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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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oder Ähnliches brüllend zu Don gerannt war. War ihre Angst, mich zu verlieren, wirklich so groß, wie Bones gesagt hatte? Nachdem ich mein ganzes Leben in dem Glauben verbracht hatte, meine Mutter wäre glücklicher ohne mich, konnte ich mich nur schwer an den Gedanken gewöhnen, sie würde mir zuliebe ein paar ihrer liebsten Vorurteile über Bord werfen.
    Vielleicht wartete sie ja auch einfach nur auf eine günstige Gelegenheit. Das war die wahrscheinlichere Erklärung.
    Bones führte mich jeden Abend aus. Wir gingen ins Restaurant, ins Kino, in Bars oder schlenderten einfach nur durch Richmond. Ehrlich gesagt war ich nie glücklicher gewesen. Immer wenn ich die Tür öffnete und ihn davor stehen sah, hüpfte mein Herz wie verrückt in meiner Brust. Zweifellos hörte er es, verlor aber kein Wort darüber. Bones entsprach meiner Bitte, es langsam angehen zu lassen, und überließ es mir, den ersten Schritt zu tun.
    Was ich mir immer schwerer verkneifen konnte. Natürlich hatte ich nichts überstürzen wollen, doch je mehr Zeit ich mit Bones verbrachte, desto schleierhafter wurden mir meine eigenen Beweggründe. Jedes Mal, wenn er meine Hand hielt, unsere Körper sich berührten, verdammt, jeden Abend, wenn er mich mit nichts als einem Gutenachtkuss an meiner Haustür stehen ließ, brannte ich vor Verlangen. Viel länger würde ich das wohl nicht mehr aushalten, ohne über ihn herzufallen. Am vierten Abend verkündete Bones, er wollte mit mir zu Hause bleiben und für mich kochen. Ich erklärte mich einverstanden und fragte mich, ob er so eine romantischere Atmosphäre schaffen wollte - und hatte nichts dagegen einzuwenden. Wäre ich meinen Gelüsten gefolgt, hätte der Nachtisch nicht unbedingt etwas Essbares sein müssen.
    Da ich nur Mikrowellengerichte im Haus hatte, ging er zuerst einkaufen. Als ich ihm die Tür aufmachte, musste ich über die vielen Tüten lachen, die er mitgebracht hatte, und war überrascht, als sein Gesichtsausdruck härter wurde.
    »Wir werden beobachtet.«
    Bones sagte es, ohne sich umzudrehen. Nur jahrelange Übung hielt mich davon ab, die Umgebung mit prüfenden Blicken abzusuchen. Ich nahm ihm ein paar Tüten ab und fragte mit leiser Stimme: »Ian?«
    »Nein. Einer von deinen Typen. Der, der in Ohio dabei war. Er sitzt da hinten im Auto, und so, wie sein Puls gerade in die Höhe geschossen ist, ist er dir auf die Schliche gekommen. Er weiß über mich Bescheid.«
    »Tate?« Nur ihn hatte Bones damals in Ohio gesehen, als Don mir mit seinem Frissoder-stirb-Angebot gekommen war. »Glaubst du, meine Mutter hat ihn geschickt?«
    Bones drängte mich rasch nach drinnen.
    »Seinem Herzschlag nach zu urteilen, ist er schockiert. Nein, der war völlig ahnungslos. Wollte vermutlich mal bei dir vorbei - schauen, weil er gehofft hat, du würdest ihn vielleicht doch noch ranlassen. Wichser.«
    Ich tigerte nervös umher. Bones verstaute die Einkäufe, als wäre alles in bester Ordnung. Er war eben praktisch veranlagt. Das habe ich nun davon, dass ich die Jungs darauf getrimmt habe, die feinen Besonderheiten in Aussehen und Bewegung zu erkennen, die einen Vampir vom Rest der Menschheit unterscheiden, dachte ich. Offensichtlich hatte ich ganze Arbeit geleistet. Tate hatte Bones schon von weitem als Untoten erkannt. Ich lauschte angestrengt nach draußen. Einen Augenblick später hörte auch ich Tates beschleunigte Atmung und hektischen Puls. Ja, er war aufgeregt, das konnte man wohlsagen.
    Gleich darauf heulte der Motor seines Wagens auf, und ich konnte mir unschwer vorstellen, wo er hinwollte.
    »Ich hatte mir mehr Zeit gewünscht«, sagte ich leicht verzweifelt. Bones machte mir einfach einen Gin Tonic. Er war ausgetrunken, bevor das Eis ihn gekühlt hatte.
    »Besser, Süße?« Seine Lippen verzogen sich. »Das Zeug ist wirklich deine Rettung in allen Lebenslagen.«
    »Es schmeckt. Sagen alle Trinker, nicht wahr?« Ich seufzte, von plötzlicher Müdigkeit überkommen.
    »Soll ich gehen oder hierbleiben, bis wir wissen, was sie vorhaben? Wie ich dir schon gesagt habe: wenn sie mit Truppen anrücken, hören wir sie, lange bevor sie da sind. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Ich dachte eine Weile still nach. Dann hob ich den Blick und sah ihn an.
    »Na ja, sie hätten es wohl ohnehin bald herausgefunden. Tate braucht ungefähr eine halbe Stunde bis zum Stützpunkt, dann dauert es mindestens noch mal so lange, bis Don sich entschieden hat, wie sie vorgehen sollen, und dann noch einmal so lange, bis ein

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