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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sah sie gereizt an. »Ich habe doch gesagt, dass ich keinen Hunger habe.«
    »Jetzt nimm schon, Sam.« Sie wedelte mit dem Riegel vor seiner Nase herum. »Ich komme nicht gut mit Schuldgefühlen zurecht.«
    Das war etwas, was er nachvollziehen konnte, und er nahm den Riegel und verschlang ihn mit zwei Bissen, während er ihr dabei zusah, wie sie sich die geschmolzene Schokolade von den Fingerspitzen leckte, so graziös wie eine Katze, die sich die Pfoten putzte. Er räusperte sich. »Danke.«
    »Nicht der Rede wert.« Sie seufzte übertrieben laut. »Bitte.«
    Er grinste sie an. »Das nenn ich Sportsgeist, Red. Fertig zum Aufbruch?«
    »Ich vermute mal, fertiger werde ich nicht.«
    Es war ein beschwerlicher Aufstieg, wenn auch nicht wirklich schwierig, bis sie sich der oberen Kante näherten. Catherine hielt sich an den Zweigen eines Busches fest und zog sich keuchend über eine weitere kleine Erhebung. Dann wischte sie sich mit dem Handrücken den Schweiß aus den Augen und starrte ungläubig auf den unmittelbar vor ihr aufragenden steilen Felsen. »Mein Gott, schau dir das an. Das schaffe ich nie«, sagte sie zu Sam, der in diesem Augenblick neben ihr auftauchte.
    »Ach was, natürlich schaffst du das. Du hast das bis jetzt sehr gut gemacht. Und da gibt es viel mehr Stellen, an denen du dich mit Händen und Füßen festhalten kannst, als es auf den ersten Blick aussieht.« Er legte seine großen Hände auf ihre Schultern und drehte sie etwas nach links. »Sieh mal, dort. Halt dich an dem Felsen fest. Gut. Jetzt stellst du deinen Fuß hierher.«
    Er half ihr Handgriff für Handgriff, Fußtritt für Fußtritt, über den Felsvorsprung zu klettern. Nach ein paar Metern wich der Vorsprung zu Catherines größter Erleichterung zurück und wurde flacher. Jetzt hatte sie wenigstens nicht mehr das Gefühl, über einem gähnenden Abgrund zu hängen.
    Und dann war sie plötzlich oben. Sie schob ihre Ellbogen über die Kante, fand eine Stelle, an der sie sich mit den Füßen abstützen konnte, und zog sich hoch auf festen Boden. Dort rollte sie sich auf den Rücken und blieb erst einmal liegen. Gleich darauf gesellte Sam sich zu ihr. Sie sah hinauf in den Himmel und fing an zu lachen, dann drehte sie den Kopf und sah Sam an. »Wir haben es geschafft.« Ihr Lachen wurde lauter. »Wir haben es tatsächlich geschafft!« Sie rollte sich herum, bis sie auf ihm lag, und gab ihm einen dicken Kuss.
    Er griff mit einer Hand in ihre Haare und erwiderte den Kuss. Schließlich lösten sie sich voneinander, setzten sich auf und grinsten einander an. Sam erhob sich und streckte eine Hand aus, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Sie waren gerade damit beschäftigt, sich den Staub von der Kleidung zu klopfen, als hinter ihnen Schritte zu vernehmen waren. Das Lächeln verschwand von ihren Gesichtern und sie drehten sich langsam um.
    »Herzlich willkommen«, sagte Jimmy Chains. Der Lauf der Waffe in seiner Hand war direkt auf Catherine gerichtet. »Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen.«

22
    A nders als Sam vermutet hatte, war es Chains überhaupt nicht in den Sinn gekommen, eine Karte zu Rate zu ziehen, um festzustellen, wo Sam und Catherine wieder auf die Straße treffen würden, falls sie eine andere Richtung einschlagen sollten. Nachdem er gestern beobachtet hatte, wie sie sich unten in der Schlucht in Sicherheit brachten, hatte er kurz erwogen, hinunterzuklettern und dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Aber nach einem Blick auf den zerklüfteten Abhang und einem zweiten auf seine wunderbar polierten Schuhe hatte er diese Idee schnell wieder vergessen.
    Also hatte er gewartet. Er hatte sich entsetzlich gelangweilt, und seine Kleidung war von der Herumsitzerei völlig zerknittert, was ihn furchtbar ärgerte, aber alles in allem war er mit sich und der Entwicklung der Ereignisse höchst zufrieden.
    Hey, wieso war ihm in all diesen Jahren eigentlich nie aufgefallen, dass er das Zeug zu einem echten Genie hatte?
    Er machte mit seiner Pistole eine auffordernde Geste vor Catherines Gesicht. »Komm hier rüber.«
    Catherine wollte nichts weniger als das. Sie wollte lieber an Sams Seite bleiben und sich hinter seinem breiten Rücken verstecken. Aber dann erinnerte sie sich daran, was er ihr über dieses Manöver erzählt hatte - war das wirklich erst vorgestern gewesen? das von der Militärpolizei angewandt wurde. Sie seufzte resigniert auf.
    »Flankenmanöver«, raunte sie Sam zu, bevor sie sich von ihm entfernte und auf diese Weise das Ziel,

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