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Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Küstengold: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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befand er.
    Mit Rücksicht
auf seine Gefühlslage und den nervös pumpenden Magen beschloss er allerdings, auf
ein ausgiebiges Frühstück in seinem Hotel in St. Peter-Ording zu verzichten.

Hilflos
     
    Kommissar Hansen war sich unsicher,
ob es richtig gewesen war, Stuhr vollständig über die Lage zu informieren und um
Hilfe zu bitten. Aber seine Verbindungen in die Landesverwaltung waren unverzichtbar,
um an interne Informationen heranzukommen.
    Zufrieden
konstatierte Hansen, dass sich der Leichenwagen näherte. Wenn die Leiche von Sörensen
erst einmal weggeschafft wäre und das Tageslicht zunehmen würde, dann würde man
auf der Weide unter dem Windrad am Nord-Ostsee-Kanal die Spuren besser sichern können.
     
    Kaum, dass die Morgensonne begann,
sich unter den Nebel zu schleichen und die Kanallandschaft in leuchtende Farben
zu tauchen, eilte sein Kollege Pferdi Fingerloos heran. Ein feiner Kollege, nur
hatte Kommissar Hansen ihm in einem schwachen Moment das Du angeboten. Das galt
es irgendwann noch zu korrigieren, denn bei der Ansprache mit dem Vornamen zuckte
Hansen nach wie vor jedes Mal zusammen.
    »Konrad,
halt dich fest. Wir haben den Mord fast aufgeklärt. Es gibt lediglich zwei frische
Spuren. Mit mindestens Schuhgröße 47 und tiefen Abdrücken ist einer der Täter ein
großer und kräftiger Mann, der die Hubkanzel mitsamt dem an die Brüstung gebundenen
Opfer den rotierenden Windflügeln zugeführt haben muss. Fingerabdrücke ließen sich
auf dem Steuerungspult allerdings nicht sichern. Eine zweite Spur, vielleicht Schuhgröße
45, deutet darauf hin, dass noch jemand, vermutlich auch ein Mann, auf der Weide
ständig hin und her lief. Das lässt darauf schließen, dass der zweite Täter die
Anweisungen gegeben haben könnte. Beide Fußspuren verlieren sich allerdings auf
der Straße.
    Zur Schwebefähre
sind die beiden Täter sicherlich nicht gestapft, denn die erste Fahrt begann erst
nach vier Uhr. Das wäre auch viel zu auffällig gewesen.«
    Besser als
nichts, dachte sich Hansen. »Und Spuren von Sörensen?«
    »Nein. Von
Sörensens Schuhen wurden keinerlei Abdrücke gefunden. Das könnte bedeuten, dass
Sörensen längst tot war, bevor er geköpft wurde.«
    »Oder er
ist mit übersinnlichen Kräften von der intergalaktischen Flotte auf den Hubwagen
gebeamt worden.« Fingerloos griente.
    Wütend trat
Kommissar Hansen ins Gras. Was sollte er tun? Er konnte am nächsten Wochenende schlecht
jeden Energieversorger in Schleswig-Holstein bewachen.
     
    Ein Fahrzeug mit aufgeblendeten
Scheinwerfern näherte sich auf dem Wirtschaftsweg. Die hinter ihm tief stehende
Morgensonne erleuchtete das fluoreszierende Nummernschild: KI-KR 313.
    Das konnte
nur die Kieler Rundschau sein. Hansen fluchte, denn die Presse konnte er zu diesem
Zeitpunkt überhaupt nicht gebrauchen. Ein weißer Opel hielt genau hinter dem Leichenwagen.
Nun, viel zu sehen gab es zum Glück nicht mehr, denn der Tote lag bereits in einem
Zinksarg hinter Milchglasscheiben mit eingravierten betenden Händen.
    Im aufkommenden
Tageslicht war zwar zu erkennen, dass die Kollegen vom Erkennungsdienst überall
auf der Weide kleine flatternde Fähnchen aufgestellt hatten, mit denen sie die Spuren
markiert hatten. Wie ein Kindergeburtstag wirkte die Szenerie dennoch nicht.
     
    Kommissar Hansen ließ die Scheinwerfer
ausschalten, denn das Licht der Morgensonne war inzwischen so hell geworden, dass
es für die weitere Spurensicherung ausreichen würde. Zudem würde der Fotograf der
Rundschau bei diesem kräftigen Gegenlicht kaum zu einem brauchbaren Foto kommen.
    So war Kommissar
Hansen überrascht, dass dennoch ein riesiges Objektiv aus dem Seitenfenster des
Opel auf das Windrad gerichtet wurde. Am vielfachen Klacken bemerkte er, dass ganze
Serien von Fotos geschossen wurden. Anschließend wurde er selbst einige Male abgelichtet.
Nun erst stieg der Fahrer aus dem Wagen. »Presse, Kieler Rundschau, wir hätten einige
Fragen.«
    Der Kommissar
giftete zurück: »Ausgeschlossen. Bitte bleiben Sie hinter dem Absperrband zurück.
Wir sichern noch die Spuren. Unsere Öffentlichkeitsabteilung wird Sie früh genug
informieren. Jetzt lassen Sie uns bitte in Ruhe weiterarbeiten.«
    Die Reporter
machten allerdings keinerlei Anzeichen abzuziehen. Jetzt brüllte der Fotograf: »Die
Leute werden wissen wollen, was hier passiert ist. Die vielen Blutspuren.«
    Der Kommissar
versuchte, die Sache herunterzuspielen. »Wir untersuchen den Fall akribisch. Vielleicht
ein

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