ast, an dem er sich aus dem Fenster ziehen konnte. »Es dürfte nichts passieren, solange wir aufpassen, dass wir keine Funken produzieren.«
    Er duckte sich und ging unter den Ästen hinweg zum Heck des Wagens, um einen Blick auf den Kofferraum zu werfen. In Anbetracht dessen, dass Chains den Wagen mehrere Male gerammt hatte, sah er relativ unbeschädigt aus, und es sollte ohne Gefahr möglich sein, ihn zu öffnen, um ihr Gepäck herauszuholen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss.
    In diesem Augenblick fiel der erste Schuss.
    »Verdammte Scheiße!« Sam drehte sich vom Kofferraum weg, packte Catherines Handgelenk und ging mit ihr hinter dem Baum in Deckung. »Lauf!«
    »Ist das Chains?« Sie stemmte sich gegen seinen Griff und sah über ihre Schulter, um herauszufinden, wie nahe der Angreifer war. »Kommt er?«
    »Nein, ich denke, er ist noch oben an der Straße.« Ungeduldig versetzte er ihr einen Schubs. »Komm schon, Red, beweg dich. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass es das Beste ist, wenn wir so viel Abstand wie möglich zwischen uns und den Wagen bringen.«
    »Aber er ist doch viel zu weit weg, um uns erwischen zu können, oder nicht?«
    »Das schon ... aber er könnte einen Felsen treffen und damit einen Funken erzeugen. Der Wagen hat von dem großen Brocken da oben bis zu dem Baum hier eine Benzinspur hinterlassen, und wenn sich die entzündet, ist das Feuer in Windeseile da.« Er warf einen raschen Blick über seine Schulter, als er sie tiefer ins Unterholz zog. »Und dann möchtest du doch bestimmt möglichst weit weg sein?«
    Catherine drängte sich an ihm vorbei. »Darauf kannst du Gift nehmen.«

21
    H ast du eigentlich die leiseste Ahnung, wo wir hier sind?« Es hatte zu dämmern begonnen, und Catherines Nerven lagen mittlerweile blank. Ihre Beine waren vollkommen verkratzt, und darüber hinaus waren sie, ebenso wie ihre Arme, mit Stichen übersät. Zum hundertsten Mal schlug sie nach einer Mücke, die versuchte, ihr etwas Blut abzuzapfen, während sie so dicht hinter Sam herlief, dass sie ihm bei jedem ihrer Schritte beinahe auf die Fersen getreten wäre. »Bist du als Kind zelten gewesen?«, fragte sie. »Ich habe noch nie gezeltet.« Sie legte den Kopf in den Nacken, um durch die Äste der hoch aufragenden Tannen einen Blick auf den Himmel zu erhaschen. »Wir haben uns verlaufen, nicht wahr? Für meinen Geschmack gibt es hier ein bisschen zu viel Natur.«
    Sam blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Prompt prallte Catherine gegen ihn, und er packte sie bei den Schultern, um sie zu stützen. Dann trat er einen Schritt zurück, hielt sie auf Armeslänge von sich weg und sah ihr prüfend ins Gesicht. »Wir machen Halt und schlagen hier unser Nachlager auf«, sagte er entschieden.
    »Oh, gute Idee.« Sie sah sich um und stellte fest, dass sie sich auf einer kleinen Lichtung befanden. »Und wie macht man das genau? Vermutlich stellt man ein Zelt auf. Nur leider haben wir keines. Und dann sammelt man ein paar Beeren, oder? Und was, wenn sie giftig sind?« Sie wünschte, sie könnte den Mund halten. Mit jedem ihrer Worte wuchs ihre Angst nur noch. Wobei man ihr zugute halten musste, dass das Leben in der Wildnis nicht zum reicher Schatz ihrer Erfahrung gehörte.
    Sam strich ihr mit der Hand über die Haare. »Wir haben uns nicht verlaufen, Red. Wir müssen heute über Nach hier draußen bleiben, aber morgen erreichen wir bestimm bald eine Stadt. Sammel ein bisschen Holz, damit wir Feuer machen können. Ich suche inzwischen nach den Beeren.«
    Es wäre Catherine wirklich sehr viel lieber gewesen, wenn er in ihrem Blickfeld geblieben wäre, sie biss sich jedoch fest auf die Unterlippe, um nicht zu heulen und zu wimmern, wonach ihr eigentlich zumute war. Sie war eine selbstständige Frau, verdammt noch mal, war es immer gewesen. Sie war es, die sich um andere Leute kümmerte - sie brauchte mit Sicherheit niemanden, der sich um sie kümmerte. Nachdem sie Sam hinterhergesehen hatte, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war, holte sie ein paarmal tief Luft, um die

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