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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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dreimal leicht gegen eine der Säulen, hoffte, dass keine Wache es hörte, und lief zurück zur Statue. Die Augen der siebenköpfigen Schlange glühten jetzt rot und ein kleines Steinrelief mit einem Bildnis von Durga erschien auf der Seite der Statue.
    »Das ist es! Das Zeichen von Durga! Okay, wir haben etwas richtig gemacht. Und was nun? Eine Opfergabe?« Ich stöhnte frustriert auf. »Aber wir haben nichts, was wir darbringen könnten!«
    Der Mund der Statue dieses seltsamen Löwenmenschen öffnete sich und zarter grauer Rauch strömte hervor. Der kalte, qualmende Dunst waberte an dem Körper der Statue herab, ergoss sich über den Boden und breitete sich in allen Richtungen aus. Rote Schlangenaugen waren schon bald das Einzige, das ich ausmachen konnte. Zur Beruhigung ließ ich meine Hand auf Rens Kopf liegen.
    Ich beschloss, zum Steinrelief hinaufzuklettern und den Kopf der Statue nach einem Hinweis abzusuchen. Ren äußerte knurrend seine Bedenken, aber ich ignorierte ihn und begann zu klettern. Leider fand ich da oben nichts, das uns weiterbrachte. Als ich von der Statue wieder hinunterhüpfte, schätzte ich die Entfernung zum Boden falsch ein und strauchelte. Augenblicklich war Ren an meiner Seite. Ich hatte mich nicht verletzt, abgesehen von einem abgebrochenen Fingernagel, doch in dem wirbelnden Nebel eingeschlossen zu sein, war beängstigend.
    Meinen Fingernagel betrachtend, erinnerte ich mich an Mr. Kadams Geschichte von Ugra Narasimha. Ich dachte eine Weile nach. »Ren, wenn wir Ugra Narasimhas Tat wiederholen, wird uns die Statue vielleicht zum nächsten Schritt führen. Lass uns Ugra Narasimhas berühmte Geschichte nachspielen.«
    In der Dunkelheit strich er gegen meine Hand.
    »Okay, es gibt fünf Teile. Als Erstes brauchen wir etwas, das halb Tier, halb Mensch ist. Das bist du. Hier, stell dich neben mich. Du bist Ugra Narasimha und ich bin der Dämonenkönig. Als Nächstes müssen wir irgendwo stehen, wo es weder drinnen noch draußen ist, also müssen wir nach Stufen oder einem Eingang suchen.«
    Ich tastete mich um die Statue. »Ich glaube, dort drüben war eine Tür.« Ich streckte die Hand aus und erspürte den steinernen Türrahmen. Wir traten beide darunter.
    »Der dritte Teil war weder Tag noch Nacht. Es ist zu spät für die Abenddämmerung. Ich kann es ja mal mit meiner Taschenlampe ausprobieren.« Ich knipste meine kleine Taschenlampe an, in der Hoffnung, dass es ausreichen würde. »Dann war da noch die Sache mit den Klauen. Die hast du. Hm, du musst mich wohl kratzen. In der Geschichte ist von Töten die Rede, aber vermutlich genügt es, wenn du mich kratzt.«
    In seiner Brust grollte ein Protest.
    »Das ist schon in Ordnung. Kratz mich einfach nur ein bisschen. Das ist keine große Sache.«
    Er knurrte noch einmal leise, hob seine Pfote und legte sie sanft auf meinen Arm. Aus der Entfernung hatte ich ihm bei der Jagd zugesehen und auch beobachtet, wie er seine Klauen im Kampf gegen Kishan eingesetzt hatte. Als das Licht der Taschenlampe auf seine ausgefahrenen Krallen fiel, bekam ich es unwillkürlich mit der Angst zu tun. Ich schloss die Augen und hörte ein schwaches Schnauben, als er sich bewegte, doch ich spürte nichts.
    Ich leuchtete mit der Taschenlampe an meinen Beinen hinab und sah kein Blut. Sofort hatte ich eine Vermutung und zielte mit der Taschenlampe auf seinen weißen Körper, suchte nach der Stelle, an der er sich verletzt hatte. »Ren! Lass mich sehen. Wie schlimm ist es?«
    Er hob das Bein, und ich bemerkte eine klaffende Wunde, wo seine Krallen durchs Fell bis zum Fleisch gedrungen waren. Blut sickerte auf den Boden.
    Ich war wütend. »Ich weiß, du heilst schnell, aber wirklich, Ren. Musstest du dich so tief verletzen? Außerdem funktioniert es vielleicht sowieso nicht, wenn nicht ich blute. Ich weiß dein Opfer zu schätzen, aber ich will trotzdem, dass du mich kratzt. Ich bin diejenige, die den Dämonenkönig spielt, also musst du mich verletzen … vorzugsweise nicht ganz so schwer wie dich.«
    Er bewegte sich keinen Zentimeter. Ich musste mich hinabbeugen und seine schwere Pfote eigenhändig heben. Als ich sie schließlich über meinem Arm hielt, fuhr er die Krallen ein.
    Ich flehte: »Ren. Arbeite bitte, bitte mit mir zusammen. Es ist so schon schwer genug.«
    Zögerlich fuhr er die Krallen ein kleines Stück aus und kratzte mich leicht am Arm, wobei er fast keine Spur hinterließ.
    »Ren! Tu es, bitte. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt.«
    Missbilligend knurrte

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