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Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
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leichte Spur von reinen Pflanzenölen - Limone, Kajeput und Zeroli. Es war süperb! Und noch etwas anderes fiel mir in diesem ersten Moment auf: als ich ihre Hand nahm, ließ sie sie nicht schlaff wie ein rohes Stück Fischfilet auf meiner Handfläche liegen, wie es andere Frauen tun, nein, sie legte ihren Daumen unter meine Hand und bedeckte sie mit ihren anderen Fingern und konnte so - und ich schwöre, sie tat es auch - einen zarten, doch vielsagenden Druck auf meine Hand ausüben, als ich den konventionellen Kuss auf ihren Handrücken hauchte.
     
«Wo ist Diana? », fragte Mr. Aziz.
     
«Sie ist draußen am Swimmingpool», sagte die Frau. Dann wandte sie sich mir zu: «Möchten Sie auch ein bisschen schwimmen, Mr. Cornelius? Sie müssen von dem langen Warten an dieser schrecklichen Tankstelle ja ganz erschöpft sein. »
     
Sie hatte riesige Samtaugen, so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten, und wenn sie mir zulächelte, bewegte sich ihre Nasenspitze etwas nach oben, und ihre Nasenflügel weiteten sich.
     
Im gleichen Augenblick kam Prinz Oswald Cornelius zu dem Schluss, dass ihm an der schönen Prinzessin, die im Schloss des eifersüchtigen Königs gefangengehalten wurde, nicht ein Deut gelegen war. Er würde statt ihrer die Königin rauben.
     
«Also... », sagte ich.
     
«Ich werde schwimmen», sagte Mr. Aziz.
     
«Lassen Sie uns doch alle schwimmen», sagte seine Frau. «Wir leihen Ihnen eine Badehose, wenn Sie keine dabeihaben. »
     
Ich fragte, ob ich zuerst auf mein Zimmer gehen könnte, um mir ein sauberes Hemd und eine saubere Hose zu holen, die ich nach dem Bad anziehen wolle. «Aber gewiss», sagte meine Gastgeberin und gab einem der Diener Anweisung, mir den Weg zu zeigen. Er führte mich zwei Treppen hinauf, und wir betraten ein geräumiges weißes Schlafzimmer, in dem ein ungewöhnlich großes Doppelbett stand. An der einen Seite führte eine Tür in ein wohlausgestattetes Badezimmer mit einer taubenblauen Badewanne und einem dazu passenden Bidet.
     
Wohin man auch blickte, alles war peinlich sauber und entsprach absolut meinem Geschmack. Während der Diener meinen Koffer auspackte, ging ich zum Fenster und blickte hinaus. Ich sah die weite, glühende Wüste wie ein gelbes Meer aus der unendlichen Ferne des Horizonts heranbranden, bis sie auf die weiße Gartenmauer genau unter mir traf. Und dort, innerhalb der Mauer, erblickte ich den Swimmingpool, und neben dem Pool lag ein Mädchen im Schatten eines großen rosa Sonnenschirms auf dem Rücken. Das Mädchen hatte einen weißen Badeanzug an und las in einem Buch. Sie hatte lange, schlanke Beine und schwarzes Haar. Es war die Prinzessin.
     
Was für eine Szenerie, dachte ich. Das weiße Schloss, der Komfort, die Sauberkeit, die Klimaanlage, die beiden atemberaubend schönen Frauen, der Ehemann als Wachhund und ein ganzer Abend, um meine Strategie zu entfalten! Die Situation war auf so vollkommene Weise für mich geschaffen, dass es unmöglich gewesen wäre, sie zu verbessern. Die vor mir liegenden Aufgaben reizten mich außerordentlich. Eine einfache plumpe Verführung amüsierte mich nicht mehr. Solche Geschichten bieten keinen Raum für künstlerische Entfaltung; und ich kann Ihnen versichern, hätte ich die Fähigkeit besessen, den eifersüchtigen Wachhund Mr. Aziz mit Hilfe eines Zauberstabs die ganze Nacht verschwinden zu lassen, ich hätte es nicht getan. Ich begehrte keine PyrrhusSiege.
     
Begleitet von dem Diener, verließ ich das Zimmer. Wir gingen die erste Treppe hinunter, und dann, auf der Etage unter meiner eigenen, blieb ich stehen und fragte beiläufig: « Schläft die ganze Familie auf dieser Etage? »
     
«Oh, ja», sagte der Diener. «Dort ist das Zimmer des Herrn - » er zeigte auf eine Tür - «und daneben das von Mrs. Aziz. Miss Diana schläft gegenüber. »
     
Drei getrennte Schlafzimmer. Alle sehr nahe beieinander. Praktisch uneinnehmbar. Ich verstaute die Information in meinem Gehirn und ging nach unten zum Pool. Mein Gastgeber und meine Gastgeberin waren schon da.
     
«Das ist meine Tochter Diana», sagte Mr. Aziz.
     
Das Mädchen im weißen Badeanzug stand auf, und ich küsste ihr die Hand. «Hallo, Mr. Cornelius», sagte sie.
     
Sie benutzte dasselbe schwere, animalische Parfüm wie ihre Mutter - Ambra, Moschus und Bibergeil! Welch ein Duft - aufreizend, schamlos und wunderbar! Ich schnüffelte danach wie ein Hund. Sie war, dachte ich, noch schöner als die Mutter, wenn das überhaupt möglich war. Sie hatte

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