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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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entschuldigend zu.
    Dover grinste. »Na, was für ein Sohn wärst du auch, wenn du so einen Schatz wieder hergeben würdest?«
    Das einvernehmliche Lachen, in das beide ausbrachen, sprach von großer Vertrautheit.
    Wohlige Wärme breitete sich in Archer aus, während er mit den Männern zusammensaß und an seinem Ale nippte. Er hatte seit Jahren nicht mehr mit jemandem etwas getrunken und ganz vergessen, was für ein Gefühl das war. Seltsam angenehm, genau wie das fröhliche Treiben um ihn herum. Miranda würde es hier gefallen. Er wünschte, sie säße neben ihm.
Denk nicht an sie
.
    »Bin ein richtiger Vollidiot«, redete Tucker nach einem Moment weiter. »Ich hab damit in einer Schenke angegeben.« Er stieß ein freudloses Lachen aus. »Ein Mann hat mit mir darum gewettet. Dreimal gewürfelt, und der Ring gehörte ihm.«
    »Die gerechte Strafe, wenn man spielt«, meinte Dover mit einem Schnauben.
    Archer legte seine schwere Hand auf den Tisch. »Wer hat den Ring jetzt?«
    »Keine Ahnung. Könnte überall sein. Seeleute sind nicht geeignet, so einen Schatz allzu lang zu behalten.«
    Erschöpfung breitete sich in Archer aus und legte sich schwer auf seine Augen, bis er das Gefühl hatte, sie schließen zu müssen. »Nennen Sie mir zumindest einen Namen.«
    Tuckers Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. Als er sich nach vorn beugte, fiel das Licht auf eine verblasste Tätowierung auf seinem Unterarm – einen schwarzen Wolf, um den herum die Worte DEI DONO SUM QUOD SUM standen. Rye registrierte, welche Richtung Archers Blick genommen hatte, und grinste. »Langsam kommen Sie drauf, stimmt’s?«
    Aus den Tiefen von Archers Erinnerung stieg eine Information auf. DEI DONO SUM QUOD SUM – DURCH GOTTES GNADE BIN ICH, WAS ICH BIN. »Clan Ranulf …«
    »Aye, Kumpel. Lord Alasdair Ranulf, Earl von Rossberry.«
    Dover brach in keuchendes Gelächter aus, während Archer die Hände zu Fäusten ballte. »Sie wussten nicht, dass er Ellis die ganze Zeit in der Tasche hatte, nicht wahr?« Er lachte wieder, und sein faltiges Gesicht sah ihn durch den Rauch amüsiert an. »Ellis hat weder den Verstand noch den Mut für Piraterie. Wir hatten von Anfang an den Befehl, Ihr Schiff aufzubringen.«
    Archer ließ sich schwer nach hinten fallen. »Ich werde …«
    Tucker schüttelte den Kopf, denn er wusste, in welche Richtung Archers leere Drohung gehen würde. »Das wird Ihnen nichts bringen, Kumpel.«
    Archer holte tief Luft. Das Singen nahm er nur noch gedämpft wahr. »Ach?«
    Ein boshaftes Funkeln trat in den Blick des Mannes. »Wir hatten schon gehört, dass Sie vielleicht nach uns suchen würden. Man sagte, wir sollten uns wirklich gut um Sie kümmern, wenn Sie hier auftauchen.«
    Plötzlich hörte Archer Schritte hinter sich. Er sprang auf, und sein leerer Krug flog durch die Luft. Zu spät. Ein Sack wurde über seinen Kopf gestülpt, und mehrere Personen fielen über ihn her, ehe er reagieren konnte. Sein Kinn krachte auf die Tischplatte. Er brach zusammen. Anscheinend hatte man ihm eine Droge ins Ale gemischt, denn seine Beine verloren alle Kraft, und Nebel füllte seinen Kopf, sodass die Männer ihn ohne Schwierigkeiten fesseln konnten. Ein Tritt in die Seite raubte ihm den Atem. Die Stimme des alten Dover drang gedämpft durch den dicken Stoff, der jetzt fest um Archers Kopf lag.
    »Sorgt dafür, dass man nichts mehr von ihm findet.«
    Keuchend kam Archer zu sich, als hätte man ihn plötzlich in eiskaltes Wasser getaucht. Er war nicht lange bewusstlos gewesen. Männer trugen ihn. Vier Männer, wenn er die Hände zählte, die ihn hielten.
    »Himmel, der ist schwerer als eine Kanone!«
    »Und genauso stabil«, meinte ein anderer.
    Archer ließ sich schlaff hängen, während sie sich mit ihm abschleppten. Sein Kopf war schwer und sein Verstand vernebelt. Was auch immer sie ihm verabreicht hatten, einen normalen Menschen hätte es umgebracht. Doch er brauchte nur noch ein, zwei Minuten. Frische Luft würde helfen, allerdings war sein Kopf zu fest eingehüllt.
    »Haltet die Klappe. Alle beide. Wir sind gleich da.«
    Dann roch er es. Es brannte. Der durchdringende Geruch von brennenden Gütern, Holz, Gummi und Metall hing in der Luft. Das Klappern von Bojen und das traurige Heulen eines Nebelhorns verrieten ihm, dass sie immer noch im Hafen waren. Es gab hier nur einen Ort, der so durchdringend nach Rauch roch – die Queen’s Pipe, ein riesiger Brennofen für Schmuggelware. Man wollte ihn verbrennen. Entsetzen packte

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