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Kuss des Apollo

Titel: Kuss des Apollo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U Danella
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Verabredung.«
    »Man hat uns sogar einen Fernsehfilm angeboten«, sagte Thomas, »in dem wir beide auftreten könnten, als Vater und Tochter. Der Produzent war ganz begeistert von dieser Idee.«
    »Eine Schnulze«, sagte Geraldine und leerte ihr Glas.
    »Es wird noch daran gearbeitet. Ich werde durch meine Tochter noch berühmt.«
    »Wie wäre es, wenn wir morgen Abend zusammen essen gingen?«, fragte Bronski. »Wir könnten noch einmal über Hollywood sprechen. Morgen Mittag treffe ich Dr. Frobenius, der hat auch verschiedene Pläne, die dich betreffen, er meinte, du verhieltest dich sehr ablehnend.«
    »Er hat doch nun diesen Film, damit kann er für den Moment zufrieden sein. Außerdem hat er anfangs gar nichts von mir gehalten, und er war entsetzt, als er erfuhr, dass ich die Alkmene spiele und nicht Frau Conradi.«
    »Das waren wir alle. Oder nicht? Stell dich nicht dümmer, als du bist. Auf Delos, das war doch eine wirklich absurde Situation.«
    »Eben«, sagte Geraldine spöttisch. »Keiner hat verstanden, was da vor sich ging.«
    »Du vielleicht?«
    »Nein«, sagte Geraldine und lächelte. »Ich auch nicht.«
    »Also, wie ist es mit morgen Abend?«
    »Ich gehe nicht gern ins Restaurant.«
    »Doch, mit mir gehst du. So berühmt bist du nun auch wieder nicht, dass dich jeder erkennt. Ich kenne ein hübsches kleines Lokal in der Grolmannstraße, ganz einfach, aber sehr gemütlich, und man isst dort ausgezeichnet. Ich hole euch um sieben Uhr ab.« Er blickte zu Thomas. »Einverstanden?«
    Thomas nickte. »Von mir aus gern. Ich werde versuchen, Geraldine zu überreden.«
    »Ansonsten gehen wir eben ohne sie.«
    Er stand auf, reichte Thomas die Hand, ging dann zu Geraldine und küsste sie auf die Wange.
    »Du warst wirklich schon mal schöner. Und feige bist du auch.«
    Thomas brachte Bronski hinaus, sie sprachen noch ein paar Worte an der Tür. Thomas begriff sehr gut, dass Geraldine hier nicht nur Freundschaft, sondern auch Hilfe angeboten wurde.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkam, hatte sie schon wieder die Flasche in der Hand.
    Er nahm sie ihr mit einer heftigen Bewegung weg, stellte sie in den Schrank zurück und schloss die Tür ab.
    »Ich mache uns jetzt was zu essen. Bratkartoffeln und Sülze, die habe ich heute mitgebracht.«
    »Ich habe keinen Hunger«, kam es trotzig.
    »Dann siehst du mir eben beim Essen zu. Und ich möchte, dass du morgen mit mir und Bronski zum Essen gehst. In dieses hübsche kleine Lokal. Mich ärgert dein Benehmen. Und ich verstehe es nicht. Es ist wie damals, als du dich von Klose getrennt hattest und wie eine lahme Ente bei mir untergekrochen bist.«
    »Und jetzt bin ich wieder eine lahme Ente. Siehst du, es wird einfach nichts aus mir.«
    »Es hat sich einiges geändert, nicht wahr? Ein Erfolg ist keine Garantie für die Ewigkeit. Du hast Angst, wie es weitergeht. Bist du wieder unglücklich verliebt? Ist es diesmal Burckhardt? Oder immer noch Klose?«
    »Verdammt noch mal, ich bin überhaupt nicht verliebt.«
    »Vielleicht fehlt dir das. Als du aus Italien kamst, warst du besser gelaunt.«
    »Wenn ich dir auf die Nerven gehe, kann ich ja ausziehen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Eine eigene Wohnung kannst du dir ja jetzt leisten.«
    Sie sank in den Sessel, in dem sie zuvor gesessen hatte, legte Arme und Kopf auf die Lehne und fing an zu weinen, leise, wie ein unglückliches Kind.
    Thomas betrachtete sie eine Weile stumm, dann ging er in die Küche und machte die Bratkartoffeln.
    Dabei dachte er nach. Was würde sie allein in einer Wohnung machen? Sie würde erst recht unglücklich sein, noch mehr trinken, wieder in die bekannte Schwermut versinken. Es war schon besser, sie bliebe bei ihm.
    Es war wie damals, als sie nach diesem ersten und einzigen Engagement bei ihm landete. Nur warum war es diesmal so? Damals ging es ihm auch nicht besonders gut. Und er hatte keine Wohnung, nur ein bescheidenes Zimmer zur Untermiete.
    Jetzt lebten sie in der Wohnung, in der er aufgewachsen war. Drei Zimmer waren es nur. Ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer. Und eine schöne, geräumige Küche, die seine Mutter modern eingerichtet hatte.
    Meist nahmen sie die Mahlzeiten dort ein, an einem großen Tisch, den er immer sorgfältig deckte. Um den Haushalt kümmerte sich Geraldine überhaupt nicht. Sie konnte nicht kochen, wollte es auch nicht lernen. Manchmal spülte sie das Geschirr ab.
    »Wir könnten uns ja eine Geschirrspülmaschine anschaffen«, hatte er einmal vorgeschlagen.
    Und sie darauf:

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