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Kunterbunte Tiergeschichten

Kunterbunte Tiergeschichten

Titel: Kunterbunte Tiergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Zimmermann
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die diese Geräusche verursachten, konnten ihnen
nicht gefährlich werden. Sie waren viel zu weit entfernt.
Schnatti und Natt-Natt zupften hier an einem saftigen Halm und sammelten dort leckere Körner vom Boden auf. Anschließend marschierten sie langsam zu dem großen Teich, der nicht weit entfernt in der
Sonne schimmerte. Sie nahmen ein ausgiebiges Bad, tauchten immer
wieder ihre Köpfe ins Wasser und breiteten spielerisch ihre Flügel
aus. Sie zeigten Lebensfreude pur! Dabei gerieten sie unbeabsichtigt
in eine Teichhuhnfamilie, die auch gerade ihre morgendliche Runde
auf dem Teich drehte und nun empört über diese fremden Störenfriede lauthals aufschrie. Der junge Ganter machte kurzen Prozess
mit dieser frechen Bande und vertrieb sie mit lautem Schnattern und
bösem Zischen auf die Insel. Der Teich war auf dieser Seite ab jetzt
    für diese schwarzen Schreihälse gesperrt. Er war nur noch ihr Revier.
Mit stolz aufgeplusterten Brustfedern umkreiste Natt-Natt werbend
seine Liebste.
Und prompt schnatterte sie bewundernd:,,Mein mutiger Held, du bist
der Größte.“ Sie zupfte an seinen Federn und schnäbelte ihn zärtlich, um dann gemeinsam mit ihm zum Ufer zu schwimmen und ihr
Gefieder zu trocknen. Sie schüttelten sich wieder und wieder, dass
die Wassertropfen nur so flogen, spreizten die Flügel und bewegten
ihre Schwanzfedern hin und her, standen endlich nur noch dösend
im warmen Sonnenschein, bis alle Federn zu ihrer Zufriedenheit getrocknet waren. Nachlässig durften sie bei ihrer Körper- oder Federpflege nie werden, denn ihre Flügel mussten zu jeder Zeit startklar
sein. Mit einem verwahrlosten Federkleid wären sie verloren. Diese
Lebensweisheit hatten sie schon früh von ihren Eltern mitbekommen,
und sie würden sie auch an ihre Kinder weitergeben.
Schnatti bekam zärtliche Gefühle und schnäbelte unermüdlich mit
Natt-Natt, bis er endlich ihren Verführungskünsten erlag.
In den nächsten Tagen arbeiteten beide fleißig an dem neuen Nest,
richteten es weich und gemütlich her, indem sie es mit Moos, Federn
und kleinen Zweigen auspolsterten. Der dichte Busch breitete schützend seine Zweige über ihr neues Heim. Für fremde Augen war es so
gut wie unsichtbar.
Nun konnte Schnatti mit dem Eierlegen beginnen, denn sie drückten
doch schon sehr in ihrem Bauch.
Eines Tages war es so weit. Das erste Ei wurde unter unaufhörlichem Pressen gelegt und von Natt-Natt immer wieder bestaunt. Nein,
so ein schönes Ei! Aber was war das? Verwundert legte er seinen
Kopf schief, reckte seinen Hals noch länger, um alles besser sehen zu
können. In kurzen Abständen kamen nacheinander das zweite, dritte,
vierte Ei … war denn noch immer nicht Schluss? … und dann das
fünfte, sechste, siebente Ei aus Schnatti herausgeflutscht. War jetzt
das Gelege komplett?
Als nichts weiter mehr geschah und Schnatti sich glücklich über
die Eier ausbreitete, legte auch er sich zufrieden zurück. Ab und zu
schnäbelte er mit seiner Gattin und harrte der Dinge, die vielleicht
doch noch geschehen würden.
Nach einiger Zeit wurde Schnatti unruhig und rutschte auf den Eiern
hin und her. Alarmiert hob Natt-Natt seinen Kopf und beobachtete gespannt jede weitere Bewegung. Da schnabbelte sie auch schon:
,, Mein Magen knurrt. Ich könnte jetzt dicke Rohrkolben verputzen“,
und sie schob mit ihrem Schnabel vorsichtig ein Ei unter ihre Flügel
zurück. Kaum ausgesprochen, war Natt-Natt schon auf den Beinen,
um seiner Liebsten sogleich ihren Wunsch zu erfüllen. Mit ein paar
kräftigen Flügelschlägen erhob er sich in die Lüfte und kehrte so
schnell wie möglich mit einem vollgestopften Schnabel erlesensten
Grünzeugs zurück. Genussvoll verzehrte Schnatti die Leckerbissen,
um sich dann wieder gesättigt ihrem Brutgeschäft zu widmen.
Der Ganter stand unterdessen wachsam in ihrer Nähe und beäugte
scharf jede Bewegung in der Umgebung. Alles war friedlich und still,
kein Feind war in Sicht.
Manchmal musste auch Natt-Natt einspringen und eine Weile auf
dem Nest hocken, damit Schnatti wenigstens ab und zu ein erfrischendes Bad nehmen konnte. Lange blieb sie aber nie fort, mit aller
Macht zog es sie zurück zu ihrem Gelege.
Endlich, nach vielen Tagen geduldigen Brütens, meldete sich das erste Küken an – zuerst durch zaghaftes Klopfen, dann durch immer
energischeres Picken an der Schale. Es wollte heraus aus der Enge
des Eies. Und endlich war es geschafft, es hatte mit Hilfe der Mutter
die Schale

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