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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Hilfe. Wortlos schnappte sie sich ihren Rucksack und folgte ihm über den Parkplatz an einer Reihe aus Palmen vorbei zu dem Backsteingebäude. Da sie sich keineswegs sicher war, dass er sie hier nicht einfach ihrem Schicksal überlassen würde, erledigte sie schnell ihr Geschäft und wartete draußen auf einer Bank neben einer riesigen Floridakarte hinter Plexiglas auf ihn. Sie zog ihr Handy aus dem Rucksack und hielt beim Wählen den Blick auf ihre blau lackierten Fußnägel und ihre Flip-Flops gesenkt.
    »Hallo, Malika«, sagte sie, als ihre befreundete Kollegin ranging.
    »Stella! Wo steckst du?«
    Vielleicht war ihr Leben doch nicht total im Eimer. Vielleicht hatte Ricky die Sache längst abgehakt. »Etwa eine Stunde nördlich von Tampa.«
    »Was ist Mittwochnacht passiert? Ricky sucht dich.«
    Wohl eher nicht. Sie sah sich um, als käme ihr ehemaliger Chef gleich aus dem Gebüsch gesprungen. »Warum?«, fragte sie und beäugte eine Familie in Disney-T-Shirts. Offensichtlich Touristen. »Was hat er gesagt?«
    »Man versteht ihn nur schlecht, weil sein Kiefer mit Draht fixiert ist, und sein Gesicht ist grün und blau.«
    Stella schnappte nach Luft. »Oh nein.« Deshalb hatte er also geklungen, als würde er mit zusammengebissenen Zähnen sprechen. Genau das war der Fall gewesen.
    »Ja, und dieser gruselige Freund von ihm läuft mit ’nem Riesenverband an der Hand rum. Nicht der kleine, dicke. Der gruselige mit dem verstümmelten Daumen. Igitt!«
    »Scheiße.«
    »Sie löchern alle in der Bar, ob wir dich gesehen haben. Gestern Abend haben sie sich in Rickys Büro eingeschlossen, und als Tina ihnen eine Flasche Tequila reinbrachte, haben sie sich die Überwachungsvideos von Mittwochnacht angesehen.«
    Oh nein.
    »Sie fragen auch nach einem Riesenkerl mit einem schwarzen Cadillac Escalade, den du in der ›Back Door Betty Night‹ an der Bar kennengelernt haben sollst. Bist du von einer Dragqueen entführt worden? Soll ich die Bullen rufen?«
    »Nein!« Sie hielt sich entsetzt die Augen zu. »Ich bin nicht entführt worden.« Als sie die Hand wieder wegnahm, sah sie Beau auf sich zukommen. Eindeutig keine Dragqueen. Zweifellos ein Riesenkerl. »Ricky ist gefährlich. Halt dich von ihm fern.«
    »Was ist passiert?«
    »Je weniger du weißt, desto besser. Ich verreise eine Weile. Ich ruf dich an, wenn ich zurück bin. Verrat keinem, dass du mit mir gesprochen hast. Versprich es.«
    »Okay.«
    »Ich mein’s ernst.«
    »Versprochen. Manno.«
    Stella beendete die Verbindung und ließ ihr Handy wieder in den Rucksack plumpsen. Sie gab Malika eine halbe Sekunde, bis sie per Kurzwahl alle anrief, die sie kannte. Nicht dass Stella es ihr verübelte. Sie selbst hätte dasselbe getan. »Du hast Ricky den Kiefer gebrochen.«
    »Klar«, spottete Beau, der in die helle Morgensonne blinzelte. »So fest hab ich gar nicht zugeschlagen.«
    Sie stand auf und hängte sich den Rucksack über eine Schulter. »Ich hab gerade mit Malika gesprochen. Sie hat gesagt, Rickys Kiefer ist mit Draht fixiert, und er stellt Erkundigungen nach dir und mir an. Sie sehen sich die Überwachungsvideos von neulich Abend an.« Ihr Puls beschleunigte sich, und sie schluckte heftig. »Was machen wir jetzt?«
    Um seine grauen Augen bildeten sich feine Knitterfältchen. »Der Typ muss einen Kiefer aus Glas haben. Ich hab ihn kaum angetippt.«
    Das war es, was ihn beschäftigte? Nicht die Gefahr, in der er schwebte? Keine bösen Vorahnungen? Sondern, wie hart er Ricky geschlagen hatte? »Das war mehr als nur angetippt.«
    »Tut es dir leid, dass ich den Komiker k. o. geschlagen habe?«
    Sie hatte jetzt noch einen Bluterguss, wo Ricky sie festgehalten hatte. »Nein, aber ich kann ganz offensichtlich für lange Zeit nicht in meine Wohnung zurück.« Sie sah Punkte vor ihren Augen und sank zurück auf die Bank. »Alles, was ich habe, ist hier drin. Mein ganzes Leben.« Ihr Rucksack rutschte an ihrem Arm herab und landete neben ihrem Fuß. »Ich hab neue Bagels gekauft.«
    »Alles in Ordnung?«
    Sie hatte nicht die Energie, ihn anzulügen. »Natürlich nicht. Mein Leben ist im Eimer.«
    »Kippst du aus den Latschen?«
    Als interessierte ihn das einen Dreck. »Ich hoffe es.« Sie legte die Hand auf ihr rasendes Herz. »Ich hoffe, dass ich in Ohnmacht falle und wenn ich wieder aufwache, alles nur ein scheußlicher Traum war.«
    »Nein.« Er setzte sich so dicht neben sie, dass sein kräftiger Körper ihre Haut wärmte. »Wenn du wieder aufwachst, ist dein Leben

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