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Kullmann

Kullmann

Titel: Kullmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Dienststelle nicht mehr«, bedauerte Anke. Sie erzählte Susanne von dem Mord an Peter Biehler. Die Frau erschrak.
    »Jetzt suchst du den Täter hier unter uns?«, fragte sie entsetzt.
    Anke erwiderte: »Es ist meine Pflicht, jeden zu befragen, der mit Biehler Kontakt hatte.«
    »Peter war rücksichtslos und egoistisch. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand von uns ihn deshalb gleich erschießt«, zuckte Susanne mit den Schultern.
    Kullmann glaubte keine Sekunde, dass diese intelligente Frau für den Mord an Peter Biehler in Frage kam. Dennoch überprüfte er vorschriftsmäßig ihr Alibi. Susanne konnte zweifelsfrei nachweisen, wo sie die frühen Morgenstunden verbracht hatte.
    Kullmann und Anke machten sich auf den Weg, um die nächste Einstellerin, Nadja Basten, zu befragen, die gerade im Stall eingetroffen war. Aber bevor es ihnen gelang, mit ihr zu sprechen, verlangte zuerst Arabella, die muntere kleine Hündin, die stürmisch auf die beiden zugelaufen kam, ihre Aufmerksamkeit. Als Nadja den Dienstausweis der Reitfreundin sah, staunte sie nicht schlecht: »Du bist bei der Polizei? Deshalb die gezielten Fragen gestern Abend. Ich hatte mich schon gewundert!«, meinte sie lächelnd. »Aber warum zeigst du mir jetzt deinen Dienstausweis? Was ist passiert?«
    »Peter Biehler ist ermordet worden«, erklärte Anke.
    Etwas verwundert schaute Nadja drein, bevor sie meinte: »Das glaube ich nicht!«
    »Es stimmt, er ist tot. Jetzt müssen wir ein Motiv für die Tat finden. Und da sind wir leider gehalten, jeden im Stall zu fragen!«
    »Ich weiß nicht, ob Treten nach Hunden oder auf dem Reitplatz anderen in den Weg zu reiten ein Mordmotiv ist«, schüttelte Nadja den Kopf. »Hier hat sich sicherlich jeder gewünscht, dass er seine Pferde verlädt und verschwindet! Aber erschießen? Ich weiß nicht.«
    Auf die Frage nach ihrem Alibi gab Nadja ihre Familie an, die sie in den Morgenstunden mit Frühstück versorgt hatte, bevor alle zur Arbeit und zur Schule aufgebrochen waren.
    Nach diesem Gespräch bemerkte Kullmann stirnrunzelnd: »Beliebt war Peter Biehler in diesem Stall wirklich nicht!«
    »Nein!«, bestätigte Anke. »Ich bin mal gespannt, was seine Arbeitskollegen über ihn sagen! Wenn die ihn auch zum Teufel wünschen, dann haben wir einen neuen Rekord, nämlich die größte Anzahl von Verdächtigen, seit es Verbrechensbekämpfung gibt!«
    »Ihre Voraussicht jagt mir Angst ein«, besänftige Kullmann sofort. »Bisher kann ich keine der beiden ernsthaft verdächtigen.«
    In diesem Augenblick kam Robert um die Ecke.
    Als die beiden Männer sich gegenüberstanden, gab es ein Wiedersehen, das nicht gerade Freude auslöste.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte Robert unfreundlich.
    »Das Gleiche könnte ich Sie fragen«, entgegnete Kullmann genauso hart.
    »Stellen Sie sich mal vor: Ich besitze ein Pferd, das hier eine Box hat und das ich in dieser Anlage reite«, spottete Robert.
    Anke erschrak, als sie die Frostigkeit der beiden spürte.
    »Was halten Sie davon, wenn Sie unsere Familie einfach in Ruhe lassen. Soweit ich zurückdenken kann, haben Sie wie ein Stachel in unserer Familie gesteckt und niemals Ruhe gegeben. Reicht es nicht, dass meine Mutter tot ist?« Robert glühte vor Zorn.
    »Ich bin aus einem anderen Grund hier«, erklärte Kullmann ruhig.
    Nun erst schaute Robert auf Anke und meinte etwas besänftigt: »Entschuldige Anke, ich habe dich nicht übersehen, nur war ich gerade etwas erregt!«
    Anke nickte, sagte aber nichts.
    »Du willst mir doch nicht sagen, dass Herr Kullmann dein Chef ist?«
    »Doch!«
    »Die Welt ist klein!«
    Kullmann mischte sich ein: »Wie ich sehe, kennen Sie sich schon.« Daraufhin nannte er den Grund seines Besuches im Stall. Als Antwort erntete er ein lautes Gelächter von Robert. Erst als er sich wieder beruhigt hatte, meinte er: »Ist es nicht schön? Endlich hat es mal den Richtigen erwischt!«
    Diese Reaktion versetzte Anke einen solchen Schlag, dass ihr schlecht wurde. Was wollte er damit sagen? War Robert der Mann, den sie in ihm sehen wollte?
    Auch Kullmann war sofort hellwach und fragte: »Wo waren Sie heute in den frühen Morgenstunden?«
    »Leider habe ich kein Alibi«, hob Robert die Hände, als habe Kullmann eine Waffe auf ihn gerichtet. »Ich habe allein – leider allein – in meinem Bett gelegen.« Dabei schaute er unentwegt auf Anke. »Was ich geträumt habe, weiß ich noch, wollen Sie das auch noch wissen?«
    Über sein anzügliches Benehmen

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