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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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musste.«
    Ren war nun mit meinem Haar fertig, legte die Bürste beiseite und begann, sanft meine Schultern zu massieren. Ich ver krampfte mich wieder, doch die Berührung tat so gut, dass ich unter seinen Händen dahinschmolz wie Eis in der Sonne.
    Aus einem Zustand äußerster Seelenruhe heraus nuschelte ich heiser: »Der Duft einer Lotosblume? Wie konntest du das bei all den widerlichen Gerüchen dort drinnen ausmachen?«
    Mit der Fingerspitze berührte er meine Nase. »Es ist meine Tigernase. Ich kann viele Dinge riechen, die Menschen nicht riechen können.« Er drückte ein letztes Mal meine Schultern und sagte: »Komm jetzt, Kelsey. Zieh dich an. Es liegt Arbeit vor uns.«
    Ren umrundete den Liegestuhl und reichte mir die Hand. Als ich meine Hand in seine legte, schossen knisternde elektrische Funken meinen Arm herab. Mit einem Grinsen küsste er meine Finger.
    Erschrocken fragte ich: »Hast du das auch gespürt?«
    Der indische Prinz zwinkerte mir zu. »Natürlich.«
    Etwas an der Art, wie er »natürlich« gesagt hatte, machte mich stutzig, ob wir tatsächlich über dasselbe gesprochen hatten.
    Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich hinunter ins Pfauenzimmer, wo ich Mr. Kadam über einen großen, mit vielen Wälzern bedeckten Tisch gebeugt antraf. Ren, der Tiger, thronte neben ihm auf einem Polsterschemel.
    Ich zog einen weiteren Stuhl zum Tisch und schob einen hohen Stapel Bücher beiseite, damit ich sehen konnte, woran Mr. Kadam arbeitete.
    Mr. Kadam rieb sich die müden roten Augen.
    »Arbeiten Sie etwa daran, seit wir angekommen sind, Mr. Kadam?«
    »Ja. Das ist faszinierend! Ich habe bereits das mit Kohle abgepauste Schriftstück übersetzt und beschäftige mich nun mit den Fotografien, die Sie vom Monolith gemacht haben.« Er schob seine Notizen zu mir herüber.

    »Wow, Sie waren aber fleißig!«, bemerkte ich voll der Bewunderung. »Was glauben Sie, bedeutet vier Gaben und fünf Opfer? «
    »Ich bin nicht ganz sicher«, erwiderte Mr. Kadam. »Aber es könnte bedeuten, dass Ihre Suche noch nicht beendet ist. Es könnte weitere Aufgaben geben, die Sie und Ren bewältigen müssen, bevor der Fluch gebannt ist. Ich habe gerade die erste Seite des Monolithen übersetzt, und alles deutet darauf hin, dass Sie an einen bestimmten Ort reisen sollen, um einen Gegenstand zu beschaffen, eine Gabe, die Sie Durga darbringen müssen. Sie müssen vier dieser Gaben finden. Meine Vermutung lautet nun, dass jeweils eine Gabe auf jeder der vier Seiten steht. Ich befürchte, Sie sind erst am Anfang Ihrer Reise.«
    »Okay, und was steht auf der ersten Seite?«
    Mr. Kadam schob mir ein Stück Papier zu.

    »Mr. Kadam, was ist Hanumans Reich? «
    »Das habe ich bereits recherchiert«, antwortete er. »Hanuman ist der Affengott. Sein Reich soll Kishkindha sein, das Affen-Königreich. Es wurde viel darüber spekuliert, wo es sich befindet, aber der gegenwärtige Stand der Forschung ist, dass die Ruinen von Hampi höchstwahrscheinlich auf oder in der Nähe des antiken Kishkindha liegen.«
    Ich zog einen Atlas aus dem Stapel auf dem Tisch, fand Hampi im Register und blätterte durch die Seiten. Es befand sich in der südwestlichen Hälfte Indiens.
    »Bedeutet das etwa, wir müssen nach Kishkindha reisen, uns um einen Affengott kümmern und irgendeinen Zweig finden?«
    »Ich vermute«, antwortete Mr. Kadam, »dass das, was Sie suchen, streng genommen die Verbotene Frucht ist.«
    »Wie bei Adam und Eva? Ist das die Verbotene Frucht, von der Sie sprechen?«
    Mr. Kadam überlegte. »Das glaube ich nicht. Früchte sind in der Mythologie ein weitverbreiteter Lohn, ein Symbol des Lebens. Menschen müssen essen, und wir sind für unseren Fortbestand auf die Früchte der Erde angewiesen. In den verschiedenen Kulturkreisen werden Früchte oder die Ernte häufig auf unterschiedlichste Arten zelebriert.«
    »Ja!«, entgegnete ich. »Amerikaner feiern die Ernte zu Thanksgiving, indem sie im Überfluss schwelgen. Gibt es irgendwelche indischen Riten, in denen Früchte auftauchen?«
    »Ich bin nicht sicher, Miss Kelsey. Der Granatapfel zum Beispiel ist in vielen indischen Kulturen von großer Bedeutung. Ich muss mich noch mehr in dieses Thema einarbeiten, so aus dem Stegreif fällt mir nichts ein.«
    Lächelnd vertiefte sich Mr. Kadam wieder in seine Übersetzung.
    Nachdem ich mir ein paar Bücher über die indische Kultur und Geschichte geschnappt hatte, machte ich es mir in einem bequemen Sessel gemütlich. Ren hüpfte leichtfüßig von

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