Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
Es war der leiseste Hauch eines Kusses. Auch seine andere Hand glitt zu meiner Hüfte hinab. Zaghaft berührte ich mit den Fingerspitzen seine Arme. Er war warm und seine Haut weich. Liebevoll zog er mich näher an sich, drückte mich leicht an seine Brust. Ich umfasste seine Arme.
Er seufzte genüsslich und küsste mich heftiger. Ich hatte das Gefühl, mit ihm zu verschmelzen. Sein sommerlicher Geruch nach Sandelholz umhüllte mich. Jede Stelle, die er berührte, fühlte sich auf einmal kribbelig und lebendig an.
Fieberhaft hielt ich seine Arme umklammert. Seine Lippen gaben meine nicht frei. Ren nahm meine beiden Arme und schlang sie sich, einen nach dem anderen, um den Hals. Dann zog seine Hand eine Spur an meinem nackten Arm hinab bis zu meiner Hüfte, während er die andere in mein Haar schob. Bevor ich seinen Plan durchschaute, hob er mich mit einem Arm hoch und presste mich an seine Brust.
Ich wusste nicht, wie lange wir uns küssten. Es fühlte sich an wie der Bruchteil einer Sekunde und gleichzeitig wie eine Ewigkeit. Meine nackten Füße baumelten mehrere Zentimeter über dem Boden. Mühelos trug er mein gesamtes Körpergewicht mit nur einem Arm. Ich vergrub meine Finger in seinem Haar und spürte ein Grollen in seiner Brust, ähnlich dem Schnurren, das er als Tiger von sich gab. Danach verlor sich jeder vernünftige Gedanke und die Zeit blieb stehen.
Sämtliche Neuronen schossen gleichzeitig in meinem Gehirn umher und ließen meine Systeme verrücktspielen, bevor sie die Arbeit ganz aufgaben. Ich hatte nicht geahnt, dass sich ein Kuss so anfühlen könnte. Ein sinnlicher Overkill.
Irgendwann stellte mich Ren widerstrebend auf die Füße, hielt mich jedoch immer noch, was gut war, da ich ansonsten einfach umgefallen wäre. Er umschloss mein Kinn mit der Hand und strich mir mit dem Daumen langsam über die Unterlippe. Er stand nahe bei mir, umfasste weiterhin mit einem Arm meine Hüfte. Seine andere Hand wanderte zu meinem Haar und er wickelte sich behutsam eine lose Strähne um die Finger.
Ich musste mehrmals blinzeln, um mein Sehvermögen endlich zurückzugewinnen.
Er lachte leise. »Atme, Kelsey.« Er hatte ein äußerst selbstgefälliges Grinsen im Gesicht, was mich aus irgendeinem Grund schrecklich erboste.
»Du scheinst sehr zufrieden mit dir zu sein.«
Er hob eine Augenbraue. »Stimmt.«
Ich lächelte ebenfalls süffisant. »Nun, du hast gar nicht um Erlaubnis gefragt.«
»Hm, vielleicht sollte ich das nachholen.« Er strich mit den Fingern an meinem Arm hoch, zog kleine Kreise. »Kelsey?«
Ich beobachtete seine Finger auf meinem Arm und murmelte abwesend: »Ja?«
»Habe ich …«
»Hm?« Ich wand mich ein bisschen.
»Deine …« Er knabberte an meinem Hals und dann an meinem Ohr. Seine Lippen kitzelten mich, als er fragte: »Erlaubnis …«
Ich spürte sein Lächeln. Gänsehaut überzog meine Arme und ich zitterte.
»Dich zu küssen?«
Ich nickte schwach. Auf den Zehenspitzen stehend, schlang ich ihm die Arme um den Hals, zeigte ihm mehr als deutlich, dass ich ihm die Erlaubnis erteilte. Quälend langsam zog er eine Spur zärtlicher Küsse von meinem Ohr bis zu meiner Wange. Dann hielt er inne, seine Lippen knapp über meinen, und wartete.
Mit einem triumphierenden Lächeln presste er mich schließlich an seine Brust und küsste mich wieder. Diesmal war der Kuss forscher und verspielter.
Als er sich von mir löste, war auf seinem strahlenden Gesicht ein enthusiastisches Lächeln zu sehen. Er hob mich hoch und wirbelte mich lachend im Zimmer herum. Als mir schon ganz schwindlig war, nahm er wieder Vernunft an und lehnte seine Stirn an meine. Scheu berührte ich sein Gesicht, erkundete mit den Fingerspitzen jeden Zentimeter seiner Wangen und Lippen. Er gab sich meiner Berührung hin, wie er es als Tiger getan hatte. Ich lachte leise und strich mit den Fingern durch sein Haar, schob es ihm aus der Stirn, genoss das seidig weiche Gefühl.
Ich war überwältigt. Ich hatte nicht erwartet, dass ein erster Kuss so … lebensverändernd sein könnte. In wenigen kurzen Augenblicken war das Regelwerk meines Universums umgeschrieben worden. Mit einem Schlag war ich ein völlig neuer Mensch. Ich war so hilflos und verletzlich wie ein Neugeborenes. Was soll nur aus uns werden? Das konnte niemand sagen, und ich erkannte, welch ein empfindliches und zerbrechliches Instrument das Herz war. Kein Wunder, dass ich meines weggeschlossen hatte.
Ren nahm meine negativen Gedanken nicht wahr, und ich
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