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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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mich im Schneidersitz vor ihn.  
    „Er wird ihr nichts tun, Sam. Vermutlich ist es wirklich so, dass auch er sie liebt.“ Ich strich mir den fransigen Pony aus dem Gesicht.
     
    „Wie ist das? Ist die Gefahr groß, ein Werwolf zu werden?“  
    Verwirrt sah ich ihn an. „Was meinst du damit?“  
    „Wenn man gewandelt wird, meine ich.“ Sam spielte mit seinen Fingern, zog ein Bein zu sich ran und winkelte es an.  
    „Wozu willst du das wissen?“, fragte ich zurück, obwohl ich meinte, die Antwort zu kennen.  
    „Anna. Ich liebe dich und ich …“ Es klingelte an der Haustür. Schnell sprang ich auf, froh über die Störung, und rannte fast zur Gegensprechanlage.  
    „Kommen Sie bitte ins oberste Stockwerk.“ Ich öffnete die Tür und kramte meine Geldbörse aus dem Rucksack.
     
    Ich wollte nicht hören, was Sam mir sagen wollte. Ich konnte es mir denken und ich hatte Angst vor meiner Antwort. Plötzlich kam ein Schrei aus dem Bad.

Kapitel 16
    England, Herbst 2012  
    «Bist du fertig? Dann steh auf, bevor jemand uns bemerkt.»

    Endlich durfte sie sich anziehen. Nicht, dass sie das Nacktsein gestört hätte, aber sie freute sich jetzt schon darauf, eine dieser sexy Jeans tragen zu können, von denen sie immer geträumt hatte. Marcus warf ihr eine Jeans und einen Pullover zu. Die Sachen erschienen ihr winzig, passten aber wie angegossen. Sie hätte etwas darum gegeben, sich in einem Spiegel bewundern zu können. Sie wurde ungeduldig, wollte endlich raus aus diesem Loch, traute sich aber nicht, Marcus anzusprechen, sondern nahm ohne ein quengelndes Wort den Rucksack entgegen. Er warf ihr noch zwei neue australische  UGG-Stiefel zu und eine Jacke hinterher. Während sie sich anzog, gab er eine Nachricht in ein Handy ein, warf es Utz zu und wandte sich wieder ihr zu.
    „Du musst normal aussehen. Auch wenn du nicht frierst, erwarten die Leute eine Frau mit Jacke und dicken Stiefeln bei den Temperaturen. Im Rucksack findest du deine persönlichen Sachen.“ Freudestrahlend wühlte sie darin herum. Alles da. Portemonnaie, Smartphone, Lipgloss, Haargummis, Schlüsselbund und ein paar Bonbons und Kaugummis. Und … ihre Puderdose mit Spiegel. Mit zittrigen Fingern klappte sie die Dose auf und sah in ein völlig verändertes Gesicht. Die dicken Hängebacken und das Doppelkinn waren verschwunden und hatten einem straffen, herzförmigen Gesicht Platz gemacht - einzig ihre Augen, Mund und Nase erinnerten noch an ihr altes Aussehen.  Sie fand sich selbst wunderschön.
    „Bist du fertig mit Bewundern? Dann komm.“ Mandy ließ das Döschen zurück in ihren Rucksack fallen. Die anderen Werwölfe hatten das verfallene Haus bereits verlassen. Auch Sindbad war bereits weg. Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Alleine stand sie mitten im Haus, nahm sich aber noch die Zeit, schnell ihr Smartphone rauszufischen. Mist, der Balken war schon rot, also nicht mehr viel Strom und ein Ladekabel hatte sie nicht dabei. Dafür war der Empfang erstaunlich gut. Sie wollte wenigstens ihrer Freundin Tessa eine Nachricht übermitteln, damit sie sich keine Sorgen machte.
    Während sie noch schrieb, schaltete sich das Handy aus. Mandy fluchte und warf es in den Rucksack, nahm ihn am Gurt und verließ das Haus.
    Draußen lief bereits der Motor des Trucks. Auf der Veranda saß ein großer Dobermann vor den Wölfen.
    Marcus streckte den Kopf aus dem geöffneten Fenster.
    „Kommst du jetzt endlich?“
    Sie rannte auf den Wagen zu, quetschte sich zu Utz und Roderick auf die Rückbank und zog die Tür  zu.
    „Wo geht es denn hin?“, fragte sie. Utz knurrte. Sie wusste, er konnte sie nicht leiden, sie spürte es an seiner Körperhaltung, roch seine Abweisung, sah es am Gesicht. Roderick schien sie egal zu sein. Er hatte die ganze Zeit noch nicht einen Satz mit ihr gewechselt.
    „New York“, antwortete Marcus knapp. Damit war klar, dass sich niemand mit ihr unterhalten wollte. Er fuhr an und verließ das Grundstück.
    „Roderick, ich hoffe, du hast deine Notizen über die Zusammensetzung dabei.“ Roderick brummte zustimmend. Mandy sah aus dem Fenster. Was hatten sie eigentlich mit ihr vor? Und warum brauchte Marcus sie so dringend? Aus dem, was Sindbad ihr erzählt hatte, war sie nicht wirklich schlau geworden.
     
    Sie spürte, wie sich etwas in ihr veränderte, aus ihr wollte. Der Wolf in ihr drängte nach draußen. Ihn zurückzuhalten kostete sie Kraft. Sobald die Attacken vorüber waren, empfand sie, als ob sie auf der

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