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Kupferglanz

Titel: Kupferglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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Fitnessraum.
    Kaisa grüßte mich und marschierte zur Adduktorenmaschine. Ihr Gesicht war schon schweißüberströmt, das Hemd klebte an ihrem schön geformten Rücken.
    Ihre Locken hatte sie im Rücken zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden. Ich hätte gern mit ihr gesprochen und sie nach ein paar Einzelheiten über das Auffinden von Jaska gefragt. Kaisa wirkte ruhig und gefasst, offenbar hatte sie sich nach dem Schock am frühen Morgen wieder gefangen. Sie begann aber so zielstrebig und konzentriert mit ihrem Training, dass ich den Eindruck hatte, sie wollte in Ruhe gelassen werden.
    Während ich mich an der Beinpresse abschuftete, bewunderte ich Kaisas makellose Gewichthebetechnik. Sie hätte bestimmt auch in dieser Disziplin Erfolg gehabt. Sie stemmte doppelt so viel wie ich, die Frau war einfach unglaublich stark. Es wäre ihr leicht gefallen, Meritta mit ihren gut fünfzig Kilo vom Turm zu werfen. Auch Jaska hätte gegen Kaisa keine Chance gehabt.
    Die parfümiertere der Rückengymnastikerinnen wechselte ein paar Worte mit Kaisa, dann verschwanden die beiden Frauen im Umkleideraum. Jetzt war ich mit Kaisa allein. Obwohl wir an den entgegengesetzten Enden des Raums trainierten, war es, als hätte sich eine Art Energiefeld zwischen uns aufgebaut.
    Wir schienen beide darauf zu warten, dass die andere das Schweigen brach.
    Als ich zwischendurch ein Glas Wasser trank und praktisch neben Kaisa stand, hob sie den Blick von ihren Zehen.
    «Du trainierst wohl ziemlich regelmäßig? »
    «Mein Kopf funktioniert besser, wenn ich den Körper fit halte. Heute hab ich das Gefühl, ich brauche eine Spezialbehandlung. Herzlichen Glückwunsch übrigens zu deinem Saisonrekord. Du musst eine irre Konzentrationsfähigkeit haben.»
    Kaisa lächelte matt und wischte sich den Schweiß aus dem Nacken.
    «Ich war erleichtert, dass ich für eine Weile hier rauskam und an etwas anderes denken konnte als an Meritta. Obwohl die Reporter mich dann doch dauernd nach ihr gefragt haben. Und dann die Sache heute früh … Hör mal, ich muss das Programm hier ordentlich durchziehen, ich kann es mir jetzt nicht leisten, das Training schleifen zu lassen. Wenn du es nicht eilig hast, komm doch danach mit zu mir. Ich muss mit dir reden.»
    Natürlich war mir das recht, ich hatte Kaisa auch einiges zu fragen. Vielleicht wusste sie etwas über Merittas Schlüssel und über die rätselhaften Bergwerksbilder. Und nach Meritta und Johnny musste ich sie wohl auch fragen, obwohl ich mich an Kaisas qualvollen Blick am Freitagabend im Alten Bergwerk erinnerte. Wo zum Teufel steckte Johnny? Wenn er vor einer Mordanklage davongelaufen war, würde er bis an sein Lebensende auf der Flucht sein müssen.
    War Johnny zum zweifachen Mord fähig, hatte er seinen alten Kumpel Jaska kaltblütig erschlagen?
    Kaisa beendete ihr Training mit einem halbstündigen gründlichen Stretching.
    Nachdem ich ihr eine Weile zugeschaut hatte, machte ich mit. Es tat mir gut.
    Nach einer heißen Dusche fühlte ich mich total entspannt.
    Wir fuhren mit meinem Auto zu Kaisas Haus, obwohl es bis dahin nur ein paar hundert Meter waren. Kaisa wohnte in einem neuen Reihenhaus gleich neben dem Sportplatz und dem Schwimmbad. Sie stopfte den Inhalt ihrer großen Sporttasche direkt in die Waschmaschine und goss uns aus einer Kanne, die im Kühlschrank bereitstand, einen grünen, leicht salzigen Mineraldrink ein.
    «Hast du Hunger? Ich ess meistens erst abends. Das zweite Steak war für Johnny gedacht, aber nun ist er doch wieder nach Hause gegangen.»
    «War Johnny hier ? » Erst als ich Kaisas verwunderten Blick auffing, wurde mir klar, dass ich laut gerufen hatte.
    «Er hat letzte Nacht kurz nach eins klatschnass ans Fenster geklopft. Er wusste nicht, wohin.» Kaisa rieb die Filetsteaks mit rosa Pfeffer und Knoblauchpulver ein.
    « Und wo ist er jetzt ? »
    «Als ich vom Joggen kam, war er weg. Er hatte mir einen Zettel hingelegt, er käme am Nachmittag zurück, aber bisher hat er sich noch nicht wieder blicken lassen.»
    «Warum konnte er denn gestern Nacht nicht nach Sysmäjärvi?»
    « Sein Vater hat ihm an den Kopf geworfen, er hätte Meritta ermordet.» Kaisa legte die Steaks in die glühend heiße Pfanne, goss ein paar Tropfen Olivenöl darüber und schaltete die Abzugshaube an. «Sie haben sich offenbar gestritten.
    Und zu Tuija konnte er auch nicht.»
    «Ihr steht euch also ziemlich nah, Johnny und du ? »
    Kaisa warf die Vollkornnudeln ins kochende Wasser und fing an, den

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