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Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
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die gleichen riesigen Samtaugen, das gleiche schwarze Haar und den gleichen Gesichtsschnitt. Aber ihre Beine waren zweifellos länger, und an ihrem Körper war etwas, das ihm, im Vergleich zu dem ihrer Mutter, einen leichten Vorteil verschaffte: Er hatte mehr Linie, war schlangenhafter und mit Sicherheit auch sehr viel geschmeidiger. Doch in den Augen der älteren Frau, die wahrscheinlich 37 war, aber nicht älter als 25 aussah, glomm ein Funke, den die Tochter nicht im Entferntesten bieten konnte.
     
Eene - meene - mu - eben noch hatte Prinz Oswald geschworen, er würde nur die Königin rauben und sich nicht um die Prinzessin kümmern. Aber nun, da er die Prinzessin in Fleisch und Blut gesehen hatte, wusste er nicht mehr, welche er vorziehen sollte. Beide von ihnen versprachen, jede auf ihre Weise, ungezählte Freuden - die eine unschuldig und eifrig, die andere erfahren und unersättlich. In Wahrheit hätte er sie am liebsten beide gehabt - die Prinzessin als Horsd'æuvre und die Königin als Hauptgang.
     
«Suchen Sie sich in der Umkleidekabine doch bitte selbst eine Badehose aus, Mr. Cornelius», sagte Mrs. Aziz.
     
Ich ging also in das Badehäuschen und tat es, und als ich wieder herauskam, planschten die drei schon im Wasser. Ich machte einen Kopfsprung und schwamm zu ihnen hin. Das Wasser war so kalt, dass ich nach Luft schnappen musste.
     
«Das habe ich mir gedacht», sagte Mr. Aziz lachend, «dass Sie überrascht sein würden. Es ist gekühlt. Ich halte es auf 18 Grad. Das ist in diesem Klima erfrischender. »
     
Später, als die Sonne allmählich am Himmel versank, saßen wir alle in unserem nassen Badezeug herum, während uns ein Diener blasse, eiskalte Martinis brachte. An diesem Punkt begann ich sehr langsam, sehr vorsichtig die beiden Damen auf meine spezielle Art zu verführen. Normalerweise, wenn ich freie Hand habe, bereitet mir das keine besonderen Schwierigkeiten. Das hübsche kleine Talent, das ich nun einmal besitze - die Fähigkeit, eine Frau mit Worten zu hypnotisieren -, lässt mich nur selten im Stich. Natürlich ist es mit Worten allein nicht getan. Die Worte selbst sind unverfänglich, oberflächlich, werden nur mit dem Mund gesprochen, während die eigentliche Botschaft, das ungehörige und erregende Versprechen, von allen Gliedern und Organen des Körpers ausgeht und durch die Augen übermittelt wird. Mehr als das kann ich Ihnen über die Art, wie es gemacht wird, offen gestanden nicht sagen. Der springende Punkt ist, dass es wirkt. Und es wirkt wie spanische Fliegen. Ich glaube, ich könnte mich der Frau des Papstes gegenübersetzen, wenn er eine hätte, und wenn ich mir genug Mühe gäbe, würde sie sich in spätestens einer Viertelstunde mit geöffneten Lippen und vor Verlangen glänzenden Augen über den Tisch zu mir beugen. Es ist nur ein kleines Talent, kein großes, aber ich bin trotzdem dankbar, dass es mir mitgegeben wurde. Und ich habe jederzeit mein Bestes getan, es nicht brachliegen zu lassen.
     
Wir vier, die beiden bestrickend schönen Frauen, der kleine Mann und ich, saßen also im Halbkreis neben dem Swimmingpool, räkelten uns in Liegestühlen, nippten an unseren Drinks und spürten die warme Sechs-Uhr-Sonne auf unserer Haut. Ich war gut in Form. Ich brachte sie immer wieder zum Lachen. Bei der Geschichte von der gefräßigen alten Herzogin von Glasgow, die in die Pralinenschachtel griff und dabei von einem Skorpion gezwickt wurde, den ich in der Schachtel aufbewahrt hatte, fiel die Tochter vor Lachen aus dem Liegestuhl. Und als ich in allen Einzelheiten das Innere meines Spinnenzucht-Hauses beschrieb, das ich in meinem Park in der Nähe von Paris unterhielt, schüttelten sich die beiden Damen in einer Mischung von Abscheu und Vergnügen.
     
In diesem Stadium stellte ich fest, dass die Augen von Mr. Abdul Aziz gutgelaunt und wohlwollend zwinkernd auf mir ruhten. , schienen die Augen zu sagen, Mr. Aziz lächelte mir zu und zeigte dabei seine blendendweißen Zähne. Es war ein freundliches Lächeln. Und ich lächelte freundlich zurück. Was für ein freundlicher kleiner Mann er doch war! Er war wirklich hoch erfreut, dass ich den Damen soviel Aufmerksamkeit widmete. So weit, so gut.
     
Die nächsten Stunden will ich hier

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