Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
Vom Netzwerk:
Zustand zu feiern. Dabei begegnete ich einer Jungfrau mit einem sternenbesetzten Kleid. Sie war sehr groß, wie Jungfrauen nun einmal sind. Ich richtet, mich zu meiner vollen Höhe auf und deklamierte mit lauter Stimme:
     
«Die Sommerblüte ist dem Sommer gut, Sie blühet leuchtend trotz des Sommers Glut.
     
Doch sahst du jemals schon, ich frage dich, Ein Sexualorgan, so groß wie ich? »
     
Die Jungfrau sprang hoch und schlang ihre Arme so weit um mich, wie sie nur konnte. Dann rief sie aus:
     
«Soll ich dich messen mit des Sommers Tagen?
     
Soll ich... Was kann, o Liebster, ich dir sagen?
     
Seit langem sucht' ich ohne Rast und Ruh, Den Mann, der erigieren kann wie du. »
     
Einen Augenblick später waren wir beide Millionen Meilen fort im Weltenraum und flogen in einem Regen von Meteoriten, ganz rot und golden, durch das Universum. Ich ritt sie ohne Sattel, beugte mich vor und umklammerte sie fest mit meinen Schenkeln. «Schneller! », rief ich, ihr lange Sporen in die Flanken jagend. «Schneller! » Schneller und immer schneller flog sie, sauste und wirbelte am Himmelsrand entlang. Ihre Mähne glänzte in der Sonne, und aus ihrem Schwanz stob der Schnee. Das Machtgefühl, das ich empfand, war überwältigend. Ich war unbesiegbar, erhaben. Ich war der Herr des Universums, zerstreute die Planeten in alle vier Winde, fing die Sterne mit der Hand ein und schleuderte sie fort, als wären sie Tischtennisbälle.
     
Oh, Ekstase und Verzückung! Oh, Jericho und Tyrus und Sidon! Die Mauern stürzten ein, und das Firmament löste sich auf, und aus dem Rauch und dem Feuer der Explosion stieg langsam wieder der Salon im Waldorf mein Bewusstsein auf wie ein grauer Regentag.
     
Das Zimmer glich einem Schlachtfeld. Ein Tornado hätte weniger Schaden angerichtet. Meine Kleider lagen auf dem Fußboden. Ich fing an, mich sehr schnell anzuziehen. Ich schaffte es in einer halben Minute. Und als ich zur Tür lief, hörte ich eine Stimme, die irgendwo hinter einem umgestürzten Tisch in der gegenüberliegenden Zimmerecke hervorkam. «Ich weiß nicht, wer Sie sind, junger Mann», sagte sie. «Aber Sie haben mir auf jeden Fall verdammt wohlgetan. »

Weitere Kostenlose Bücher