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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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flegelhaftes Verhalten, signalisierten Gilroys zuckende Nasenflügel.
    Mirandas Finger bohrte sich in die Karte des Besuchers. Der Name, der darauf stand, grinste sie höhnisch an. Jetzt musste die Zeche bezahlt werden. Doch die Ahnung, wie viel das sein könnte, ließ einen bitteren Geschmack in ihren Mund steigen.
    »Nein.« Mit zittrigen Fingern glättete sie ihre Röcke. »Ich werde den Herrn empfangen.« Sie wusste, dass ihre Stimme anders klang. Sie war alleine aufgewacht und es den ganzen Tag über auch geblieben. Archer mied sie. Sie spürte das, und sie hätte am liebsten auf etwas – oder vielleicht auch auf jemanden – eingeschlagen.
    Sie legte die Karte weg. Da ihr Ehemann nicht da war, stellte der Besucher ein ideales Opfer dar. Davon abgesehen brauchte sie Antworten. Billy hatte einen seiner Bengel zu ihr geschickt, der ihr ausrichtete, über einen
West Moon Club
werde noch nicht einmal flüsternd geredet, und es gebe auch keine ähnlich klingenden Lokalitäten. Wenn man bedachte, wie sich Informationen in Billys Kreisen sonst mit rasender Geschwindigkeit verbreiteten, war das seltsam.
    Der Herr stand mit dem Rücken zur Tür im Salon. Den Zylinder hielt er unter dem Arm, während er alles im Raum einer genauen Musterung unterzog. Als sie hereinkam, drehte er sich um,, und seine lebhaften, blauen Augen funkelten verschmitzt. »Ah, Lady Archer. Die Zeit vergrößert Ihre Schönheit nur noch.«
    »Es ist ziemlich spät für einen Besuch, Sir«, meinte sie, während Gilroy die Tür schloss.
    In McKinnons Augenwinkeln bildeten sich Fältchen. »Wäre es Ihnen lieber, dass ich Sie aufsuche, wenn Lord Archer zugegen ist?«
    Sie ging durch den Raum und stellte sich neben den Kamin, sodass ein paar Waffen wie Kohleneimer und Feuerböcke in bequemer Reichweite waren. »Haben Sie etwa das Haus beobachtet?«
    Er lächelte unbeschwert. »Etwas so Böses würde ich doch nie tun.« Sein glatter Gehrock warf Falten, als sich McKinnon entspannt aufs Sofa setzte. »Ich habe Archer zufällig die Shaftsbury runterreiten sehen. Er ruft ja immer einen ziemlichen Aufruhr hervor, wie Sie wohl wissen.« McKinnon seufzte entspannt und legte einen Arm über die Rückenlehne. »Ich glaube, eine Dame ist sogar tatsächlich in Ohnmacht gefallen.«
    Erbsenhirnige Schwachköpfe. Sie musterte die vergoldete Bronzeuhr auf dem Kaminsims und wartete.
    In seinen blauen Augen zeichnete sich die wachsende Erheiterung immer deutlicher ab. »Ach, kommen Sie schon, Madam. Wäre es nicht viel bequemer, wenn Sie sich hinsetzen würden?«
    Es hatte wirklich keinen Sinn, wie eine stumme Statue herumzustehen. Auf diese Weise würde sie McKinnon nie loswerden. Steif bewegte sie sich zu dem Sessel, der ihm am nächsten stand, doch McKinnon runzelte die Stirn. »Soll ich etwa ganz allein hier auf dem Sofa sitzen?« Der spöttische Tonfall ging ihr durch Mark und Bein, als würde man mit spitzen Nägeln über eine Schiefertafel fahren. Sie bedachte ihn mit einem hasserfüllten Blick und stapfte dann wenig anmutig zum Sofa.
    »So«, sagte er, als sie sich am anderen Ende auf die Couch fallen ließ. »Das ist doch viel besser.«
    Er drehte sich in ihre Richtung und stellte ein Knie so, dass es fast ihren Schenkel berührte. Sie zuckte zusammen, als er mit den Fingerspitzen über den Puffärmel ihres Abendkleides strich.
    »Bitte haben Sie Verständnis.« Mit lächelnden Lippen starrte sie ihn finster an. »Meine Geduld hat bald ein Ende. Ich habe mich bereiterklärt, Sie zu empfangen. Mehr nicht. Wie ich schon einmal sagte: Sie mögen mich noch sosehr damit locken, mir Archers Geheimnisse zu verraten, aber das wird mich nie dazu bringen, mich von Ihnen anfassen zu lassen.«
    Abwesend strich McKinnon sich über die linke Wange, als würde er noch immer spüren, wo sie ihn geschlagen hatte. »Und wie ich bereits sagte: Ich habe nicht die Absicht, mir etwas zu nehmen, was mir nicht freiwillig angeboten wird. Aber was ist denn nun mit Ihrem kleinen Geheimnis, Lady Archer?«
    »Es wird eins bleiben, wenn Sie nur noch ein Häufchen Asche auf meinem Teppich sind.«
    Schockiert lachte er auf. »
Touché
.« Das selbstzufriedene Lächeln, das er die ganze Zeit zur Schau gestellt hatte, kehrte zurück. »Da habe ich ja Glück, denn wir beide wissen, dass das nicht geschehen wird.« Er beugte sich vor, und sein heißer Atem strich über ihren Nacken. »Wie wäre es, wenn wir eine Vereinbarung treffen? Ich beantworte eine Ihrer Fragen, und im Gegenzug geben Sie

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