Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
werde ich müde. Bei uns ist ein Barbecue explodiert, und ich habe Feuer gefangen.“
Reese zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich. „Wie im Fernsehen? Aber bei dir ist es nicht gut ausgegangen.“„Genau.“
Montana ging rückwärts aus dem Zimmer, wo sie Fay auf dem Flur antraf.
„Sie spricht mit ihm“, flüsterte Fay. „Ich hätte nicht geglaubt, dass sie das macht. Ich dachte, sie würde ihm sagen, er soll gehen. Das ist doch ein gutes Zeichen, nicht wahr?“
„Ich denke, ja, denn es hat einen Anschein von Normalität.“
Da war es wieder, dieses Wort. Das Wort, das sie jedes Mal an Simon erinnerte. Nicht, dass sie dazu Anstöße gebraucht hätte. Sie dachte ständig an den Mann.
„Danke, dass Sie das vorgeschlagen haben“, fuhr Fay fort. „Ich drehe hier noch durch, wenn ich nur zusehe, wie sie leidet, und weiß, dass ich nichts tun kann, um ihr zu helfen.“
„Sie sind bei ihr. Das bedeutet alles.“
„Hoffentlich.“
Reese kam an die Tür. „Haben Sie irgendwelche Spiele, die wir spielen können? Kalindas Hände sind nicht so schlimm verbrannt, einen Joystick oder Controller könnte sie bedienen.“
„Oder ihr spielt ein Brettspiel“, schlug Montana vor.
Er seufzte schwer. „Ja, ein Brettspiel wär toll.“
Fay lachte. „Du bist genau wie meine Tochter. Ich habe tatsächlich ihre Playstation 2 mitgebracht. Hört sich das besser an als Brettspiel?“
„Viel besser.“ Er grinste. „Ich weiß, wie man die an den Fernseher anschließt und alles.“
Fay entschuldigte sich.
Montana blieb allein auf dem Flur zurück und beschloss, irgendwo in der Nähe einen Warteraum aufzusuchen und dort etwas zu lesen. Eine Stunde sollte reichen, um den Kindern Gelegenheit zu geben, das Spiel zu genießen, ohne Kalinda allzu sehr zu ermüden.
Sie ging los in Richtung Schwesternzimmer, aber als sie um die Ecke bog, wäre sie fast mit Simon zusammengestoßen. Beide blieben sie stehen.
Er war so groß, wie sie ihn in Erinnerung hatte, und die rechteSeite seines Gesichts war ebenso vollkommen. Die Narben hätte sie kaum noch wahrgenommen, wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie für ihn von Bedeutung waren.
„Montana.“
„Hi. Ich habe meinen Neffen hergebracht, damit er Kalinda mal besucht. Bisher läuft alles gut. Sie spielen zusammen ein Videospiel.“
Er zog eine dunkle Augenbraue nach oben. „Das klingt, als würde es ihr Spaß machen. Das ist gut. Wir wollen schließlich nicht, dass sie depressiv wird, denn das würde den Heilprozess verzögern.“ Er räusperte sich. „Ich bin froh, dich zu treffen, weil ich etwas mit dir besprechen wollte. Morgen werden gleich mehrere Kinder auf einmal ins Krankenhaus kommen, um sich ihre Fäden ziehen zu lassen. Wenn das erste Kind anfängt zu weinen, wird es die anderen verunsichern und der Vormittag wird ein Chaos. Ich habe mich gefragt, ob du nicht mit einem deiner Hunde vorbeikommen könntest, um sie abzulenken.“
Montana nickte, obwohl sie im Kopf noch damit beschäftigt war, ihren Terminkalender durchzugehen. „Natürlich. Welche Uhrzeit?“
„Neun Uhr dreißig. Es dauert ungefähr zwei Stunden.“
„Bis zum Nachmittag habe ich keine Termine mit den Hunden. Ich werde einen der größeren mitbringen. Die sind als Ablenkungsmanöver besser geeignet.“
„Gut.“
Er klang so formal. Ja, sogar distanziert. Das war ihre eigene Schuld, schließlich war sie diejenige, die die Grenze überschritten hatte.
Sie streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. Der Stoff seines weißen Kittels fühlte sich unter ihren Fingern weich an.
„Es tut mir leid“, sagte sie schnell. „Ich meine, was ich gesagt habe. Ich habe kein Recht, dir zu sagen, was du glauben oder wie du dein Leben führen sollst. Ich kenne dich kaum und habe nur versucht, dir etwas zu zeigen. Dabei habe ich alles falsch gemacht. Bitte entschuldige, wenn ich dich verletzt oder beleidigt habe.“Seine Miene gab nichts preis. „Und wenn ich dir sage, es war nichts?“
„Das würde ich dir zwar nicht glauben, aber ich würde mich auch nicht mit dir streiten.“
„Du streitest gern.“
„Nein, überhaupt nicht.“ Sie unterbrach sich und seufzte. „Jedenfalls nicht absichtlich.“
„Das ändert alles.“
Sie musterte ihn gründlich und versuchte herauszufinden, was er dachte. „Bist du mir böse?“
„Nein.“
„Hasst du mich?“
„Nein.“
Begehrst du mich noch?
Das sprach sie nicht aus, so weit reichte ihre Courage dann doch nicht.
Stattdessen fragte sie
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