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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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von Palmen, Bananen- und Mangobäumen gesäumt war.
    Er führte mich zur Rückseite, von wo aus ein gepflasterter Pfad auf eine Veranda mit einem unglaublichen Blick auf den Fluss führte. Massive Holztische mit glänzenden Tischplatten und Steinbänke waren überall auf der Veranda gruppiert. Einzige Lichtquelle an jedem Tisch war jeweils eine verzierte Eisenlaterne. Zu unserer Rechten befand sich ein Torbogen aus Ziegelsteinen – von weißem Jasmin überwuchert, der die Abendluft mit seinem Duft erfüllte.
    »Mr. Kadam, das ist entzückend!«
    »Ja, der Mann am Empfang hat es empfohlen. Ich dachte, Sie könnten ein gutes Essen vertragen, immerhin mussten Sie sich eine Woche mit Armeekost begnügen.«
    Ich ließ Mr. Kadam für mich bestellen, da ich nicht den blassesten Schimmer hatte, was auf der Speisekarte stand. Wir genossen ein Abendessen, bestehend aus Basmatireis, gegrilltem Gemüse, Saag, was sich als Hühnchen in Rahmspinat herausstellte, dann gab es weißen Fisch in Blätterteig mit Mango-Chutney, frittierte Gemüse- Pakora, Kokosnussgarnelen, Naan -Brot und eine Art Limonade mit einer Messerspitze Kreuzkümmel und Minze, genannt Jal Jeera . Ich nippte an der Limonade, fand sie ein wenig zu würzig und trank letztlich viel Wasser.
    Während des Essens fragte ich Mr. Kadam, zu welchen Erkenntnissen er bezüglich der Prophezeiung gelangt war.
    Er wischte sich den Mund mit der Serviette ab, trank einen Schluck Wasser und sagte: »Ich glaube, dass Sie auf der Suche nach der Goldenen Frucht Indiens sind.« Er beugte sich zu mir und senkte die Stimme. »Die Geschichte der Goldenen Frucht ist eine sehr alte Legende, die selbst unter den Gelehrten in Vergessenheit geraten ist. Sie war angeblich göttlichen Ursprungs und wurde Hanuman übergeben, der darauf aufpassen und sie beschützen sollte. Wollen Sie die Geschichte hören?«
    Ich nippte an meinem Wasser und nickte.
    »Indien war einst eine riesige Einöde, schlicht unbewohnbar. Es war voll feuerroter Schlangen, ausgedehnter Wüsten und wilder Tiere. Dann kamen die Götter und Göttinnen, schufen den Menschen und machten ihm besondere Geschenke. Das erste war die Goldene Frucht. Als sie gepflanzt wurde, entsprang daraus ein mächtiger Baum, und von den Früchten, die an diesem Baum wuchsen, wurden die Samen gesammelt und über ganz Indien verstreut, sodass es zu einem fruchtbaren Land wurde, das Millionen speiste.«
    »Aber wenn die Goldene Frucht gepflanzt wurde, heißt das dann nicht, dass sie verschwunden ist oder sich in eine Wurzel verwandelt hat?«
    »Eine Frucht von diesem ersten Baum reifte schnell und wurde wieder golden, und diese zweite Goldene Frucht wurde von Hanuman, dem König von Kishkindha, halb Mensch und halb Affe, gepflückt und versteckt. Solange die Frucht beschützt wird, leiden Indiens Menschen keinen Hunger.«
    »Das ist also die Frucht, die wir finden müssen? Was ist, wenn Hanuman sie immer noch beschützt und wir sie nicht bekommen?«
    »Hanuman brachte sie in seine Feste und umgab sie mit unsterblichen Dienern. Ich weiß nicht viel über die Hindernisse, die errichtet wurden, um euch aufzuhalten. Vermutlich gibt es mehr als eine Falle, die euch von eurem Weg abbringen sollen. Andererseits sind Sie Durgas Auserwählte, Miss Kelsey, und stehen damit unter ihrem Schutz.«
    Geistesabwesend rieb ich mir über die Hand. Sie kitzelte. Die Hennazeichnung war verblasst, doch ich wusste, dass sie immer noch da war. Ich nippte an meinem Wasser.
    »Denken Sie wirklich, dass wir etwas finden werden? Ich meine, glauben Sie wirklich an all diese Sachen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass es wahr ist, damit die Tiger befreit werden können. Ich versuche, aufgeschlossen und offen durchs Leben zu gehen. Es gibt Kräfte, die ich nicht erklären kann, und Dinge, die uns lenken und formen, ohne dass wir sie sehen könnten. Ich dürfte nicht am Leben sein, aber ich bin es. Ren und Kishan sind in irgendeiner Art Magie gefangen, die ich nicht verstehe, und es ist meine Pflicht, ihnen zu helfen.«
    Anscheinend sah ich besorgt aus, denn er tätschelte mir die Hand und sagte: »Grämen Sie sich nicht! Ich bin überzeugt, dass letztlich alles ein gutes Ende nehmen wird. Ich habe großes Vertrauen in Sie und Ren, und ich glaube zum ersten Mal seit all den Jahrhunderten, dass es Hoffnung gibt.«
    Er klatschte in die Hände und rieb sie aneinander. »Sollen wir uns jetzt der Nachspeise widmen?«
    Er bestellte für uns beide Kulfi, ein indisches Eis aus

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