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Kuss im Morgenrot: Roman

Kuss im Morgenrot: Roman

Titel: Kuss im Morgenrot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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hätte sie keinerlei Abwehrkräfte gegen den neuen.
    Er küsste sie in die Mulde hinter ihrem Ohr. »Mein liebes Mädchen«, flüsterte er, »sag nicht, du hast Schuldgefühle, weil du Gefallen an einem sexuellen Erlebnis gefunden hast?«
    Es ging ihr außerdem an die Nerven, dass er so rasch zu einem absolut richtigen Schluss gekommen war. »Vielleicht ein bisschen«, sagte sie mit stockender Stimme.
    »Du meine Güte, ich bin mit einer Puritanerin im Bett.« Leo entrollte ihren steifen Körper und legte sie ausgestreckt neben sich, ohne ihrem Protest Beachtung zu schenken. »Warum sollte es falsch sein, wenn sich eine Frau im Bett amüsiert?«
    »Ich glaube nicht, dass es für andere Frauen falsch ist.«
    »Aber für dich schon?« In seiner Stimme lag ein Hauch von Hohn. »Warum?«
    »Weil ich die vierte Generation einer Prostituiertenfamilie bin. Und meine Tante erklärte mir, ich hätte eine natürliche Neigung dazu.«
    »Die hat jeder. Sie ist der Grund, warum es so viele Menschen auf der Welt gibt.«
    »Nein, nicht dazu. Eine Neigung zur Prostitution.«
    Er schnaubte spöttisch. »Es gibt keine natürliche Neigung dazu, sich selbst zu verkaufen. Prostitution wird den Frauen von einer Gesellschaft aufgezwungen, die ihnen verdammt wenige Möglichkeiten bietet, auf andere Weise für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Und was dich betrifft … Ich habe in meinem Leben noch keine Frau getroffen, die so wenig dafür geeignet ist.« Er spielte mit ihren zerzausten Haarsträhnen. »Ich fürchte, ich kann deiner Logik nicht folgen. Es ist keine Sünde, Freude an der Berührung eines Mannes zu haben, noch hat das irgendetwas mit Prostitution zu tun. Alles, was deine Tante dir erzählt hat, war reine Manipulation – die Gründe dafür liegen auf der Hand.« Sein Mund senkte sich auf ihren Hals, und er küsste zärtlich ihre straffe Haut. »Wir können nicht zulassen, dass du dich schuldig fühlst«, sagte er. »Insbesondere, wenn es so absolut unangebracht ist.«
    Sie schniefte. »Tugendhaftigkeit ist nicht unangebracht.«
    »Aha! Da liegt der Hund begraben. Tugend, Schuld und Vergnügen – ich glaube, du bringst da etwas ganz schön durcheinander.« Seine Hand wanderte zu ihrer Brust und umfasste sie sanft. Die Empfindung schoss wie ein Blitz in ihre Magengrube. »Es ist überhaupt nicht tugendhaft, dir ein Vergnügen zu versagen, und überhaupt nichts falsch daran, es zu wollen.« Sie spürte ihn an ihrer Haut lächeln. »Was du brauchst, sind ein paar lange Nächte ungesitteter Lust mit mir. Das würde dir alle Schuldgefühle ein für alle Mal austreiben. Und wenn nicht, dann wäre zumindest ich glücklich.« Seine Hand glitt über ihren Körper und streifte den oberen Rand ihres krausen Schamhaars. Er spürte, wie sich ihr Bauch unter seiner Berührung anspannte. Seine Finger wanderten tiefer.
    »Was tust du da?«, fragte sie.
    »Ich helfe dir bei deinem Problem. Nein, du brauchst dich nicht zu bedanken, es macht mir wirklich nichts aus.« Sein lächelnder Mund streifte ihren, und dann bedeckte er ihren Körper mit Küssen. In der Dunkelheit wanderte er immer weiter nach unten. »Welches Wort benutzt du dafür, Liebling?«
    »Wofür?«
    »Für diesen süßen Ort … hier.«
    Ihr Körper zuckte, so überwältigend war die zärtliche Liebkosung. Sie konnte kaum sprechen. »Ich habe kein Wort dafür.«
    »Also, anders gefragt, was sagst du, wenn du dich auf diese Stelle deines Körpers beziehst?«
    »Das mache ich nicht!«
    Er lachte leise. »Ich kenne ein paar Wörter. Aber die Franzosen haben das schönste, was nicht so überraschend ist. Le chat .«
    »Die Katze?«, fragte sie verwirrt.
    »Ja, ein doppeldeutiges Wort. Zum einen bezeichnet es das Haustier, zum anderen den weichsten Körperteil der Frau. Mieze. Muschi. Das lieblichste Fell … Nein, zier dich nicht. Bitte mich, dich zu streicheln.«
    Die Worte raubten ihr den Atem. »Mylord«, protestierte sie matt.
    »Bitte mich darum, und ich tue es«, forderte er sie auf und zog die Finger zurück, um sich der empfindsamen Mulde hinter ihrem Knie zu widmen.
    Sie unterdrückte ein Stöhnen.
    »Bitte mich darum«, drängte er flüsternd.
    »Bitte.«
    Leo küsste die Innenseite ihrer Oberschenkel, sein Mund fühlte sich weich und heiß an, und seine Bartstoppeln scheuerten an der hochempfindlichen Haut. »Bitte was?«
    Wie gemein Männer sein konnten! Sie wand sich und schlug die Hände vors Gesicht, obwohl im Raum absolute Dunkelheit herrschte. Ihre Stimme wurde von

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