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Kurs auf Spaniens Kueste

Kurs auf Spaniens Kueste

Titel: Kurs auf Spaniens Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick O'Brian
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Sie ist unterwegs von Marseilles nach den Vereinigten Staaten, mit Zwischenstopp in Barcelona, und wir rechnen damit, sie zwischen Mallorca und dem spanischen Festland aufzuspüren. Unter ihren Passagieren befinden sich wahrscheinlich zwei Rebellen, Mitglieder der United Irishmen, einer davon der Papistenpriester Managan und der andere ein Bursche namens Roche, Patrick Roche. Die beiden sind festzunehmen, notfalls mit Gewalt. Wahrscheinlich reisen sie unter französischem Namen und mit französischen Pässen, denn sie beherrschen diese Sprache. Hier ihre Steckbriefe: Ein mittelgroßer, hagerer Mann von etwa vierzig Jahren, gebräuntes Gesicht und dunkelbraunes Haar, trägt aber eine Perücke; Hakennase, spitzes Kinn, graue Augen und ein großes Muttermal am Mundwinkel Das ist der Priester. Der andere ist ein großer, beleibter Mann von fast einem Meter neunzig, schwarzes Haar, blaue Augen, etwa fünfunddreißig Jahre; an der linken Hand fehlt ihm der kleine Finger, und er hat ein steifes Bein aufgrund einer Verwundung. Hier, Sie nehmen die Steckbriefe am besten gleich mit.«
    »Mr. Dillon, bereiten Sie alles für die Aufnahme von fünfundzwanzig Gefangenen der San Fiorenzo und für weitere fünfundzwanzig von der Amelia vor«, sagte Jack. »Danach beteiligen wir uns an der Suche nach ein paar Rebellen.«
    »Rebellen?« rief James entsetzt.
    »Ja«, sagte Jack zerstreut, den Blick auf eine durchhängende Fockbulin gerichtet; er unterbrach sich, um den entsprechenden Befehl zu geben. »Ja. Bitte kümmern Sie sich um diese Schoten, sobald Sie einen Moment Muße haben — von wegen Muße, zum Henker!«
    »Fünfzig Mäuler mehr zu füttern«, stöhnte der Zahlmeister. »Was sagen Sie dazu , Mr. Marshall? Dreiunddreißig volle Rationen zusätzlich. Wo, um Gottes willen, soll ich sie hernehmen?«
    »Wir werden auf schnellstem Wege nach Mahón zurückkehren müssen, Mr. Ricketts, das sage ich dazu. Und adieu, Prisengeld. Fünfzig ist einfach unmöglich, das begreift doch jedes Kind. Ich habe noch nie zwei Offiziere mit so sauren Gesichtern gesehen. Fünfzig!«
    »Noch mal fünfzig solcher Strolche«, stöhnte James Sheehan, »und alles Franzosen mit höchst kaiserlichen Ansprüchen. Jesus, Maria und Josef!«
    »Und denkt bloß an unseren armen Doktor dort drüben, ganz allein in diesem vermaledeiten Wald — Mann, bestimmt gibt es darin sogar Eulen. Gott verdamme die Marine, sage ich, und die — die San Fiorenzo und die Amelia dazu.«
    »Allein? Das glaubst auch nur du, Kumpel! Aber verdammt soll sie sein, die Marine, genau, wie du sagst.«
    In dieser üblen Stimmung segelte die Sophie nach Nordwesten, am äußeren oder rechten Rand ihres Suchgebiets entlang. An Backbord querab stand die Amelia halb unter der Kimm, und die San Fiorenzo suchte noch einmal so weit entfernt, aber näher an der Küste, nach dem Amerikaner, außer Sicht der Sophie und in der besten Position, um jede langsame Prise aufzubringen, die zufällig daherkommen mochte. In dieser auseinandergezogenen Dreierformation konnten sie bei dem klaren Wetter insgesamt sechzig Meilen des blauen Mittelmeers überblicken. Sie wurde den ganzen Tag lang beibehalten.
    Und es wurde wirklich ein langer Tag, angefüllt mit Arbeit: Das Vorschiffslogis mußte freigeräumt, die Gefangenen untergebracht und bewacht werden (viele kamen von Freibeutern, eine gefährliche Ladung), außerdem hatten sie drei langsame, begriffsstutzige Handelsschiffe angehalten und durchsucht — alle drei unantastbare Neutrale und nur schwer zum Beidrehen zu bewegen; aber auf einem davon hatte man tatsächlich ein vermutlich amerikanisches Vollschiff gesehen, das in einer Entfernung von zwei Tagen nach Luv seine beschädigte Fockstenge repariert hatte. Ständig mußten sie bei dem umspringenden, gefährlich böigen Wind die Segel trimmen, um mit den Fregatten Schritt halten zu können; nur die absolute Bestleistung der Sophie konnte verhindern, daß sie zurückblieb und in Ungnade fiel. Noch dazu war sie unterbesetzt: Mowett, Pullings und der alte Alexander, ein zuverlässiger Quartermaster, waren mit fast einem Drittel der besten Leute auf die Prisen abkommandiert worden, weshalb James Dillon und der Master Wache um Wache gehen mußten. Die Gemüter waren gereizt, und die Liste der Übeltäter wurde im Lauf des Tages immer länger.
    Hätte gar nicht gedacht, daß Dillon so brutal sein kann, wunderte sich Jack, als sein Erster zum Fockmast hinauf brüllte, wo ein schluchzender Babbington mit

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