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Kuss der Sünde (German Edition)

Kuss der Sünde (German Edition)

Titel: Kuss der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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schaukeln, und drückte ihn entschieden in die Kissen. Während sie weitersprach, schob sie sich im Takt ihrer Worte vor und zurück.
    „Wir vermissten sie ebenso wie sie uns. Wir waren alle so etwas wie eine große Familie und ersehnten die Rückkehr unserer Angehörigen. Also schickte unsere Kö… unser Oberhaupt einige von uns aus, um die Verlorenen zurückzubringen. Es stellte sich heraus, dass sehr viel Zeit vergangen war. Unendlich viel Zeit. Fern von uns waren sie gestorben, und so kehrten unsere Boten unverrichteter Dinge zurück in die Wälder. Hörst du mir noch zu?“
    „Ja“, stöhnte er rau. Weshalb erzählte sie ihm das ausgerechnet jetzt? So sehr er es mochte, ihre Stimme beim Liebesspiel zu hören, lenkte es ihn ab einem gewissen Punkt zu sehr ab. Als ahnte sie es, hielt sie erneut inne. Er fügte sich drein. Tief in ihr ruhend verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und genoss den Kitzel des Hinauszögerns. Adrienne ließ sich ohnehin nie zu etwas drängen.
    „Unser Oberhaupt war höchst unzufrieden mit dem Ergebnis. Sie überlegte lange, was zu tun sei.“
    „Sie?“
    „Ja, sie ist eine Frau. Die schönste Frau aller Welten.“
    „Und ich dachte, diese Frau sitzt auf mir“, sagte er und grub die Hände in ihr Haar. Im Kerzenlicht schimmerte es wie Silber und Gold. Sie nannten sie La Bouche, doch er hätte sie Le Chat genannt. Die Katze. Wegen ihrer schrägen Augen und ihrer geschmeidigen Eleganz, ihrer Biegsamkeit im Bett und den Lauten, die sie von sich gab, wenn sie in seinen Armen kam. Vielleicht sollte er Ninons Vorschlag aufgreifen und heiraten. Er könnte Adrienne einen Antrag machen, gerade weil sie sich ebenso wenig zur Gemahlin eignete wie er zum Gemahl. Es wäre eine ziemlich verrückte Ehe.
    „Jedenfalls“, sagte sie und zeichnete sein Kinn nach, „beschloss sie, dass die Nachfahren der Verlorenen ein Anrecht auf ihre Heimat haben und zurückgebracht werden sollten. Doch es ist schwer, sie überhaupt zu finden. Es gibt zu wenig Anhaltspunkte, zu viel hat sich verändert. Zudem haben die meisten keine Ahnung von ihrer Abstammung und andere wiederum lieben diese Welt zu sehr, um sich davon zu lösen. Ich kann es nachvollziehen. Hier liegt das Böse dicht neben dem Guten. Hungersnöte, Kriege, Leid und Tod und dennoch gibt es so viel Schönes.“
    Ja, zum Beispiel ganz langsam auf einen Höhepunkt zugeschaukelt zu werden. Falls sie sich dazu entschied, endlich weiterzumachen. Seine Hoden zogen sich zusammen, sein Glied wurde beinahe schmerzhaft hart.
    Sie umfasste sein Gesicht und sah ihn an. In ihren Katzenaugen stand ein seltener Ernst. „Ich möchte dir meine Heimat zeigen, Olivier. Wirst du mich in die Wälder des ewigen Sommers begleiten? Es würde mir viel bedeuten.“
    „Jederzeit würde ich mit dir für einige Wochen aufs Land fahren, Adrienne“, sagte er. Die erzwungene Pause drückte ihm ganz langsam den Atem ab. Er atmete tief durch. „Im Augenblick ist der Zeitpunkt jedoch schlecht gewählt. Geschäfte halten mich in Paris.“
    Ihre Katzenaugen wurden schmal. „Du hast überhaupt nichts verstanden.“
    Sehr gerade saß sie auf ihm, spannte die Schenkel an und drückte die Hände auf seinen Brustkorb. Die Bewegungen ihres Beckens kamen nun schneller, schärfer. Vielleicht wollte sie ihn mit diesem harten Ritt für seine Unaufmerksamkeit strafen, doch das Gegenteil war der Fall. Binnen weniger Herzschläge trieb sie ihn über die Kante. Er explodierte in ihrem Schoß, bäumte sich mehrmals auf und wurde jedes Mal von ihr in die Kissen zurückgedrückt. Sein Kopf fiel in den Nacken, er rang nach Luft. Schweiß sammelte sich in seiner Halskuhle, kühlte seine Brust. Sie rieb darüber und rutschte von ihm hinunter.
    „Deine Geschäfte werden dir eines Tages das Genick brechen, Olivier“, sagte sie sachlich, zog eines der Kissen unter seinem Rücken hervor und lehnte sich hinein. „Du nutzt deine Gabe für die falschen Zwecke.“
    „Ohne diese sogenannte Gabe könnte ich dir keine Geschenke machen.“
    Sie nahm seine Hand auf und spreizte seine Finger. „Hast du dich nie gefragt, woher dieses kaum sichtbare Leuchten kommt? Du gehörst nicht hierher. Und du solltest dich von dieser jungen Dame fernhalten, die deine Aufmerksamkeit erregte. Ich weiß, dass du nach ihr gefragt hast. Bei jedem deiner Besuche pickst du dir ein anderes meiner Mädchen heraus und löcherst es mit Fragen. Lass es sein. Ihre Mutter steckt voller Tücken. Ich kenne sie.“
    Soeben noch

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