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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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mir etwas, das ich haben will.«
    Fluchtbereit rückte sie von ihm ab, und er hielt beide Hände hoch. »Halt! Halt! Ich glaube, Sie haben mich missverstanden, Lady Archer.« Spitze Zähne blitzten unter seinem gestutzten Schnurrbart auf. »Ich habe kein Interesse daran, eine Frau mit Erpressung in mein Bett zu holen. Das beleidigt meinen Stolz.«
    »Obwohl alles auf das Gegenteil hinweist«, fuhr sie ihn an. Ihr Körper kribbelte – so stark war der Wunsch, von ihm wegzukommen.
    McKinnon ließ den Blick über ihren Körper gleiten und verharrte an ihrem tiefen Ausschnitt. »Sie ziehen weiter voreilige Schlussfolgerungen, und ich frage mich, ob Ihnen dieses Spiel gefällt.«
    Als sie ihn finster ansah, lächelte er. »Oh, ich will Sie schon. Das ist klar. Aber mir wäre es lieber, wenn Sie erkennen, dass Sie etwas falsch gemacht haben. Sie haben sich mit dem falschen Mann verbunden. Und ich fürchte, das wird Ihnen noch einiges an Leid eintragen.«
    »Ach, dann erzählen Sie mir doch mal, warum ich den falschen Mann habe?«
    Er schlug ein Bein über das andere. »Ist das Ihre erste Frage?«
    »Nein. Sie war rein rhetorisch, Sie Flegel. Was ist der
West Moon Club
? Und eine einsilbige Antwort werde ich nicht akzeptieren.«
    Seine Zähne blitzten auf. »Na schön. Es handelt sich um eine Vereinigung von Wissenschaftlern und Aristokraten, die alle ein gemeinsames Ziel haben: Mit Hilfe der Wissenschaft und Medizin Möglichkeiten zu finden, den Menschen zu vervollkommnen, ihn frei von
Krankheiten
zu erschaffen.« Er stolperte über das Wort, als wäre es ihm widerwärtig. »Und schließlich auch eine Möglichkeit zu finden, den Tod selber zu überwinden.«
    Sie konnte sich gut vorstellen, wie verführerisch solch eine Vorstellung für Archer sein musste, der von Gräbern und dem Tod träumte. Es würde ihm das Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun. Aber was war dann so schiefgelaufen?
    »Was genau will man herausfinden?«
    »Das ist, wie Sie sicherlich merken, eine weitere Frage. Aber ich bin gerade großzügig …« Seine Miene wurde ausdruckslos. »Unsterblichkeit.«
    »Unsterblichkeit?« Vor Schreck stockte ihr der Atem. »Aber wie? Hat man es geschafft? Bestimmt glaubte man es … Glaubt Archer, dass …?«
    »Abgesehen davon, dass die erste Frage eine Wiederholung ist«, meinte McKinnon gedehnt, »waren das, glaube ich, drei weitere Fragen. Sie schulden mir jetzt erst einmal eine.«
    »Na gut«, stieß sie mit knirschenden Zähnen hervor.
    Als er den Kopf mit der Hand abstützte, glich sein Blick einer Liebkosung. »Spüren Sie Lust, wenn Sie es herauslassen?«
    Sofort schoss flammende Glut über ihre Haut. Sie schluckte mehrmals und hatte einen gallebitteren Geschmack im Mund. Das Feuer im Kamin flackerte fröhlich, als sie hineinstarrte.
Ausgerechnet diese Frage.
    »Haben Sie sich jemals verbrannt?«, fragte sie. »Ihr Vater schon. Hat er jemals darüber gesprochen? Die unendlichen Schmerzen, die man ertragen muss, wenn einem das Fleisch versengt wird? Ich habe mir nur einmal beim Kochen aus Versehen die Finger angesengt. Ich kann Ihnen sagen, dass das reichte, um mich in Schweiß ausbrechen zu lassen – die Vorstellung, vollständig von einem Feuer verzehrt zu werden.«
    Sie sah ihn an und stellte fest, dass er blass geworden war. »Ich habe diesen Mann gebraten. Ja, er wollte mich schänden, wie es die meisten Männer von der Straße tun würden, ohne weiter darüber nachzudenken. Und ich habe ihn bei lebendigem Leibe verbrennen lassen. Ich habe ihm unerträgliche Qualen beschert. Und Sie fragen, ob ich bei dem Gedanken Lust empfinde?«
    McKinnon senkte den Kopf, um übertrieben interessiert den Brokat des Sofas zu mustern. »Es tut mir leid, Miranda. Ich habe nicht nachgedacht.«
    Völlig unerwartet stiegen Schuldgefühle in ihr auf, denn die widerliche Wahrheit lautete, dass sie doch Lust empfand, wenn das Feuer aus ihr herausbrach. Jedes Mal durchströmte sie sinnliche Befriedigung. Aber sie würde eher sterben, als das irgendjemandem zu erzählen. Etwas so Düsteres würde keiner verstehen.
    »Sie werden mir vielleicht nicht glauben«, erklärte er, »aber ich weiß, wie es ist, wenn man die Kontrolle über sich verliert und das katastrophale Folgen hat.« Als sie ihn nicht ansah, wurde seine Stimme noch sanfter. »Jetzt dürfen Sie wieder eine Frage stellen.«
    »Sie kennen meine Fragen.«
    McKinnons Stimme überquerte die Kluft zwischen ihnen. »Sie entdeckten etwas, das sie für den Schlüssel zu

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