Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Sie war nervös und wusste nicht, was sie mit ihren Händen anstellen sollte. Sollte sie ihm die Hand geben oder reichte ein kurzes Winken?
    „Guten Tag!“
    Simons Stimme war so gelassen wie sein Blick. Er wirkte ruhig, kühl und war offenbar völlig unbeeindruckt von ihr. Sollte das etwa gerecht sein? Er war der Neuling in der Stadt. Müsste er sich da nicht wenigstens ein bisschen unwohl fühlen?
    Aber nein, nichts dergleichen, daran führte kein Weg vorbei. Und wenn sie diese Gedankenmühle nicht bald abstellte, würde sie sich nur selbst verrückt machen.
    Das Ziel, sagte sie sich. Sie hatte ein Ziel. Die Bürgermeisterin hatte ihr einen Auftrag erteilt und sie hatte vor, diesen so gut wie möglich auszuführen. Damit fing sie jetzt an.
    „Ich dachte, wir fangen mit einem kleinen Rundgang an“, sagte sie in der Hoffnung, gut gelaunt und selbstsicher zu klingen. Sie war ein fröhlicher Mensch, daher fiel ihr der Teil mit der guten Laune relativ leicht. Und was die Selbstsicherheit anging … hieß es nicht „Mit gespieltem Selbstvertrauen zu echtem Selbstvertrauen“? Weiß Gott, gespielt hatte sie das nun schon seit Jahren!
    „Das war Ihr Angebot“, sagte Simon und sah sie auf seine selbstsichere Art an. „Eine Stadtführung.“
    Sie blinzelte. „Richtig. Das hatte ich versprochen.“ Sie versuchte zu lächeln, wobei sie abermals gegen ihre Nervosität ankämpfen musste. Aber dann begab sie sich auf sichereres Gefilde. Schon in der ersten Klasse hatte sie die Geschichte von Fool’s Gold gelernt. Halte dich im Zweifel an Fakten!
    Montana räusperte sich.
    „Im frühen vierzehnten Jahrhundert hatte sich ein matriarchalisch organisierter Stamm an den Ufern unseres Sees niedergelassen. Sie nannten sich Máa-zib, und es ist nicht viel über siebekannt. Der Legende nach sollen sie von den Maya abstammen und auf der Suche nach einem Platz, an dem Frauen und Kinder ohne Männer in Harmonie leben konnten, hierhergekommen sein.“
    Simon sah sie zweifelnd an. „Dann sind sie also ausgestorben?“
    Sie lachte. „Okay, für bestimmte Zwecke wurden Männer im Dorf geduldet. Es heißt, es gäbe einen Fluch, der die Männer fernhält. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb wir heute in Fool’s Gold einen Männermangel haben. Zumindest war es so. Inzwischen ziehen immer mehr Männer hierher.“
    Sie dachte daran, zu erwähnen, dass auch er hierher ziehen könnte, hielt das jedoch für wenig geschickt, selbst wenn sie ihren Auftrag sehr schnell erfüllt hätte, sollte er zustimmen.
    Stattdessen zeigte sie auf den Park und ging voran. Simon hielt neben ihr Schritt.
    „Fünfzehnhunderteinundachtzig hat ein englisches Besatzungsmitglied im Dienst von Sir Francis Drake darüber geschrieben, wie er in den Bergen verwundet und von einem matriarchalen Eingeborenenstamm gesund gepflegt wurde. Sein Bericht legt nahe, dass er hier in Fool’s Gold war und diese Frauen zum Stamm der Máa-zib gehörten.“
    Simon sah sie an. „Lassen Sie mich raten. Er hatte mit mehreren Frauen Sex, aber sie haben ihm nicht erlaubt zu bleiben.“
    Montana grinste. „Sie müssen aber ihre Fähigkeit respektieren, sich zu nehmen, was sie wollten.“
    „Würden Sie ihr Handeln auch dann noch respektieren, wenn besagter Stamm aus Männern bestanden hätte?“
    „Die Frage ist nicht fair. Die Frauen hatten ihn erwählt, um von ihm schwanger zu werden. Ich vermute, sie wollten den Genpool auffrischen, auch wenn sie das so nicht gesehen haben. Das ist etwas völlig anderes, als wenn ein Mann eine Frau schwängert und weiterzieht.“
    „Nur, dass er seine Kinder verloren hat. Ihm wurde nicht erlaubt, sie zu sehen oder zu erziehen.“
    „Ein gutes Argument“, räumte sie ein. „Jedenfalls hat dieStadt sich sozusagen auf die Fahne geschrieben, die Frauen zu respektieren.“
    „Ich werde daran denken.“
    Sie spazierten zum See hinunter. Wie üblich fütterten Kinder die Enten, hielten junge Pärchen auf einer Decke im Schatten der Bäume ein Picknick, und auf dem Radweg drehten ein paar Jogger ihre Runden.
    Montana blieb stehen, um den vertrauten Anblick wirken zu lassen. Fool’s Gold war immer ihr Zuhause gewesen. Kurze Zeit hatte sie versucht, woanders zu leben, und hatte es gehasst. Sie wusste, dass es Leute gab, die es in die Großstadt zog, und war sicher, dass jede Großstadt ihren Charme hatte. Sie aber gehörte hierher.
    Sie war sich bewusst, dass Simon neben ihr stand. Er redete nicht viel, was sie nicht weiter überraschte. Womit

Weitere Kostenlose Bücher