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Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
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gegeben, die Wagen aller entsprechend aussehenden Personen fahruntüchtig zu machen?
     
Das war natürlich lächerlich.
     
«Ich glaube», sagte da mein Begleiter, «Sie fragen sich, warum in aller Welt ich hier draußen in solch einer Gegend ein Haus habe. »
     
«Nun ja, ein bisschen schon. »
     
«Das fragt sich jeder», sagte er.
     
«Jeder? », sagte ich.
     
«Ja», sagte er.
     
Na, na, dachte ich - jeder.
     
«Ich wohne hier», sagte er, «weil ich ein ganz besonderes Verhältnis zur Wüste habe. Ich fühle mich genauso zu ihr hingezogen, wie ein Seemann sich zum Meer hingezogen fühlt. Kommt Ihnen das seltsam vor? »
     
«Nein», antwortete ich, «das kommt mir keineswegs seltsam vor. »
     
Er machte eine Pause und zog an seiner Zigarette. Dann sagte er: « Das ist der eine Grund. Aber es gibt noch einen anderen. Haben Sie Familie, Mr. Cornelius? »
     
«Leider nicht», antwortete ich vorsichtig.
     
«Ich schon», sagte er. «Ich habe eine Frau und eine Tochter. Beide sind, zumindest in meinen Augen, sehr schön. Meine Tochter ist gerade achtzehn. Sie war auf einem ausgezeichneten englischen Internat, und jetzt... » Er zuckte mit den Schultern. «Jetzt sitzt sie nur herum und wartet darauf, dass sie alt genug wird, um zu heiraten. Aber diese Wartezeit - was fängt man mit einem schönen jungen Mädchen in dieser Zeit an? Ich kann sie nicht allein herumlaufen lassen. Dazu ist sie viel zu begehrenswert. Wenn ich sie nach Beirut mitnehme, sehe ich, wie die Männer wie die Wölfe hinter ihr her sind. Es bringt mich fast um den Verstand. Ich weiß alles über Männer, Mr. Cornelius. Ich weiß, wie sie sich benehmen. Es stimmt natürlich, dass ich nicht der einzige Vater bin, der vor diesem Problem steht. Aber die anderen scheinen es irgendwie zu bewältigen und sich damit abzufinden. Sie geben ihren Töchtern alle Freiheit. Sie drängen sie förmlich aus dem Haus und machen die Augen zu. Ich bringe das nicht über mich. Ich kann es einfach nicht über mich bringen. Ich weigere mich, ihr zu erlauben, sich von jedem hergelaufenen Achmed, Ali und Hamil betatschen zu lassen. Und sehen Sie, das ist der andere Grund, weshalb ich in der Wüste wohne - um mein schönes Kind noch ein paar Jahre vor diesen wilden Tieren zu schützen. Sagten Sie nicht, Sie hätten überhaupt keine Familie, Mr. Cornelius? »
     
«Leider ist es so. »
     
«Oh. » Er schien enttäuscht. «Dann waren Sie also noch nie verheiratet? »
     
«Nun... nein», sagte ich. «Nein, das war ich noch nie. » Ich wartete auf die Frage, die jetzt unvermeidlich kommen musste. Sie folgte ungefähr eine Minute später.
     
«Haben Sie sich nie gewünscht, zu heiraten und Kinder zu haben? »
     
Das fragten sie einen alle. Damit umschrieb man ganz einfach die Frage:
     
«Einmal», sagte ich. «Nur ein einziges Mal. »
     
«Und was ist passiert? »
     
«Sie war die einzige Frau, die es je in meinem Leben gab, Mr. Aziz... Und dann... » Ich seufzte.
     
«Sie meinen, sie starb? »
     
Ich nickte. Meine Stimme war zu erstickt, um noch antworten zu können.
     
«Mein lieber Freund», sagte er. «Ach, es tut mir ja so leid. Verzeihen Sie, dass ich so aufdringlich fragte. »
     
Schweigend fuhren wir weiter.
     
«Es ist erstaunlich», murmelte ich, «wie man nach solch einer Geschichte alles Interesse an fleischlichen Dingen verliert. Ich nehme an, es ist ein Schock. Man kommt nie darüber hinweg. »
     
Er nickte voller Mitgefühl. Er schluckte das alles.
     
«Also reise ich jetzt nur herum und versuche zu vergessen. Ich tue das schon seit Jahren... »
     
Wir hatten inzwischen den Fuß des Maghara-Berges erreicht und folgten dem Weg, der um den Berg zu der Seite führte, die von der Straße aus nicht zu sehen war - zur Nordseite. «Wenn wir die nächste Kurve hinter uns haben, können Sie das Haus sehen», sagte Mr. Aziz.
     
Wir kamen um die Kurve... und da war es! Ich blinzelte und starrte hin, und ich muss Ihnen sagen, dass ich in den ersten paar Sekunden buchstäblich meinen Augen nicht traute. Vor mir sah ich ein weißes Schloss - ganz im Ernst -, ein hohes weißes Schloss mit Zinnen, Türmchen und Türmen überall, das wie ein Märchen

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