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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Hindernis in den Weg zu legen, und das hatte sie immer noch vor. Aber eigentlich hätte sie gerade Ferien machen sollen, und sie hatte unter der Dusche beschlossen, jedes Vergnügen mitzunehmen, das sich ihr bot. Deshalb auch der schimmernde rote Nagellack auf ihren Fußnägeln.
    Dieser Art von Schönheitspflege widmete sich sonst zwar eher Kaylee, aber sei's drum, schließlich hatte sie gerade jede Menge Zeit zu ihrer freien Verfügung, ganz zu schweigen von all den Utensilien für eine gründliche Rundumerneuerung. Es machte Spaß und war keine große Sache, warum sollte sie es sich also nicht gönnen? Catherine betrachtete ihre frisch lackierten Zehen und drehte ihre Füße nach links und nach rechts, um einen Gesamteindruck zu gewinnen. Sie sahen wirklich hübsch aus, wie sie fand.
    Und was die Zankereien mit Sam anging - na ja, er musste ein bisschen in Trab gehalten werden. Catherine sah unauffällig zu ihm hinüber, und ihr Blick blieb an seinen gebräunten Händen hängen, die die Pistole jetzt mit raschen, geschickten Bewegungen wieder zusammensetzten. Er war bei weitem zu arrogant. Nicht, dass sie es genossen hätte, die Klingen mit ihm zu kreuzen, Gott bewahre - sie hielt es nur einfach nicht für besonders klug, ihn zu selbstgefällig werden zu lassen. Deshalb tat sie, was sie tun musste, um zu verhindern, dass er nach Lust und Laune mit ihr umsprang.
    Wirklich.
    Als sie erneut seine großen braunen Hände betrachtete, die noch die Spuren ihrer Kratzer zeigten und mit ihren vielen Schwielen und den hervortretenden Adern ausgesprochen männlich wirkten, verspürte sie in ihrem Inneren ein unerklärliches Ziehen, das bis tief zwischen ihre Schenkel reichte. Hastig wandte sie ihren Blick von ihm ab.
    Sie musste einfach nur auf die richtige Gelegenheit warten, sagte sie sich, das war alles. Und bis die kam, war es wohl nichts Verwerfliches, wenn sie sich ein bisschen aus Kaylees Kosmetikkoffer bediente. So konnte sie die Zeit totschlagen, während sie Sam im Auge behielt, um den geeigneten Moment abzupassen: wenn seine Wachsamkeit schließlich so weit nachließ, dass sie sich aus dem Staub machen konnte.
    »Kaylee ist heute wieder nicht zur Probe gekommen, Boss.«
    Hector Sanchez legte seinen perfekt manikürten Finger auf die Stelle in der Getränkerechnung, bis zu der er gekommen war, und wandte seinen Blick dem Mann zu, der gerade gesprochen hatte. Jimmy Chains stand in der Tür, er trug einen eleganten maßgeschneiderten Sommeranzug und ein bis zur Mitte der Brust aufgeknöpftes Hemd, das eine Auswahl der Goldketten sehen ließ, denen er seinen Spitznamen Chains verdankte. Hector griff mit der freien Hand nach der Zigarre, die in einem Aschenbecher vor sich hin glomm, steckte sie sich zwischen die Lippen und nahm einen tiefen Zug. »Wenn sie heute Abend nicht zur Vorstellung erscheint, ist das das dritte Mal in Folge. Vielleicht sollten wir gleich bekannt geben, dass wir nicht nur ein, sondern zwei neue Showgirls suchen, da Kaylee sich offensichtlich abgesetzt hat. Angel hat mir von ihrer Verhaftung erzählt.«
    »Ja«, sagte Chains. »Davon hab ich auch gehört. Und ich hab sie nicht mehr gesehen, seit ich Mittwoch Nacht vor der Garderobe der Mädchen beinahe mit ihr zusammengestoßen bin.«
    Hector ließ langsam die Hand mit der Zigarre sinken. »Seit du was?«
    »Hab ich Ihnen das nicht erzählt, Boss? Ich dachte, ich hab's Ihnen erzählt.«
    »Nein«, presste Hector zwischen den Zähnen hervor. »Du hast es mir nicht erzählt.«
    »Na, so was. Ich hätte schwören können, dass ich es Ihnen erzählt hab. Jedenfalls kann ich mich genau daran erinnern, weil wir Mittwoch Nacht doch diese Besprechung hatten. Ich glaub, das war kaum fünf Minuten später, als sie mich fast über den Haufen gerannt hat. Das reinste Wunder, dass wir nicht zusammengekracht sind, sie kam nämlich wie eine Kanonenkugel aus der Garderobe geschossen. Sie hatte es wirklich verdammt eilig.«
    In dem Motel gab es kein Telefon auf den Zimmern, deshalb stand Sam draußen vor der Rezeption in einer Telefonzelle und wählte seine und Garys Nummer, während er sich bemühte, den Blick zu vergessen, mit dem Catherine ihn angesehen hatte, als er sie vor ein paar Minuten mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt hatte.
    Am anderen Ende wurde der Hörer abgenommen. »Ja«, ertönte Garys unverwechselbare Reibeisenstimme.
    »Hi, ich bin's.«
    »Sambo! Wo zum Teufel steckst du, Mann?«
    »In Idaho. Ich bin mit diesem Showgirl unterwegs. Im

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