Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
Ziegen?“
Heidi lachte. „Die Ironie ist mir nicht entgangen, glauben Sie mir. Der Unterschied ist nur, dass Glen, mein Großvater, ein sehr freundlicher Mensch ist, sodass ich nicht als Verbindungsgliedzwischen ihm und den Dörflern herhalten muss.“ Sie sah sich im Buchladen um. „Ich wette, Morgan hat eine Ausgabe hier. Wann haben Sie zum letzten Mal Heidi gelesen?“
„Ich glaube, meine Mutter hat es mir und meinen Schwestern vorgelesen, als wir noch ziemlich klein waren. Gab es da nicht ein Mädchen im Rollstuhl?“
„Daran erinnere ich mich auch noch irgendwie.“ Heidi hörte auf zu lächeln. „Auch meine Mom hat mir das Buch vorgelesen. Eine schöne Erinnerung an sie.“
Traurigkeit trat an die Stelle der guten Laune, und Montana hatte das Gefühl, dass Heidi ihre Mutter vor langer Zeit verloren hatte. Da sie selbst den Tod ihres Vaters durchlitten hatte, wusste sie, was das bedeutete.
„Kommen Sie öfter mal in die Stadt?“, fragte sie. „Alle paar Wochen haben wir einen Mädelsabend. Manchmal gehen wir aus, manchmal bleiben wir bei einer von uns zu Hause. Wir sind bloß ein paar Frauen, die sich treffen, um miteinander zu reden. Wenn Sie mir Ihre Nummer geben wollen, kann ich Ihnen beim nächsten Mal vorher Bescheid sagen, und Sie können sich uns anschließen.“
„Das wäre nett.“
Montana zog ihr Handy aus der Tasche und speicherte Heidis Nummer.
„Ist es eigentlich okay für Sie und Ihren Großvater so allein da draußen?“
Die gute Laune kehrte zurück in Heidis Miene. „Trotz der grässlichen Küchengeräte geht es uns fantastisch. Es ist das erste richtige Zuhause, das wir je hatten. Wir sind immer viel herumgereist, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für ein gutes Gefühl es ist, sich endlich einmal niederzulassen. Wir haben große Pläne mit der Ranch.“
„Ich nehme an, Kühe gehören nicht dazu.“
„Wahrscheinlich nicht. Aber ich will meine Ziegenherde vergrößern und habe vor, ein Käse-Imperium aufzubauen.“ Sie lachte. „Hinzu kommt, dass es uns beiden in Fool’s Gold wirklichsehr gut gefällt. Alle sind so freundlich und entgegenkommend. Und in einer unerwarteten Wendung des Schicksals ist mein Großvater hier der Hit bei den Ladys eines gewissen Alters, wobei ich noch gar nicht recht weiß, was ich davon halten soll.“
Das überraschte Montana nicht. Wenn auch der Männermangel durch einige neue Unternehmen und viele Kerle, die in die Stadt gezogen waren, etwas entschärft worden war, hatten nur wenige davon die mittleren Jahre überschritten.
„Das wird ihn jung halten.“
„Solange ich ihn nicht dabei überrasche, wie er sich mit einer von ihnen vergnügt, soll’s mir recht sein.“
Montana griff nach dem Buch von Regan Hastings und zog zwei Exemplare heraus. „Erlauben Sie mir, das für Sie zu kaufen. Als ein Willkommensgeschenk sozusagen.“
„Wow! Das ist der Grund, weshalb ich es hier so toll finde. Lassen Sie mich kurz dem Universum verkünden, dass ich nie von hier weggehe. Sturm, Schnee, Heuschreckenplagen – ich werde sie alle überstehen.“
„Das gefällt mir, ein guter Plan. Wussten Sie, dass Fool’s Gold ursprünglich von einer Gruppe Mayafrauen besiedelt wurde? Sie nannten sich Máa-zib, was ungefähr so viel bedeutet wie wenig Männer . Ich habe gehört, sie hätten Männer als Liebessklaven gehalten.“
Heidi grinste. „Vermissen Sie die guten alten Zeiten nicht?“
„Pausenlos.“
Montana mahnte sich, nicht allzu begeistert über ihren Termin mit Simon in der Klinik zu sein. Es ging um Kinder, denen die Fäden gezogen werden sollten, was für sie wohl kaum ein Grund war, in Jubel auszubrechen. Die Sache war nur, dass sie viel zu kribbelig war, ihn wiederzusehen, als dass sie an die Kinder denken konnte, was sie vermutlich zu einem schlechten Menschen machte.
„Schon wieder etwas, woran ich arbeiten muss“, erklärte sieBuddy, während sie die Hecktür ihres Wagens öffnete und zur Seite trat, damit er rausspringen konnte.
Buddy sah sie an und legte seine schöne Hundestirn in tiefe Falten.
Sie hatte hin und her überlegt, welcher Hund in diesem Fall der richtige wäre, und hatte sich für Buddy entschieden. Kinder spürten, dass er ein Bedenkenträger war, und verwandten Zeit darauf, ihn zu trösten. Dadurch konnten sie ihren eigenen Kummer vergessen. Hinzu kam, dass er groß genug war, dass die Kleinen sich an ihn lehnen konnten, und für eine herzliche Umarmung war er ohnehin immer zu haben.
Während sie auf
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