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Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Küstengold: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Küstengold: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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betrieblicher Sorge, denn sie war durch die Berichterstattung
in den Medien und Ihre Sicherheitsvorkehrungen verunsichert. Sie werden ermittelt
haben, dass ich mich lediglich kurz bei ihr aufgehalten habe.«
    Der Kommissar
betrachtete ihn argwöhnisch.
    Bergfeld
musste wieder in die Offensive kommen. »Nun gut, es ist richtig, dass Anja und ich
eine Beziehung miteinander hatten. Aber das gehört heutzutage in dynamischen Unternehmen
zum Alltag, und solange es die Arbeitsleistung nicht negativ beeinflusst, regt sich
darüber niemand mehr auf. Ich kann allerdings nicht erkennen, was das mit Ihrem
Fall zu tun haben soll?«
    »Ihre Geliebte
hat ausgesagt, dass sie an diesem Tag im Zorn geschieden sind.«
    »Ja, wir
hatten in der Tat eine kleine Auseinandersetzung wegen einer Nichtigkeit. Was ist
daran so schlimm? Das kommt in den besten Ehen vor. Ich habe Anjas Wohnung nach
kurzer Zeit verlassen und bin fortgefahren.«
    Der Kommissar
ließ nicht locker. »Zurück in die Firma, wie Sie Ihrer Geliebten versichert haben?«
    Bergfeld
schüttelte den Kopf. »Können Sie es bitte nicht bei Mitarbeiterin belassen? Nein.
Ich bin nach Hause zu meiner Frau gefahren.«
    Der Kommissar
nickte zufrieden. Sollte er seine Frau schon befragt haben?
    Kommissar
Hansen wechselte das Thema: »Ihre Mitarbeiterin hat geäußert, dass sie Ihnen nicht
geglaubt hat, dass Sie am Wochenende dienstlich unterwegs waren. Haben Sie die Dienstreise
im Betrieb eigentlich angemeldet?«
    Jetzt sah
der Direktor den Kommissar belustigt an: »Herr Hansen, ich bin der Direktor der
Stadtwerke Neumünster. Jeder Antrag meiner Mitarbeiter geht über meinen Schreibtisch.
Alles andere stimme ich ausschließlich mit mir selbst ab.«
    Der Kommissar
blieb ernst: »Sie haben also die Dienstreise in Ihrem Unternehmen nicht als solche
angezeigt? Meinen Sie, dass das Ihrer Mitarbeiterin nicht zugetragen worden ist?«
    Bergfeld
wurde nachdenklich. Es erschien ihm, als ob seine Mitarbeiter im Betrieb alle gegen
ihn unter einer Decke steckten. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er würde
es ihnen zeigen, wenn dieses Verhör endlich zu Ende war.
    Aber der
Kommissar ließ noch nicht locker.
    »Herr Bergfeld,
es ist keine Zeit mehr für Spielchen. Sie hatten Streit mit ihrer Mitarbeiterin
im Iloo. Warum sollten Sie am Wochenende nicht noch ein zweites Mal dort gewesen
sein? Andere Schuhe, anderes Fahrzeug.«
    Direktor
Bergfeld wehrte sich. »Warum sollte ausgerechnet ich einen Landesbeamten umbringen,
der mir immer geholfen hat?«
    Hansen konterte.
»Weil ausgerechnet dieser Landesbeamte darüber entschied, wer Energieunternehmen
wie das Ihrige mehrheitlich übernehmen darf oder nicht. Verraten Sie mir, wo Sie
am Wochenende waren und benennen Sie Zeugen, die das bestätigen können.«
    Mist. Jetzt
saß er richtig in der Klemme. Wenn die Kripo im Hotel am Möhnesee nachforschen würde,
dann käme alles heraus. Das mit der Geldübergabe, selbst das mit Jelena. Die tat
nichts zur Sache.
     
    Bergfeld suchte männliche Solidarität.
»Kommissar Hansen. Unter uns, von Mann zu Mann. Ich wollte einfach einmal für zwei
Tage aus meinem Elend flüchten. Eine gescheiterte Ehe habe ich bereits hinter mir,
und die zweite ist ebenfalls nicht unproblematisch, denn meine jetzige Frau will
sich ebenfalls scheiden lassen. Meine Geliebte, äh, meine Mitarbeiterin, zickt wegen
nichts herum, und in diesem Moment bringt die Mordandrohung letzte Woche den gesamten
Betrieb durcheinander. Nirgendwo hatte ich mehr Ruhe, und alles über mir schien
zusammenzubrechen. Ich musste einfach mal weg. Nur deswegen habe ich die Dienstreise
erfunden. Natürlich konnte ich diese Flucht schlecht im Betrieb als Dienstreise
deklarieren, verstehen Sie?«
    Der Kommissar
blickte ihn durchdringend an: »Und wo waren Sie nun am Wochenende?«
    Der Direktor
antwortete nur zögerlich: »An keinem bestimmten Ort, wenn Sie das meinen. Ich war
mal hier und mal dort.«
    Der Kommissar
fragte spöttisch nach: »Mehr oder weniger, vermute ich. Darf man näher erfahren,
wo das gewesen sein könnte?«
    Bergfeld
musste höllisch aufpassen, dass er sich nicht in ein Lügengewebe verstrickte.
    »Ehrlich
gesagt, ich habe es mir nicht gemerkt. Ich bin zunächst einfach die A7 Richtung
Süden gefahren. Als es zu dämmern anfing, bin ich irgendwo hinter Hannover auf die
Landstraße gefahren. An der nächsten Tankstelle habe ich mir eine Flasche Wodka
gekauft. Dann bin ich in den nächsten Waldweg gefahren und habe meine Sorgen

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