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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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trotzig das Kinn in die Höhe, und während sie ihm Auge in Auge auf dem staubigen Parkplatz gegenüberstand, auf den die Vormittagssonne so unbarmherzig herunterbrannte, dass bereits der Asphalt zu flimmern begann, kämpfte sie einen kurzen Moment lang gegen die gefährliche Versuchung an, es hier und jetzt offen mit ihm auszutragen. Die letzte Runde hatte sie gewonnen, und das konnte er scheinbar nicht vertragen, deshalb versuchte er nun, sie einzuschüchtern. Als sie seine zusammengekniffenen Augen sah, lag es ihr schon fast auf der Zunge zu sagen: »Nur zu, Rambo. Her mit den Handschellen und dem Knebel, wenn du denn so wild entschlossen bist.«
    Glücklicherweise ging dieser Augenblick vorbei. Noch hatte sie ihren Verstand nicht völlig eingebüßt, deshalb dichte sie erst einmal über die Frage nach. Schließlich sagte sie absichtlich langsam: »Ich vermute mal, weil wir dann zu sehr auffallen würden und Sie zu viele Fragen beantworten müssten.«
    Seine Finger gruben sich tiefer in ihre Arme, und für einen kurzen Moment befürchtete sie, er würde sie ihr brechen. Dann ließ er sie plötzlich los und trat einen Schritt zurück, und jeglicher Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden. Er hob das Gepäck auf und setzte sich wieder in Bewegung. »Klar«, murmelte er. »Als ob Sie euch so nicht schon genug auffallen würden.«
    Ha! Sie hatte es geschafft, dass der große, böse Kopf-Feldjäger einen Rückzieher machte.
    Bei diesem Gedanken hatte sie unwillkürlich ihren schritt verlangsamt, was ihr sofort einen heftigen Ruck an ihrem Arm einbrachte, der sie wieder folgsam hinter ihm hertrotten ließ. Du lieber Gott, was war denn auf einmal in sie gefahren? Hatte es ihr eben tatsächlich Spaß gemacht, mit diesem ungehobelten Kerl die Klingen zu kreuzen? Das war äußerst bedenklich. Und wer sagte denn, dass sie ihn tatsächlich dazu gebracht hatte, irgendeine Art von Rückzieher zu machen? Vermutlich gab er im Augenblick nur nach, um seine Möglichkeiten zu überdenken. Das war nicht besonders schlau von ihr gewesen. Vielleicht sollte sie eine Weile den Mund halten, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    Sam kochte vor Wut, als er mit Catherine im Schlepptau an der Straße entlang zum nächsten billigen Motel marschierte, das Anmeldeformular ausfüllte und sie in ihr Zimmer führte. Er warf das Gepäck auf das durchgelegene Bett an der Tür und sah zu, wie Catherine ihren Koffer sofort auf das andere Bett wuchtete, ihn öffnete und darin herumzuwühlen begann.
    Er war fest entschlossen, gebührenden Abstand zu wahren und sich professionell zu verhalten. Nachdem er sie eine Zeit lang beobachtet hatte, gewann jedoch seine Neugier die Oberhand. »Was zum Teufel machen Sie denn da?«
    Sie würdigte ihn kaum eines Blickes. »Ich will duschen und frische Sachen anziehen.«
    Für einen kurzen Moment sah er sie vor sich, wie der Schaum über ihre nackten Schenkel glitt, verdrängte dieses Bild jedoch schnell wieder. Er wandte sich von ihr ab, ging zum Fenster und schob den Vorhang ein Stück zur Seite. Das Sonnenlicht, das von den im heruntergekommenen Innenhof des Motels geparkten Autos reflektiert wurde, war so grell, dass er die Augen zusammenkneifen musste. Als er Catherine aus dem Zimmer gehen hörte, begann in seinem Kopf eine Alarmglocke zu schrillen. Er ließ den Vorhang fallen und drehte sich zu ihr um. »Warten Sie, Red .« Als sie keine Anstalten machte, stehen zu bleiben, fuhr er sie an: »Ich habe gesagt, Sie sollen warten.«
    Sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen, und Sam sah, wie sich ihre Schultern unter dem tiefen, verzweifelten Seufzer, den sie ausstieß, hoben und senkten. »Was ist?«, fragte sie. Er hätte niemals gedacht, dass man mit zwei so kurzen Wörtern so viel Qual ausdrücken konnte.
    Er verzichtete auf eine Antwort, ging an ihr vorbei und öffnete die Badezimmertür. Er warf einen Blick hinein, um Größe und Lage des Fensters zu überprüfen. Schließlich trat er einen Schritt zur Seite und hielt ihr die Tür auf. »In Ordnung. Es gehört ganz Ihnen.«
    »Nein, so was«, sagte sie spitz. »Hier drin gibt es ja ein Fenster. Haben Sie gar keine Angst, dass ich rausspringen könnte?«
    Er musterte sie langsam von Kopf bis Fuß. »Nicht mit den Hüften, Schätzchen.«
    Catherine bedachte ihn mit einem Blick, wie ihn nur eine bis zur Weißglut gereizte Frau zustande bringt. »Was stimmt denn nicht mit meinen Hüften?«
    Nichts, sie sind perfekt. Aber er hatte nicht die Absicht, ihr das zu

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