Kunterbunte Tiergeschichten
und dann
sahen wir nur noch ihren Schweif und hörten, wie sie verladen wurde
und das Auto mit ihr vom Hof fuhr. Wir würden uns sicher nie mehr
wiedersehen. Hexe war noch jung, vier Jahre alt, und würde diese
Trennung leichter überstehen als ich und sich schnell bei den neuen
Besitzern einleben.
Damit ich nicht alleine auf der Wiese war, leisteten mir ab jetzt Maya,
Mirja und Sheela Gesellschaft. Im Stall verstanden wir uns ja prima,
aber auf der Wiese? Schrecklich! Maya ließ mich nicht in die Nähe
von Mirja und Sheela kommen und passte auf wie ein Luchs. Dabei
wollte ich sie doch nur beschnuppern. Es war nichts zu machen, sobald ich einen Schritt in Richtung der beiden machte, war Maya da,
jagte mich weg und beobachtete jede meiner Bewegungen. Ich versuchte sie zu täuschen, graste seelenruhig weiter, um dann in einem
günstigen Augenblick zu den beiden hinüberzulaufen. Einmal gelang
es mir auch, mich mit ihnen zu knubbeln und zu putzen, doch schon
war Maya wie der Blitz da und verjagte mich mit Tritten und Bissen.
Also, das fand ich ein wenig übertrieben, da ich doch nichts Böses im
Schilde führte. Ich hätte ja zurückschlagen können, denn körperlich
war ich Maya weit überlegen. Aber hier ging es nicht um Stärke, sondern einfach um die Rangordnung, und da musste ich ihr den Vortritt
lassen. Später würde es vielleicht einmal anders werden. Obwohl wir
uns doch schon eine ganze Weile kannten, blieb sie mir gegenüber
eine kleine Hexe, nein, ein richtiges Biest. Ach ja, Hexe! Unwillkürlich dachte ich wieder an meine Freundin und an die zuletzt wirklich
schöne Zeit mit ihr. Nein, ich wollte nicht traurig werden, aber auch
ich brauchte ab und zu jemanden, mit dem ich mich putzen und kraulen konnte – und sei es auch nur eine kleine Maya, Mirja oder Sheela.
Monate später kamen fremde Menschen zu uns in den Stall. Wir bekamen Angst, denn wer würde jetzt wieder von uns gehen müssen,
fragten wir uns? Die Fremden gingen an uns vorbei, und wir atmeten
erleichtert auf. Sie blieben schließlich vor den Andalusiern stehen.
Soviel ich verstand, wollten sie die beiden Hengste, Sam und Dieter,
sowie die Wallache, Don und Junkie, kaufen. Da an Udo und Christa
seit einiger Zeit die Stallarbeit ganz allein hängen geblieben war, gab
es kein langes Überlegen. Sie einigten sich schnell mit den Leuten.
Dann kam der Abschied von den vier Andalusiern, und wir waren
alle traurig, aber am meisten doch wohl Udo. Nun waren die Boxen,
bis auf unsere drei, wieder leer. Doch auch daran gewöhnten wir uns
schnell. Aber die feurigen Blicke von Sam und Dieter vermissten wir
schon.
Sina, die inzwischen dreizehn Jahre alt war, wurde zu meinem Bedauern langsam zu groß für mich. Eines Tages fragte Udo mich:,,Sag
mal, Cherie, was hältst du davon, wenn du noch ein Fohlen bekommst?“ Hatte ich richtig gehört, ich sollte in meinem Alter noch
Mama werden? Ja, warum eigentlich nicht?! Je länger ich darüber
nachdachte, desto besser gefiel mir dieser Vorschlag. Ich rieb meinen Kopf zustimmend an Udos Schulter, und er musste mich wohl
verstanden haben. ,,Na, prima, dann sind wir uns also einig und du
bekommst dein Fohlen.“ Aber es dauerte doch noch ein Weilchen, bis
es endlich wahr werden sollte.
Unsere Gesellschaft im Stall wurde wieder um eine junge, dreijährige, braune Stute erweitert. Nach einigen Machtkämpfen mit Rani, so
heißt sie, verstanden wir uns wunderbar.
Das Schönste aber ist, dass wir beide Mutter werden sollen. Unser
erstes Stelldichein findet schon am kommenden Wochenende statt.
Wir sind so aufgeregt und können es kaum erwarten. Wenn alles gut
geht, hat jede von uns beiden im nächsten Jahr ein Fohlen!!!!!!!!
Sina und ihr Pony
Zweimal in der Woche
fährt sie zu ihnen raus,
zu Oma und zu Opa
in ihrem Bauernhaus.
Dort steht ein schwarzes Pony,
Cherie wird es genannt.
Sie liebt es heiß und innig,
pflegt es mit lieber Hand.
Der Stall wird ausgemistet,
dann Stroh hineingestreut.
Nun hat’s Cherie gemütlich,
und Opa hat’s gefreut.
Dann wird Cherie gesattelt,
mit ihr reitet sie aus.
Und später kommen beide
frohgelaunt nach Haus.
Auch Cherie’s kleine Freunde,
drei Minis, werden gepflegt.
Danach wird dann der Stallgang
blitzsauber ausgefegt.
Nun wird noch in die Tröge
das Futter eingefüllt,
und Heu kommt in die Krippen,
der Hunger ist gestillt.
Der Tag ist schnell vergangen,
so viel war hier zu tun.
Doch nun ist alles fertig,
und sie kann sich
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