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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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stand auf einem Trittschemel, holte einige der getrockneten Pflanzenbündel herunter und ersetzte sie durch frische, dann holte er Mörser und Stößel, zeigte mir, wie ich die Kräuter zu zerkleinern und zu feinem Pulver zu zermahlen hatte, und übertrug mir diese Aufgabe.
    Dann öffnete Phet ein Glas, in dem gehärtetes goldfarbenes Harz steckte. Ich schnupperte daran und rief: »Diesen Geruch kenne ich aus dem Dschungel. Es ist dieses klebrige Zeug, das aus dem Baum tropft, nicht wahr?«
    »Sehr gut, Kahl-see. Name seien Olibanum. Kommen von Boswelliabaum, aber du nennen vielleicht Weihrauch.«
    »Weihrauch? Ich habe mich immer gefragt, was das ist.«
    Er nahm einen kleinen Span heraus und reichte ihn mir. »Hier, Kahl-see, probieren.«
    »Sie wollen, dass ich das esse? Ich dachte, es wäre ein Duftstoff.«
    »Du nehmen, Kahl-see, und probieren.« Er legte sich ein kleines Stück auf die Zunge und ich folgte seinem Beispiel.
    Es roch würzig und schmeckte süßlich und warm. Phet kaute mit seinen wenigen Zähnen darauf herum und grinste mich an.
    »Gute Geschmack, Kahl-see? Jetzt lang atmen.«
    »Lang atmen?«
    Er veranschaulichte es, indem er einen tiefen Atemzug machte. Ich tat es ihm gleich. Er klopfte mir so fest auf den Rücken, dass ich das Stückchen Gummiharz ausgespuckt hätte, wäre es nicht an meinen Zähnen festgeklebt. »Jetzt verstehen? Gut für Bauch, gute Atem, keine Sorgen.« Er reichte mir das kleine Glas mit Weihrauch. »Du behalten, große Nutzen, für dich bestimmt.«
    Ich dankte ihm, und nachdem ich das Gläschen in meinem Rucksack verstaut hatte, wandte ich mich wieder Mörser und Stößel zu.
    »Kahl-see, du reisen lange Weg, ja?«, fragte er.
    »O ja, einen sehr langen Weg.« Ich beschrieb ihm, wie ich Ren in Oregon getroffen hatte und dann mit Mr. Kadam nach Indien geflogen war. Ich erzählte ihm ebenfalls vom Verschwinden des Lasters, unserer Wanderung durch den Dschungel, und endete mit seiner Hütte.
    Während meiner Erzählung hatte Phet immer wieder genickt. »Und dein Tiger seien nicht immer Tiger. Das seien richtig?«
    Ich blickte zu Ren. »Ja, da haben Sie recht.«
    »Du wollen Tiger helfen?«
    »Ja, ich möchte ihm helfen. Ich bin sauer, weil er mich getäuscht hat, aber ich verstehe seine Beweggründe.« Ich zog den Kopf ein, zuckte mit den Schultern und sagte fast trotzig: »Ich möchte einfach nur, dass er frei ist.« In diesem Moment stimmte der kleine rote Vogel einen lieblichen Gesang an. Phet schloss die Augen, lauschte mit einem Ausdruck seliger Entzückung und summte leise mit. Als der Vogel sein Lied beendet hatte, öffnete Phet die Augen und sah mich freudestrahlend an.
    »Kahl-see! Du sehr besonders! Freude erfüllt mich! Phet hören Lied von Durga!« Er stand vergnügt auf und begann hastig, alle Pflanzen und Gläser wegzuräumen. »In die Augenblick müssen du ruhen. Wichtige Sonnenaufgang seien morgen. Phet müssen in dunkle Stunden beten, und du Schlaf brauchen. Du Reise antreten morgen. Ist hart und schwierig. In erste Licht, Phet begleiten dich mit Tiger. Um Durgas Geheimnis zu enthüllen. Jetzt du schlafen.«
    »Ich habe gerade ein Nickerchen gemacht und bin nicht müde. Kann ich nicht bei Ihnen bleiben und Ihnen noch ein paar Fragen stellen?«
    »Nein. Phet gehen beten. Wichtig, Durga Dank sagen für unvorhersehbare Segen. Du müssen schlafen. Phet machen Tee, der ausdehnen deinen Schlaf.«
    Er gab mehrere Blätter in eine Tasse und goss dampfendes Wasser darüber. Nach einer Minute reichte er mir die Tasse und bedeutete mir zu trinken. Es roch nach Pfefferminztee mit einem Hauch von Nelken oder einem ähnlichen Gewürz. Ich nippte daran und genoss den köstlichen Geschmack. Phet scheuchte mich zum Bett und schickte mir Ren hinterher. Nachdem er das Licht gedämpft hatte, warf er sich eine Umhängetasche über die Schulter, lächelte mich entrückt an und verschwand, wobei er die Tür leise hinter sich zuzog.
    Ich legte mich aufs Bett, in dem Glauben, dass an Schlaf nicht zu denken wäre, doch schon wenig später glitt ich in einen sanften Schlummer, der angenehm, grau und traumlos war.
    Früh am nächsten Morgen weckte mich Phet, indem er laut in die Hände klatschte. »Hallo, Kahl-see und schicksalhafte Ren. Phet haben gebetet, während ihr schlafen. Als Folge Durga machen Wunder. Ihr müssen aufwachen! Du dich sammeln und wir sprechen.«
    »Okay, Phet, ich beeile mich.« Ich zog den Vorhang zu und kleidete mich an.
    In der Küche briet Phet Eier und hatte

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